Nur noch ein Baumstamm! Angespannt schlage ich die Axt immer wieder gegen das Holz. Um mich herum wird es dunkel und ich höre das Kreischen abartiger Kreaturen in der Ferne. Sie kommen! Mit einem Knacksen und einem abschließenden Zelda-Truhen-Ping als Belohnung fällt der Baum.
Eilig schnappe ich mir zwei Holzstücke auf einmal und laufe los Richtung Bauplatz. Gleich ist der rettende Unterschlupf fertig, in dem ich speichern kann!
Doch dann geht alles ganz schnell: Meine Figur fährt automatisch herum, weil sie ein Schlag trifft. Und weil ich grade einen halben Baum und keine Waffe trage, kann ich mich nicht sofort verteidigen.
Alles um mich herum wird schwarz, und im nächsten Moment erwache ich gefesselt zwischen zerstückelten Leichen in einer Kannibalen-Höhle. Jetzt habe ich eine ganz neue Herausforderung vor mir: Wie befreie ich mich und schleiche hier raus, ohne zum Snack zu werden?
The Forest kombiniert den typischen Überlebenskampf aus Survival-Spielen wie Ark: Survival Evolved clever mit Horror, wie man ihn aus Outlast und Co. kennt. Das macht das Ressourcen sammeln, Craften und Erkunden deutlich atmosphärischer, kann aber nicht verhindern, dass den Spielmechaniken irgendwann doch die Puste ausgeht.
Ark: Survival Evolved im Test
Ein launisches Biest
Gestrandet auf der Menschenfresserinsel
Das Überlebensszenario von The Forest wirkt im Vergleich zu Dinos wie in Ark recht bodenständig. Das Flugzeug der Spielfigur stürzt über einer Insel ab, die von menschenfressenden Ureinwohnern bevölkert wird. Zudem entführt eine seltsame Gestalt den kleinen Sohn unseres Gestrandeten. Damit hat der Gute gleich zu Beginn mehrere Ziele: Einen Unterschlupf mit Verteidigungsanlagen bauen, um kein Mittagessen zu werden, und seinen Sohn zu finden.
Zunächst sehe ich mich aber im Wald nach einem geeigneten Lagerplatz um. Der Forst überzeugt durch viele Details, dichte Flora und Fauna, sowie eine stimmungsvolle Beleuchtung. Durch den Tageszeiten-Zyklus wird nachts alles außerdem stockdunkel. Dann kommt die Geräuschkulisse besonders zur Geltung, jedes Rascheln, jedes Knacken jagt mir Schauer über den Rücken.
Keine Sorge: Auch wenn das Spiel The Forest heißt, gibt es nicht nur Wald. In etwas entlegeneren Teilen der Insel besucht man eine raue Schneelandschaft oder erkundet finstere Höhlen. Wer aufmerksam spielt, entdeckt unterwegs optionale Story-Elemente. The Forest verfügt über eine tiefgehende Handlung mit überraschenden Wendungen samt Entscheidungen und sogar mehreren Enden.
Erzählt wird das Ganze aber sehr minimalistisch: Unterwegs finde ich Items wie Fotografien oder Kassetten und reime mir daraus etwas zusammen. Außerdem gibt es besondere Schlüsselkarten, mit denen ich an vorher unerreichbare Orte gelange. Wer sich auf die Geschichte einlässt, erfährt viele spannende Hintergründe, man kann sie aber auch gut ignorieren.
Outlast 2 im Test
Das muss man aushalten
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