Dark Souls Remastered im Test - Lohnt sich das Action-RPG für PS4 & Xbox One?

In unserem Review zu Dark Souls Remastered klären wir, welche Neuerungen in der PS4- und Xbox One-Fassung stecken und ob sich der Kauf lohnt.

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Dark Souls Remastered im Test für PS4 und Xbox One. Dark Souls Remastered im Test für PS4 und Xbox One.

Sechs Jahre nach der Veröffentlichung der Prepare to Die Edition kehrt From Softwares gnadenloses Action-RPG Dark Souls in einer optisch aufpolierten Remastered-Variante auf die PS4 und Xbox One zurück.

Wir klären, welche technischen und inhaltlichen Neuerungen Dark Souls: Remastered im Gepäck hat, und für wen sich das Abenteuer der tausend Tode lohnt.

Eine beschwerliche aber unvergessliche Reise

Langsam, langsam, tausend Tode? Ja richtig, wiederholtes virtuelles Sterben ist ein unverzichtbarer Teil der Dark Souls-Formel. Das solltet ihr euch hinter die Ohren schreiben, falls ihr noch nicht mit dem Spielprinzip der Serie vertraut seid.

Nehmt es ruhig als Warnung: Als Grünschnabel werdet ihr euch bei Dark Souls an den zahlreichen Fallen, Gegnern und Bossen der düsteren Dark Fantasy-Welt von Lordran die Zähne ausbeißen und von einem Bildschirmtod in den anderen springen. Und das ändert sich auch mit der Neuauflage nicht, das grundlegende Spielerlebnis bleibt nämlich gleich.

Nachdem ihr nach der Charaktererstellung und Klassenwahl euren ersten Fuß in die semi-offene Spielwelt setzt, wird es vermutlich gar nicht lange dauern, bis ihr das erste Mal bedröppelt auf den "Gestorben"-Bildschirm guckt. Zu hastig gekämpft, die Bewegungsmuster des Feindes ignoriert, nicht auf die eigene Ausdauerleiste geachtet, versehentlich in den Abgrund gerollt. Der Tod hat in Dark Souls viele Gesichter, und diese Gesichter malträtieren eure Nerven wie der Teufel unglückliche Seelen im Fegefeuer.

Dark Souls stellt euch nicht nur vor etliche Gefahren, sondern steckt auch voller Geheimnisse: Schießt ihr diesem Drachen den Schweif ab, bekommt ihr ein Schwert. Dark Souls stellt euch nicht nur vor etliche Gefahren, sondern steckt auch voller Geheimnisse: Schießt ihr diesem Drachen den Schweif ab, bekommt ihr ein Schwert.

Warum solltet ihr euch dieses scheinbar endlose Leiden antun? Wer ungeduldig ist und keine Frustresistenz mit sich bringt, der braucht Lordran tatsächlich erst gar nicht betreten. Wenn ihr hingegen das nötige Durchhaltevermögen an den Tag legt und aus euren Fehlern lernt, werdet ihr - wenn ihr endlich einen fiesen Gegner legt oder eine knifflige Stelle schafft - mit einem unglaublich beflügelnden Glücksgefühl belohnt, das euch unbesiegbar erscheinen lässt. Zumindest bis zum nächsten virtuellen Ableben.

Nichts ist motivierender, als einen unbarmherzigen Boss wie den Klaffdrachen nach zehn gescheiterten Versuchen endlich in den ewigen Abgrund zu schicken. Dark Souls lebt davon, dass ihr sterbt, lernt, wieder aufersteht und Unmögliches möglich macht. Bis ihr euch am Ende zufrieden selbst auf die Schulter klopft und behaupten könnt, ein wahres Monster von einem Spiel bezwungen zu haben.

Sterben in 60FPs und 4K auf PS4 Pro & Xbox One X

Die Remastered-Version lohnt sich für (unbeugsame) Neueinsteiger schon alleine wegen des unvergleichlichen Gameplay-Konzepts. Doch welche technischen Neuerungen bietet die PS4- und Xbox One-Neuauflage von Dark Souls? Und vor allem, rechtfertigen sie den Kauf für Kenner des Originals? Um es kurz zu machen: Ja. Zumindest dann, wenn ihr euren Trip durch Lordran noch einmal ruckelfrei erleben wollt.

Der Feuerband-Schrein ist euer Hauptanlaufpunkt und einer der wenigen sicheren Plätze im Spiel. Der Feuerband-Schrein ist euer Hauptanlaufpunkt und einer der wenigen sicheren Plätze im Spiel.

Wer Dark Souls auf der PS3 und Xbox 360 gespielt hat, musste sich nämlich nicht nur mit den gnadenlosen Gefahren der Welt von Lordran, sondern auch mit nervigen Framerate-Einbrüchen herumschlagen. Grobe Technik-Schnitzer machen Dark Souls auf den alten Konsolen sogar an einigen Stellen nahezu unspielbar. Viele von euch erinnern sich vermutlich noch entnervt an Blighttown alias Schandstadt. Mit stellenweise mickrigen 15 Bildern pro Sekunde verkommt der Ausflug in die giftigen Sümpfe auf der PS3 und Xbox 360 zu einer unzumutbaren Ruckelorgie, die das Gebiet noch fieser machen als es ohnehin schon ist.

