Seite 3: Spiele-Reboots: Top oder Flop? - Spiel's nochmal Sam

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Top: Spec Ops: The Line

Spec Ops: The Line - Test-Video zum Wüsten-Shooter Video starten 4:55 Spec Ops: The Line - Test-Video zum Wüsten-Shooter

Da Reboots eine Serie quasi neu erfinden müssen, brauchen Entwicklerstudios dazu die nötigen kreativen Freiheiten. In diesem Zusammenhang sind vor allem die Publisher gefragt, ihren Entwicklerstudios diesen Freiraum zu ermöglichen. Dass Reboots davon ungemein profitieren, hat zuletzt etwa Spec Ops: The Line eindrucksvoll bewiesen.

Als 2002 das vorläufig letzte Spiel der Spec Ops-Reihe auf Take-Two's Budgetlabel Gotham Games erschien, war die Serie auch qualitativ auf Grabbeltisch-Niveau angekommen. Für einen Reboot wurde zuerst Rockstar Vancouver verpflichtet, das Projekt wurde aber bereits 2005 wieder eingestampft. Bis 2009 war es dann still um die Serie und schließlich verpflichtete die Take Two-Tochter 2k Games den deutschen Entwickler Yager Development für den Reboot.

Anfangs war Yager von dieser Aufgabe nicht gerade begeistert. Ursprünglich hat das Studio dem Hersteller 2k Games nämlich ein eigenes Spiel vorgeschlagen, im Gegenzug jedoch den Auftrag zum Spec Ops-Reboot erhalten. Doch laut Studio-Mitbegründer Timo Ullman ändert sich das schnell denn 2k Games gab dem Entwickler beinah komplett freie Hand: So lange das fertige Spiel den Titel Spec Ops trägt und ein Militärthema hat, darf sich Yager ohne Restriktionen austoben. Eine gute Entscheidung: Ohne diese Freiheiten hätte es die deutsche Spieleschmiede wohl kaum geschafft, ein ganzes Genre derart zu erschüttern.

Spec Ops: The Line Spec Ops: The Line

Spec Ops: The Line mag in spielerischer Hinsicht keinen Innovationspreis gewinnen, kann sich aber eine Leistung an die Brust heften, die sich keiner der Blockbuster-Shooter auch nur ansatzweise trauen würde: Die genüssliche Demontage des Heldenklischees, ja beinahe des gesamten Genres der Soldaten-Actionspiele. Die Geschichte des Third-Person-Shooters orientiert sich an Antikriegsfilm Apocalypse Now und dessen eindringlicher Literaturvorlage Herz der Finsternis (Joseph Conrad).

Und Film, Buch und Spiel setzten nicht auf effektvolle Schießereien, polierten Patriotismus oder glänzende Heldenstories, sonder zeigen in ungeschonten Bildern den Wahnsinn des Krieges. Der Spieler wird mit einem ethisch und moralischen Kollateralschaden konfrontiert, der sich ins Gedächtnis einbrennt. Wer Spec Ops: The Line gespielt hat, für den wird die Welt der Shooter nie mehr dieselbe sein.

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