Komfortable Monsterschlacht
Final Fantasy XII zeichnet sich auch durch seine hohe Benutzerfreundlichkeit aus. So wartet in jedem Areal ein Kartenhändler darauf, eure jederzeit zuschaltbare Karte zu aktualisieren. Beim Einkaufen und Ausrüsten der Charaktere erkennt ihr sofort, welcher Held welche Waffe nutzen kann und inwiefern sich seine Werte dadurch verändern. Damit ihr im Kampf nicht durch Menügefummel abgelenkt werdet, springt der Cursor automatisch zu dem Partymitglied, dass dringend Augentropfen benötigt oder durch einen Zauberspruch von einer Status-Veränderung geheilt werden sollte. Auch bei der Einschätzung der Kampfstärke eurer Feinde liefert das Spiel wertvolle Hinweise: Vor einem Kampf erscheint entweder ein grüner (ungefährlich) ein gelber (moderat) oder ein roter Balken (sehr gefährlich) über den Köpfen der Kreaturen. Erfahrenen Online-Rollenspielern sollte dieses System bekannt vorkommen. Auch die rollenspieltypische Frickelei mit der Ausstattung (Rüstungen, Waffen, Accessoires) nimmt euch Final Fantasy XII auf Knopfdruck ab.
Vom rätselhaften Verschwinden der Rätsel
Wir haben Steinblöcke in kitschig-bunten Tempeln verschoben (FF X), unsere Schritte im Shinra-Mansion gezählt (FF VII) und unser hart erkämpftes Geld im »Golden Saucer« ausgegeben (FF VII). Wir sind Snowboard gefahren (FF VII) und haben uns an einem Seil hängend durch imposante Zwischensequenzen gekämpft oder mit endlosen »Triple Triad«-Matches (FF VIII) die Spielzeit bis ins Unendliche gedehnt. Gerade -diese kleinen Dinge, die in den älteren Teilen oftmals jenseits des Hauptweges passiert sind, machen einen Großteil des Charmes der Serie aus. Bei Final Fantasy XII sieht es mit solch memorablen Momenten eher finster aus. Abseits des Weges warten zwar Mini-Quests auf euch, in denen ihr im Auftrag eines Clans bestimmte Monster erlegen müsst. Oder ihr geht auf die Jagd nach den optionalen Espers, sucht magische Waffen oder angelt. Ein Fetzer wie Triple Triad oder Blitzball ist allerdings nicht enthalten. Bei den Rätseln sieht es ganz ähnlich aus. Es gibt zwar kleinere Intermezzi, in denen ihr Statuen drehen oder Schalter betätigen müsst, den Namen »Rätsel« verdienen diese Aufgabenstellungen aber eigentlich nicht. Trotz dieses Mankos entfaltet Final Fantasy XII bereits nach kurzer Zeit echtes Suchtpotential. Ihr werdet euch oft dabei ertappen, wie ihr fernab des Weges auf Monsterjagd geht oder vor lauter Aufleveln nicht nur euer eigentliches Ziel, sondern auch die Zeit aus den Augen verliert.
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