Für Fans ist es ja schon fast ein Schlag ins Gesicht: Da erscheint ein God of War für die PS4 und dann ist es statt eines echten Sequels »nur« ein Remaster des dritten Teils.
Wie so viele Serienhelden vor ihm legt sich auch der spartanische Kriegsheld Kratos unters Messer beim HD-Schönheitsdoktor - das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch wenn das PS3-Original mittlerweile schon fünf Jahre auf dem Buckel hat.
Die Entwickler haben die Technik optimiert, einen Fotomodus integriert und alle DLCs in God of War 3 Remastered reingepackt, die für das PS3-Original erschienen sind.
Preise und Versionen
God of War 3 Remastered ist für PS4 im Handel sowie als digitale Version im PlayStation-Store erhältlich. Die Download-Variante ist mit 35 Euro wesentlich günstiger als die 50 Euro teure Ladenversion. Amazon verlangt ebenfalls 50 Euro. Wer auf Plastikhülle und Disk verzichten kann, kommt mit dem Download am günstigsten weg.
Ein Mensch wird zum Halbgott
Zunächst ein kleiner Abriss der bisherigen Geschehnisse im Schnelldurchlauf. Wer Angst vor Spoilern hat, sollte erst beim nächsten Absatz weiterlesen.
Warnung: der folgende Absatz enthält Spoiler
Im ersten Serienteil ist Kratos auf dem Schlachtfeld dem Tode nahe und verkauft kurz vor seinem letzten Atemzug seine Seele an den Kriegsgott Ares, der ihn mit übermenschlichen Kräften segnet. Fortan zieht der Spartaner mordend durch Griechenland und tötet unabsichtlich auch seine Frau und sein Kind. Kratos schwört den Göttern Rache, tötet Ares und nimmt seinen Platz im Olymp ein. Im zweiten Teil wird der Held in mehrere Intrigen der Götter verwickelt und von Zeus seiner gesamten Macht beraubt. Kein Wunder also, dass sich Kratos' Wut erneut gegen die Götter kanalisiert. Diesmal mit der Absicht, den gesamten Olymp zu vernichten und dem Göttervater Zeus persönlich den Hals umzudrehen.
Spielerisch (fast) identisch
Spielerisch ist im Remaster alles beim Alten geblieben. Bis wir Zeus das Leben aus dem Leib prügeln, kloppen wir uns mit unterschiedlichsten Waffen wie den Kettenklingen oder den Verderbnisklauen quer durch den Olymp. Dabei wird die Metzel-Action gelegentlich durch kleinere Rätseleinlagen aufgelockert, die unser Köpfchen des Öfteren durchaus zum Qualmen bringen.
God of War 3 Remastered - Die Verbesserungen im Überblick
- 1080p-Auflösung
- 60 Bilder pro Sekunde
- verbesserte Gesichtsanimation
- generell höherer Detailgrad
- realistischere Muskeldarstellung
- mehr Lichtquellen und bessere Ausleuchtung
- alle DLC-Kostüme und -Arenamodi enthalten
- integrierter Fotomodus
Zum Beispiel müssen wir die per Schalter separat beweglichen Arme einer Hades-Statue mittels riesiger Handschellen an gegenüberliegende Wände fesseln. Das Problem: Die Schellen öffnen sich nur gleichzeitig. Haben wir eine Hand festgekettet und wollen den anderen Arm bewegen, öffnet sich die Fessel wieder, und der Arm bewegt sich zurück in seine Ausgangsposition. Um beide Patschehändchen in ihrer Position zu halten, müssen wir den Schalter (ein großes Rad) festklemmen.
Im Vergleich zu den vorherigen Serienteilen wurden die Knobelpassagen zwar etwas zurückgefahren, das tut dem Spielspaß jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil: Ähnlich wie das Schießen in Destiny ist das Kampfsystem in God of War 3 Remastered beinahe perfekt umgesetzt. Die Hiebe von Kratos wirken so kraftvoll und authentisch, dass wir mehrmals zusammenzucken, wenn wir einem Bossgegner die Kauleiste kaputtschlagen - zumal das Spiel nicht mit Blut- und Splattereffekten geizt.
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Auch wenn wir größtenteils nur Monster schnetzeln, kommt keine Langeweile auf. Das ist vor allem den verschiedenen Spezialgegenständen zu verdanken, die wir uns im Laufe des Abenteuers aneignen. Da sprinten wir etwa mit den Laufschuhen von Hermes Gebäudefassaden hinauf und machen verborgene Passagen mit dem Licht des Sonnengotts Helios sichtbar. Dass wir alle Waffen und Items mit gesammelten Orbs aus Truhen oder von getöteten Feinden in mehreren Stufen aufrüsten können (mehr Schaden, neue Attacken), trägt zur serientypischen Motivation bei.
Selbst vor Magie macht Kratos nicht halt. So beschwören wir verstorbene Monster-Seelen herauf, die kurzzeitig für uns kämpfen, oder wir lassen alternativ einen Pfeilhagel vom Himmel herabregnen, während wir von einer Gruppe spartanischer Speerträger geschützt werden. Dabei geht die Bedienung wie gewohnt sehr präzise von der Hand.
Lediglich bei den eingestreuten und eigentlich sehr intuitiven Quicktime-Events müssen wir meckern: Die Anzeige für die Kreis-Taste überschneidet sich blöderweise mit der Trefferzahleinblendung am rechten Bildschirmrand und ist daher nicht immer sofort zu erkennen - was uns im Eifer des Gefechts schon mal das Leben kostet. Ärgerlich!
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