Final Fantasy 12 - The Zodiac Age ist kein neuer Teil der Final-Fantasy-Reihe. Die Geschichte vom Straßenjungen Vaan, der eigentlich nur Luftpirat werden will und dabei aus Versehen einen gesamten Kontinent befreit, gibt es eigentlich schon seit 2006, mit einer (japanischen) Neuauflage des Titels in 2007. Zehn Jahre später gab es dann ein Remaster für die PS4 und nun erscheint eine erweiterte Version dieses Remasters für die Switch und Xbox One.
Versionen
Uns wurde eine Nintendo Switch-Version zur Verfügung gestellt. Deswegen konzentrieren wir uns hier auf die Besonderheiten der Switch-Version.
Trotz der mittlerweile vier Versionen ist der zwölfte Teil jedoch lange nicht so bekannt wie Teil sieben, neun oder zehn, die in den Augen der Fans zu den "besten" Ablegern gehören. Tatsächlich gingen die Meinungen über Vaans Geschichte stark auseinander, die Story war einfach nicht jedermanns Ding.
Wir glauben jedoch, dass eines der am kontroversesten diskutierten Final Fantasy-Spiele trotzdem einen Blick wert ist. Vor allem, weil ihr Final Fantasy 12 jetzt einfach in die Hosentasche stecken könnt. Wie sich die Rettung von Ivalice unterwegs spielt und welche Neuerungen speziell für die Switch-Version eingebaut wurden, erläutern wir euch in diesem Artikel.
Eine komplette Einschätzung, wie sich Gameplay, Kampfsystem und die Spielwelt verändert haben und wie sehr die Elemente, die gleich geblieben sind, noch zu heutigen Spielen passen, zeigt Kollege Mirco schon in seinem Test für die PS4-Edition. Wir haben uns für diesen Test jedoch rein mit der Switch-Version beschäftigt und zeigen euch auf, was seit dem Remaster 2017 an Features hinzugekommen ist.
Lizenzen-Reset
Die Lizenzen, zwischen denen ihr für jedes eurer Partymitglieder wählen könnt, lassen sich jetzt zurücksetzen. Wenn euch der Rotmagier im Kampf nicht mehr gefällt, weil ihr statt Magie lieber noch mehr Schläge austeilen wollt, könnt ihr die Lizenz eurer Figur zurücksetzen und stattdessen zum Beispiel einen Samurai wählen. Praktisch für alle, die sich ein bisschen ausprobieren wollen.
Das hat uns im Spiel sehr gut gefallen. Die Wahl ist nicht endgültig und fühlt sich dadurch nicht mehr so schwerwiegend an. Und wenn uns auffällt, dass wir uns mit der Lizenz kolossal vertan haben, können wir sie einfach zurücksetzen, anstatt wieder ganz von vorne anfangen zu müssen.
Extra Gambit-Sets
Jedes unserer Partymitglieder bekommt nicht nur eins, sondern drei Gambit-Sets, zwischen denen getauscht werden kann. So müsst ihr die Gambits nicht jedes Mal wieder ändern, sondern könnt drei Presets für verschiedene Situationen erstellen und dann zwischen denen hin- und herwechseln. Ein Beispiel wäre ein eher defensives Gambit, eines, das die Aggression des Gegners auf die Figur lenkt und eines, das eine gute Mischung aus beidem darstellt.
Das ist vor allem ein Komfort-Feature. Es ist zwar keine allzu große Sache, die Gambits selbst immer wieder zu ändern. Aber es ist natürlich erheblich entspannter, wenn wir einfach zwischen drei vorgefertigten Schablonen wählen können.
Erweitertes New Game Plus
Ins New Game Plus können jetzt Gegenstände mitgenommen werden. Das schließt Waffen, Rüstung, Zaubersprüche und Gil mit ein. Das macht euch bei den zweiten Spieldurchgang erheblich stärker und kann helfen, Aufträge und Esper sehr viel einfacher zu erledigen.
Neuer Soundtrack
Für diese Version von Final Fantasy 12 ist der Soundtrack zum ersten Mal in 5.1 verfügbar. Die Hintergrundmusik wurde mit einem Liveorchester aufgenommen und ist jetzt eine von drei Versionen, zwischen denen ihr wechseln könnt. Insgesamt habt ihr die Wahl zwischen der Originalversion, der Orchesterversion und dem aktuell verfügbaren Soundtrack aus der PS4-Version.
Wer das Spiel schon 2007 gespielt hat, fühlt sich wahrscheinlich mit dem alten Ton am wohlsten. Wir haben zwischen den dreien hin- und hergewechselt und empfehlen, jedem Soundtrack eine Chance zu geben.
Und wo wir gerade beim Ton sind: Die englische Vertonung ist gut gealtert, und auch die Lokalisierung der deutschen Untertitel ist liebenswert. Ab und an finden beispielsweise Völker, die in einem Akzent sprechen. Der ist dann in einen deutschen Dialekt (wie Kölsch oder Norddeutsch) übersetzt, was sehr zu der Atmosphäre des Spiels beiträgt.
Wie flüssig läuft es?
Wir haben Final Fantasy 12 sowohl im Handheld- als auch im Docked-Modus gespielt. Bei beiden waren die Ladezeiten erfreulich kurz und das Spiel lief flüssig, Tearing oder Clippingfehler haben wir nicht beobachtet. Auch Bugs in Missionen oder Dialogen haben wir nicht gefunden. Popups von Figuren in Städten gibt jedoch es nach wie vor, die kennen wir aber bereits aus der PS4-Version.
Die Wüsten sind immer noch, abgesehen von ein paar Pflanzen und dem ein oder anderen Monster, leer. Allerdings liegt das zum einen am Spiel und nicht an der Konsole. Zum anderen sind gerade große Wüsten auch in der echten Welt eher leer.
Controllerunterstützung
In Sachen Steuerung haben wir die Wahl zwischen dem Nintendo Switch Pro-Controller und den Joy-Cons, beide werden vom Spiel unterstützt.
Akkulaufzeit
Und zuletzt ist es, für alle Luftpiraten, die den Kampf um Ivalice mit in die Ubahn nehmen wollen, wichtig zu wissen, wie lange der Akku hält. Wir haben drei Stunden am Stück spielen können, bevor der Akku zur Neige ging, mit Final Fantasy 12 verhält es sich in Sachen Energieverbrauch also ungefähr so wie mit The Legend of Zelda: Breath of the Wild.
Die Switch-Version hat also noch ein paar Komfort-Features mehr als der Plattform-Kollege von 2017. Wer Final Fantasy 12 bereits auf der PS4 gekauft hat, verpasst jedoch keine spielmechanischen Offenbarungen. Wer hingegen das letzte Mal 2007 in Ivalice war oder den virtuellen Kontinent noch nie betreten hat, dem gibt die Switch-Version eine gute Möglichkeit, den Trip nachzuholen - jetzt auch unterwegs.
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