World of Tanks: Mercenaries - Hartgesottene Söldner gegen USA und Sowjetunion!

Bereits im April gab es eine runderneuerte PC-Version - World of Tanks 1.0. Jetzt legt Wargaming nach und poliert auch die Konsolen-Fassung auf. Wir haben uns „World of Tanks: Mercenaries“ genauer angesehen.

World of Tanks: Mercenaries ist ab heute verfügbar und vollständig kostenlos. World of Tanks: Mercenaries ist ab heute verfügbar und vollständig kostenlos.

Für das bis dato größte und umfangreichste Konsolen-Update ist das frühere Day One-Studio verantwortlich, das seit 2013 zu Wargaming gehört und mit 150 Mann in Chicago ausschließlich an Konsolen-Inhalten arbeitet. Das Team von Wargaming West brachte 2014 für Xbox 360 die erste vollkommen eigenständige Konsolenfassung von World of Tanks heraus, mit eigener Benutzeroberfläche, spezieller Engine und angepasster Steuerung für die Controller-Umgebung. Jetzt baut man inhaltlich darauf auf, was die Konsolen-Version seit einiger Zeit ohnehin von der PC-Fassung abhebt: die Kriegsgeschichten.

Im Prinzip sind das von kleineren Handlungsfetzen eingerahmte Einzel- und Koop-Missionen, die auch solche Leute für World of Tanks interessieren sollen, die mit den PvP-Gefechten vielleicht nicht ganz so viel anfangen können. Wobei die bislang etwa 15 Millionen Spieler (offizielle Angabe) nicht von schlechten Eltern sind. Während die bisherigen acht War Stories aber das übliche und bekannte Terrain behandelten - also Gefechte rund um den Zweiten Weltkrieg - beschreitet "Mercenaries" einen anderen Weg.

Historische Korrektheit steht bei World of Tanks: Mercenaries nicht gerade im Vordergrund. Historische Korrektheit steht bei World of Tanks: Mercenaries nicht gerade im Vordergrund.

Fiktionale Geschichtsschreibung

Hier versetzt man uns in eine alternative Zeitlinie, eine fiktive Darstellung der Geschichte, in der die historisch gewachsenen Allianzen und Verbindungen nicht existieren. Es gibt keine NATO, keinen Warschauer Pakt. Es ist eine Welt, in der es nie einen Marshallplan gegeben hat, in der ein dritter Weltkrieg ohne Nuklearwaffen geführt wurde. Und in der keine bilateralen Verträge abgeschlossen wurden, die Schutz und Sicherheit versprechen. Vielmehr heuern Staaten unabhängige Söldnergruppen an, die an ihrer Stelle Kriege und Konflikte ausfechten.

Diese bezahlten Soldaten sind eine Besonderheit, denn sie bilden eine komplett neue, eigenständige Nation in World of Tanks. Sie greifen nicht auf die knapp 700 Tanks zurück, die es bislang im Spiel gibt, sondern bringen ihre eigenen Panzer mit. Dabei handelt es sich um Spezialanfertigungen, Hybriden oder Cross-over, die aus den besten Einzelteilen anderer Stahlmonster zusammengesetzt wurden. Dadurch soll zum einen die historische Genauigkeit bei den Panzern bzw. den Bauteilen (und ihre Attribute) erhalten bleiben. So profitieren die Söldner etwa von einem mächtigen Geschütz der Franzosen, das auf ein Chassis der Amerikaner montiert wird.

Wer es eilig hat, kann sich die neuen Söldner-Panzer auch kaufen. Wer es eilig hat, kann sich die neuen Söldner-Panzer auch kaufen.

Neue "Nation", neuer Forschungsbaum

Es wird also eine komplett neue Panzerklasse geben, die man sich in den Kriegsgeschichten verdienen kann, aber auch im PvP einsetzen darf. Zudem erhält die Söldner-"Nation" einen eigenen Forschungsbaum. Wer jedoch die Elite-Panzer dieser Gattung besitzen möchte, unterliegt dabei nicht dem üblichen Progressionssystem von World of Tanks. Vielmehr verdient man sich die Stahlkolosse durch Söldnerverträge. Diese können zwar auf Wunsch durch den Einsatz von Echtgeld "abgekürzt" werden, komplett überspringen könnt ihr die Contracts dadurch aber nicht. Wer alle Mercenaries-Panzer will, muss in jedem Fall spielen und kann nicht nur zum Geldbeutel greifen.

