Seite 2: Spiele-Reboots: Top oder Flop? - Spiel's nochmal Sam

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Top: Tomb Raider (2013)

Eine weitere Grundvoraussetzung für einen gelungenen Reboot ist die Wahl des richtigen Zeitpunktes. Wann ist ein Reboot schlicht und ergreifend notwendig, bevor das Spielerinteresse an einem Franchise schwindet? Wann macht es wenig Sinn, eine altgediente Serie einfach per Fortsetzung weiter durchs Dorf zu treiben?

Publisher Square Enix und Entwickler Crystal Dynamics haben mit dem Reboot der Tomb Raider-Serie gefragten Zeitpunkt gut erkannt. Wir rekapitulieren: Seit mittlerweile 17 Jahren begleitet Lara Croft unser Hobby. Die Dame ist eine Ikone, weit über die Videospielkultur hinaus und hat als Heldin neun Serienteile plus ein Remake sowie einen Koop-Arcade-Ableger durchlebt.

Tomb Raider-Erfinder Core Design versuchte sich 2003 mit Angel of Darkness an einer ersten Neuorientierung, scheiterte aber in vielerlei Hinsicht (Bugs, Story, Release-Chaos). Nach diesem ersten Knick in Laras Karriere fand Frau Croft eine neue Heimat bei Crystal Dynamics und obwohl die folgende Trilogie (Tomb Raider: Legend, Anniversary und Underworld) Höchstwertungen einfuhr, schmolz der einstige Ruhm dahin. Im Gegenzug stieg auf Konsolenseite die Berühmtheit eines anderen Grabräubers: Nathan Drake definierte mit der Uncharted-Trilogie, wie ein modernes Action-Adventure auszusehen hat. Im Vergleich dazu stagnierte die Tomb Raider-Serie auf hohem Niveau.

Eine schlichte Fortsetzung des bestehenden Tomb Raider-Mythos mit ähnlichem Setting und Spielgefühl hätte zu diesem Zeitpunkt wohl kaum gereicht, um Lara wieder ins Spielerbewusstsein zu holen. Das aktuelle Tomb Raider interpretiert den Charakter der bekannten Archäologin deshalb drastisch neu. Gleichsam wie die junge Lara in dem Prequel einen Höllentrip durchleben muss, um ihren Status als taffe Heldin zu erlangen, so findet auch das Franchise mit dem aktuellen Teil seinen Platz in der modernen Videospielwelt. Natürlich kann man bemängeln, dass die Mischung aus effektvollen Deckungsschießereien und aufwändig inszenierten Zwischensequenzen zum großen Teil schlichtes Marketing-Kalkül ist - frei nach dem Motto: »Das verkauft sich gut«. Solange das fertige Spiel aber dermaßen überzeugt wie Tomb Raider, nehmen wir das aber gerne in Kauf.

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