Am Limit
Dass Final Fantasy-Teile nicht nur spielerisch, sondern auch technisch Einiges zu bieten haben, ist nichts Neues. Auch FF XII bildet hier keine Ausnahme. Die beeindruckenden und sehr abwechslungsreichen Landschaften und Städte werden trotz vieler herumwuselnder Monster, Schneeflocken, Regen oder Wind ruckelfrei dargestellt. Die Ladezeiten zwischen den Spielabschnitten sind angenehm kurz. Die Animationen der Hauptdarsteller und Gegner sind abwechslungsreich und flüssig, schöne, aber teilweise schwammigeTexturen und imposante Lichteffekte während der Kämpfe runden das optische Gesamtbild ab. Lediglich das teilweise krasse Kantenflimmern und deutlich sichtbar -auftauchende Landschaftsteile und Gegner trüben den Eindruck etwas. Der Soundtrack (dieses Mal nicht von Nobuo Uematsu komponiert) -untermalt die Spielabschnitte hervorragend. So wandert ihr von -bedrohlicher Klaviermusik begleitet durch -düstere Schluchten, tobt mit fröhlicher Marschmusik im Ohr auf einem Chocobo durch die Steppen oder lauscht in den Städten und Dörfern verspielten Klängen. Obwohl sich die -Musik auf sehr hohem -Niveau befindet, reichen die Kompositionen -leider nicht an ältere Teile der -Serie -heran. Die ProLogic II-Soundcodierung bleibt zwar etwas hinter ihren Möglichkeiten, sorgt aber dank netter Effekte für eine angenehme Räumlichkeit. Sämtliche Zwischensequenzen sind mit englischer Sprachausgabe unterlegt, die deutschen Untertitel sind solide, mehr aber auch nicht.
Schatten über Dalmasca
Trotz guter Technik, tollem Kampfsystem und einer schönen Geschichte bleibt Final Fantasy XII in narrativer Hinsicht deutlich hinter seinen Vorgängern. Durch die erzählerische Distanz zu den Charakteren fällt es dem Spieler sehr schwer, eine emotionale Verbindung zu seinen Schützlingen herzustellen. Die Charakterzeichnung lässt Tiefe vermissen, wirklich emotional berührende Momente sind leider sehr selten. Auch die etwas lieblose Erzählweise lässt kaum Spannung aufkommen. Ihr rennt häufig stundenlang durch die Gegend, bekommt dann eine kurze Zwischenszene präsentiert und geht anschließend weiter eurem Tagewerk nach. Im Gegensatz zu den Vorgängern hat auch die Zahl der Rendervideos deutlich abgenommen, qualitativ gibt es an den beeindruckenden, schnell geschnittenen Sequenzen allerdings nichts zu meckern. Leider hat auch das Speichersystem kleinere Tücken: So sind in einigen Bereichen die Speichersteine sehr weit voneinander entfernt. Wenn dann noch vor dem Speichern ein Endgegner auf euch wartet, liegen die Nerven blank. Die PAL-Anpassung ist ebenfalls gelungen, wobei das Bild auf 4:3-Fernsehern etwas gestreckt wirkt. Abgesehen von den Zwischensequenzen, die mit fetten Balken versehen sind, gibt es an der Anpassung nichts zu meckern. Das Spiel läuft trotz fehlendem 60-Hertz-Modus ohne Geschwindigkeitsinbußen über den Bildschirm.Trotz einiger Mängel sind wir sicher, dass Final Fantasy XII die Erfolgsgeschichte der Serie fortsetzen wird. Immerhin sind in Japan und den USA bereits zwei Millionen Exemplare über den Ladentisch gewandert, was nicht nur die Eingangs erwähnten Wirtschaftsanalysten freuen dürfte.
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