Flop: Bionic Commando (2009)
Bisweilen sind es nicht offensichtliche Macken, die einem Reboot das Genick brechen, sondern vielmehr die Summe vieler kleiner Einzelheiten. So geschehen beim Reboot des NES-Klassikers Bionic Commando aus dem Jahre 2009. Der Actiontitel ist, wie sich in unserem Test gezeigt hat, kein schlechtes Spiel, geschweige denn ein Totalausfall. Bionic Commando hat vielmehr eine Hand voll Nebenaspekte, die nicht direkt auf die Qualität drücken, einem den Reboot aber dennoch madig machen.
Für den Autor dieser Zeilen waren das vor allem drei Elemente. Zuallererst stößt einen der neue Stil des Hauptcharakters Nathan »RAD« Spencer vor den Kopf. In den Arcade-Titeln schwang sich der Greifarmträger als schnittiger Duke Nukem-Doppelgänger durch die Levels, im Reboot musste dieser Action-Prototyp einem unsympathischen Rasta-Kopf weichen, der eine unnötig düstere Story durchlebt.
Darüber hinaus suhlt sich Bionic Commando alle naselang in Ingame-Werbung. Es mag ja sein, dass Nvidia in der Zukunft noch immer gute GPUs herstellt und Pepsi eine beliebte Limonade vertreibt. Aber die Art und Weise, wie Bionic Commando seine Produktplatzierungen präsentiert, wirkt sich auf die Atmosphäre aus. Denn anscheinend sind es gerade Pepsi-Automaten und Nvidia-Plakate, die einen tobenden Weltuntergang bestens überstehen.
Und schließlich: Wer Bionic Commando bis zum Finale durchsteht, den erwartet als Sahnehäubchen eine der hirnrissigsten Story-Wendungen der Videospielgeschichte. Achtung Spoiler! Euer bionischer Arm ist in Wahrheit eure verstorbene Frau! Wie soll man das Spiel nach dieser Enthüllung noch ernst nehmen? Trauriger Nebeneffekt des Bionic Commando-Misserfolgs und einiger weiterer Gurken: Entwickler Grin musste zuerst Mitarbeiter entlassen und ging im August 2009 endgültig pleite.
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