Unser Test zu World of Tanks 4.5 ging fälschlicherweise mit dem alten Wertungskasten live. Das Problem wurde nun behoben.
2018 markiert das 20. Jahr von Wargaming, seit 2010 ist das Unternehmen vor allem durch das Panzerspiel World of Tanks bekannt. Relativ spät wurde der weißrussische Publisher mit seinem Online-Hit auf dem Konsolenmarkt aktiv. 2014 kam das Spiel auf die Xbox 360, ein Jahr später war es auch für die Xbox One erhältlich. Erst seit 2016 dürfen PS4-Spieler ihre Salven auf gegnerische Stahlungetüme abfeuern.
Wichtiger Hinweis:
Dieser Test samt Wertung bezieht sich auf die neueste Version von World of Tanks mit dem Söldner-Update 4.5. Wer sich für unsere Original-Tests interessiert findet sie hier (Xbox 360), hier (Xbox One) und hier (PS4).
Seitdem gab es zwar immer wieder ein paar Neuerungen. Jetzt, anlässlich des großen Firmenjubiläums, verpasst Wargaming seinem Paradepferd aber noch einmal eine gründliche Frischzellenkur: Nachdem im März mit World of Tanks 1.0 die PC-Version durch eine neue Grafikengine runderneuert wurde, freuen sich jetzt auch Konsoleros über ein großes Update: World of Tanks: Mercenaries. Für uns der Anlass, für einen Kontrollbesuch wieder in die Panzer zu steigen und zu überprüfen, ob unsere ursprüngliche Wertung von 82 Punkten noch passt.
World of Tanks Patch 4.5 in der Übersicht
- neue Söldner-Nation mit aktuell sieben einzigartigen Panzern
- acht überarbeitete PvP-Karten
- dreiteilige PvE-Kriegsgeschichte "Der Diebstahl"
- neues Vertragssystem, mit dem sich Panzer freischalten lassen
- fünf Elite-Panzer-Crews
- die Garage wurde grafisch angepasst, in eine Art Söldner-Camp integriert
Als vor vier Jahren die erste Panzergranate auf der Xbox 360 abgeschossen wurde, war die PC-Version von World of Tanks bereits ein alter Hut. Anders als das Hauptspiel, das in Weißrussland entsteht, wird es von einem speziellen Team entwickelt und für Konsolen optimiert. Neben den notwendigen Anpassungen für die Steuerung oder Grafik fügten die Männer und Frauen von Wargaming West in Chicago (früher Day 1 Studios, u. a. F.E.A.R. von 2006) dem Konsolen-Ableger mit der Zeit eine weitere Dimension hinzu, die der PC-Fassung komplett abgeht: Seit August 2017 gibt es einen Solomodus namens "Kriegsgeschichten". Das sind einzelne Missionen, die man allein oder kooperativ mit einem Kumpel angeht, lose zusammengehalten durch eine comichaft inszenierte Story. Dieses Erzählkonzept führt Wargaming jetzt mit Mercenaries fort, allerdings wird es ab sofort auf den PvP-Modus ausgeweitet.
Die Story von Mercenaries
Aber warum trägt das Update eigentlich den Titel Mercenaries? Nun, bislang beschäftigte sich World of Tanks überwiegend mit den historischen Schlachtfeldern und Vehikeln des Zweiten Weltkriegs. Dabei bemühte sich Wargaming vor allem bei den Panzern, möglichst originalgetreue Modelle zu verwenden. Die Söldner-Erweiterung wirbelt die traditionellen Abläufe im Spiel jedoch gehörig durcheinander, denn Wargaming erschafft eine alternative Geschichtsschreibung. Es ist eine Welt, in der sich der Zweite Weltkrieg extrem lange hingezogen hat, in der Atomwaffen verwendet wurden und wo es doch keinen Sieger und Verlierer gab. Dieser Konflikt hat die Weltordnung, wie wir sie aus den Geschichtsbüchern kennen, ins Chaos gestürzt. Es gibt keine gefestigten Blöcke wie die NATO und den Warschauer Pakt, die brüchige Stabilität dieser politisch-militärischen Systeme fehlt in der alternativen Realität der späten 1940er Jahre. Stattdessen führen die Nationen in Mercenaries Stellvertreterkriege und heuern dafür bezahlte Legionäre an.
Neue Nation: Die Söldner
Damit steht fest, worum es in Mercenaries geht: die namensgebenden Söldner. Die integriert Wargaming als zehnte eigenständige Nation ins Spiel. So erhalten die Söldner wie alle anderen neun Nationen einen freischaltbaren Tech Tree mit individuellen Tanks, die selbstverständlich im PvP-Modus spielbar sind. Die Panzerwagen lassen sich entweder für echtes Geld kaufen, können aber auch regulär ohne Geldeinsatz freigespielt werden. Das Spezielle an der Söldner-Nation sind nämlich die neu eingeführten Verträge.
Während man traditionell neue Panzer mit Erfahrungspunkten und Silber freigeschaltet hat, funktioniert das im Söldner-Tech-Tree, indem man Verträge erfüllt. Um diese Kontrakte abzuschließen, müssen wir im PvP-Modus bestimmte Ziele erreichen. Diese sind meist in mehrere Abschnitte gegliedert. Da soll man zum Beispiel ein bestimmtes Gefecht gewinnen, mehrere Siege hintereinander erreichen oder eine gewisse Menge an Erfahrungspunkten sammeln. Als Voraussetzung wird darüber hinaus häufig ein bestimmter Panzertyp verlangt, mit dem ihr einzelne Vertragsschritte bewältigen sollt. Da die Söldner-Tanks aus Bauteilen diverser Nationen bestehen, können diese Bedingungen für jeden Schritt unterschiedlich sein. Jeder Vertrag besteht aus acht Stufen mit jeweils bis zu drei solcher Aufträge, von denen einige sogar ein Zeitlimit besitzen. Das ist harter Tobak und nicht nur Anfänger dürften mit diesen Herausforderungen mehr als überfordert sein! Ein Blick in die Foren zeigt, dass die Community alles andere als glücklich über Art und Umfang dieser teils extrem harten Vertragskonditionen ist.
Neben den Panzern erhaltet ihr als Gegenleistung am Ende einen Garagenplatz sowie einen einzigartigen Elite-Kommandanten. Für die einzelnen Vertragsschritte kassiert ihr außerdem Versorgungsgüter und Silbermünzen. Wer den extrem langwierigen Grind umgehen will, erkauft sich mit der an Echtgeld geknüpften Goldwährung den kompletten Vertrag oder nur einzelne Schritte und erhält so die Belohnungen, ohne einen einzigen Schuss abgegeben zu haben. Damit spart ihr euch im Einzelfall mehr als zehn Stunden Spielzeit - pro Vertrag, wohlgemerkt.
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