Top: DmC
Wie viele Freiheiten darf oder muss sich ein Entwickler beim Reboot nehmen? Schon Monate, oft sogar Jahre vor dem Release sorgt diese Streitfrage für hitzige Diskussionen. Veränderungen sind bei Reboots notwendig, ja sogar Grundvoraussetzung. Veränderungen wollen aber auch wohlüberlegt sein, besonders im Hinblick auf Faninteressen.
Um diese komplexe Balance zu illustrieren ist DmC das perfekte Beispiel. Der Reboot der stylishen Action-Serie Devil May Cry überzeugte uns im Test von seinen unleugbaren Qualitäten: Das ausgeklügelte, abwechslungsreiche und vor allem pfeilschnelle Kampfsystem bringt genau das fetzige Arcade-Spielgefühl, das Fans bei Devil May Cry schätzen und erwarten. Die neue Geschichte trägt frisch, kurzweilig und interessant zum Mythos rund um Dämonenjäger Dante, seinen Zwillingsbruder Vergil und Erzfeind Mundus bei. An dieser Stelle nochmal ein Lob an Autor Alex Garland (The Beach).
Die Inszenierung, das Design der Gegner und die individuelle Atmosphäre der Levels samt Anspielungen auf das aktuelle Zeitgeschehen (dämonische Bank, Gehirn-waschende Energy-Drinks) transportieren Devil May Cry schnörkellos in die Gegenwart.
Und doch schlägt DmC eine Welle der Fan-Empörung entgegen. Denn Entwickler Ninja Theory hat sich die Freiheit genommen, Hauptcharakter Dante ein völlig neues Image zu verpassen. Aus dem abgebrühten, Sprüche-klopfenden und durchgestylten Dante wurde ein großkotziger, unreifer und unsympathischer Halbstarker. »Sakrileg«, schallte es aus den Internetforen. Und als wäre das noch nicht genug der Frotzelei, mussten die Entwickler einen Seitenhieb auf diese Diskussion ins fertige Spiel packen. Recht früh landet in der Hitze des Gefechts ein Wischmopp auf Dantes Haupt – eine Anspielung auf Dantes alte graue Haarpracht. Zur Ehrenrettung von Ninja Theory war die neue Dante-Designentscheidung aber die einzig fragwürdige bei DmC.
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