Mit Dark Souls Remastered sind Framedrops Geschichte. Das Spiel läuft auf PS4 und Xbox One in 1080p-Auflösung bei fast fehlerfreien 60 Bildern pro Sekunde, ganz egal ob in Schandstadt, Anor Londo oder in den Umlanden des Feuerband-Schreins. In einem Action-RPG wie Dark Souls, dessen Kampfsystem Präzision beim Angreifen und Ausweichen erfordert, rettet eine butterweiche Framerate im wahrsten Sinne Leben. Streifzüge durch einstige Ruckelareale werden auf den aktuellen Konsolen so zu einer ganz frischen Spielerfahrung.

Töten (und sterben) ist dank verbesserter Effekte deutlich schöner als im Original. Töten (und sterben) ist dank verbesserter Effekte deutlich schöner als im Original.

Besitzer der PS4 Pro und Xbox One X können zudem in hochskalierter 4K-Auflösung losziehen. Natives 4K gibt's allerdings nur auf dem PC. Außerdem dürft ihr euch am Anblick leicht verbesserter Licht-, Partikel- und Feuereffekte erfreuen, und die Kanten sind so scharf wie eine frisch verbesserte Klinge beim Schmied Andre von Astora.

Optische Quantensprünge wie bei Shadow of the Colossus für die PS4 braucht ihr aber nicht erwarten. An die grafische Pracht seiner großen Geschwister Dark Souls 3 und Bloodborne kommt Dark Souls Remastered erst recht nicht heran. Schließlich habt ihr es hier nicht mit einem Remake, sondern mit einem Remaster zu tun, das das Alter der Erstveröffentlichung nicht verschleiern kann.

Erweiterter Multiplayer- und Koop-Modus

Inhaltliche Neuerungen bietet Dark Souls Remastered lediglich eine Handvoll. In den Katakomben beim Schmied Vamos findet ihr jetzt ein neues Leuchtfeuer, und im Menü dürft ihr nun mehrere Items wie Seelen gleichzeitig verbrauchen. Sinnvolle Quality-of-Life-Verbesserungen, keine Frage. Am interessantesten dürfte jedoch sowohl für Neueinsteiger als auch für Veteranen der erweiterte und modernisierte Multiplayer-Modus sein.

Die beiden Glocken-Gargoyles fordern uns auch in der Remastered-Version. Bei diesem Versuch sind wir übrigens gescheitert, weil wir uns lieber aufs Knipsen eines Screenshots konzentriert haben. Die beiden Glocken-Gargoyles fordern uns auch in der Remastered-Version. Bei diesem Versuch sind wir übrigens gescheitert, weil wir uns lieber aufs Knipsen eines Screenshots konzentriert haben.

Wer sich im normalen Spiel als einsames Schaf dem Wolfsrudel vorgeworfen fühlt, darf im Koop-Modus jetzt bis zu drei weitere Freunde heraufbeschwören, um sich den Gefahren Lordrans gemeinsam zu stellen. Außerdem können zusätzlich bis zu zwei feindselige Phantome alias "Invader" in eure Session einfallen, die ihr mit euren Mitstreitern bekämpfen könnt.

Praktischerweise ist es dank dedizierter Server (Peer-to-Peer im Original) und Passwort-Matchmaking aus Dark Souls 3 und Bloodborne nun einfacher, sich mit Freunden zusammenzurotten.

Artorias of the Abyss-DLC enthalten

Ansonsten ist Dark Souls Remastered inhaltlich identisch mit der Prepare to Die Edition aus dem Jahr 2012. Das bedeutet, dass neben dem Hauptspiel auch der umfangreiche DLC Artorias of the Abyss enthalten ist.

Die rund sieben Spielstunden lange Erweiterung schickt uns in das neue Gebiet Oolacile, wo wir es unter anderem mit den zusätzlichen Bossen Artorias der Ritter des Abyss, Chimera des Grabes und Manus, Vater des Abgrundes aufnehmen.

Wer soll Dark Souls Remastered kaufen?

Unterm Strich bietet Dark Souls Remastered rein inhaltlich kaum Mehrwert für Kenner des Originals und des dazugehörigen DLCs. Wenn ihr euch aber nach einem Wiedersehen mit einem Rollenspiel-Meilenstein und dem Mitbegründer des "Souls-Genres" sehnt, dann ist die PS4- und Xbox One-Neuauflage dank butterweicher Framerate dennoch einen erneuten Besuch wert.

Und wenn ihr Dark Souls noch gar nicht gespielt habt und für ein extrem forderndes aber umso belohnenderes Abenteuer gewappnet seid, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dem Tod ins Auge zu blicken.

Dark Souls - Original gegen Remaster im Grafikvergleich Video starten 2:16 Dark Souls - Original gegen Remaster im Grafikvergleich

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