Die Kampffahrzeuge kommen außerdem mit frischen Besatzungen daher, die zur Story passen und speziell ausgebildet sind, um mit den Tanks umzugehen. Die Panzerfahrer wurden sogar eigens vertont, um den Charme dieser zusammengewürfelten Truppe aus aller Herren Länder gerecht zu werden.

Wer allerdings die Kreditkarte zückt, um den Weg zu den Panzern zu verkürzen, verpasst etwas. Dann würde man sich nämlich durchaus einigen Spaß entgehen lassen, wie der Praxischeck zeigt. Wir konnten bereits eine Mission namens "Der Diebstahl" zocken, in der die Söldner den Auftrag erhalten, mit ihrem exklusiven Trinity-Panzer in eine geheime und streng bewachte Atomanlage einzudringen und dort nukleares Material zu klauen. Dabei trifft man auf feindliche Panzer aus den USA und der UDSSR und muss dabei starke Verteidigungstürme umgehen oder vernichten. Letzteres ist eine von mehreren optionalen Nebenaufgaben.

Der Plaquebringer ist nur einer der neuen Stahlkolosse. Der Plaquebringer ist nur einer der neuen Stahlkolosse.

Zunächst gilt es, die gegnerischen Perimeter zu schwächen und den Zugtransport zu unterbrechen, bevor man die Basis - ein Fort - attackieren kann. Da steckt jetzt kein besonders ausgeklügeltes narratives Schmankerl dahinter: Anfangs ist das eine nett im Graphic-Novel-Stil erzählte Vorgeschichte, der Rest wird überwiegend über Funkdurchsagen und einige grafische Einblendungen abgewickelt. Davon abgesehen gibt es natürlich Action satt: Mit ein paar computergesteuerten Kameraden fährt man mit rasselnden Ketten auf das industriell geprägte Zielgebiet zu und sucht zwischen Klinkerbauten und Bahnwaggons Deckung vor dem Beschuss der Verteidiger.

Panzer-Action mit KI-Kollegen

Die zeigen sich äußerst zielsicher, selten verfehlt eines ihrer Projektile das Ziel. Deshalb lässt man am besten zunächst die KI-Kumpels vorpreschen, die das Feuer auf sich ziehen, und erledigt die Feinde dann mit präzisen Treffern selbst. Gleichzeitig muss man die Stellungen der acht Türme ausfindig machen, schon allein, um nicht ins Kreuzfeuer zu geraten, denn das hat schnell verheerende Auswirkungen: nämlich die Zerstörung des eigenen Tanks, was mit einem Scheitern der Mission bestraft wird. In diesem Fall muss man von vorne beginnen, Heil-Kits, die man unterwegs aufsammelt (sind auf der Mini-Map markiert), können ein vorzeitiges Scheitern verhindern.

An Action mangelt es in World of Tanks: Mercenaries definitiv nicht. An Action mangelt es in World of Tanks: Mercenaries definitiv nicht.

Gespielt wird übrigens auf einigen der mittlerweile mehr als 90 Original-Karten von WoT, die Wargaming West für das neue Szenario angepasst hat. Die einst hübsche Stadt in "Liberty" ist in der Mercenaries-Version beispielsweise vollkommen zerstört. Das Ganze darf man sogar in 4K-Auflösung und mit HDR-Unterstützung bestaunen, falls man PS4 Pro bzw. eine Xbox One X verwendet.

Gelingt es, die erste Aufgabe in Kapitel 1 zu abzuschließen, rückt man auf die alte Festung vor, die abgesehen von den genannten Verteidigungstürmen nicht speziell gesichert ist. Versucht man nach einer weiteren Welle gepanzerter Verteidiger zu den Zielkoordinaten vorzudringen, stößt der Konvoi auf einen besonders starken Bossgegner samt Begleitung. Erst wenn die Feinde ausgeschaltet wurden, kann das Ziel ungestört eingenommen, und damit dieser Teil der Mission abgeschlossen werden kann.

Wie es weitergeht, könnt ihr einfach selbst herausfinden. Das kostenlose Update erscheint nämlich heute, am 26. Juli, für PS4 und Xbox One.

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