Fazit der Redaktion
Linda Sprenger
@lindalomaniac
Das originale Dark Souls war mein Einstieg ins sogenannte Souls-Genre. Und in den ersten Spielstunden wär ich fast am gnadenlosen Gameplay-Konzept des Action-Rollenspiels zerbrochen. Ich weiß noch ganz genau, wie ich die ersten 15 Stunden nur in der Undead Burg verbrachte, um Seelen zu farmen und mich aufzuleveln. Erst nach meinem befreienden Sieg gegen die beiden Glocken-Gargoyles (für den ich gefühlte 20 Versuche brauchte) verstand ich, dass es in Dark Souls weniger um Werte oder um die besten Waffen geht, sondern vielmehr darum, aus seinen Fehlern zu lernen, Gegner genau zu studieren und schließlich über sich selbst hinauszuwachsen.
Mit dieser Erkenntnis bestritt ich eine unvergesslichen Reise. Und diese Reise restauriert Dark Souls Remastered nicht nur komplett, sondern macht sie dank technischer Frischzellenkur auf der PS4 und Xbox One für mich zu einem stellenweise ganz neuen Erlebnis. Endlich kann ich mich ohne Stotterer durch Schandstadt bewegen und mich stattdessen auf meine Gegner konzentrieren. Verdammt, ich muss in der Neuauflage nicht einmal mehr die Kamera nach unten richten, wodurch ich die Framerate der PS3-Fassung zumindest ein wenig stabilisieren konnte. Zwar habe ich mir mit Dark Souls Remastered neue Gebiete oder Waffen erhofft, das aufpolierte Lordran ist für mich als riesiger Fan des Originals aber dennoch einen erneuten Besuch wert.
Dennis Michel
@RecaBlog
Im Gegensatz zum PC, kamen Spieler auf der Konsole bislang nicht in den Genuss von Mods, die uns Dark Souls zum einen grafisch aufpoliert und zum anderen die Bildrate geliefert haben, die das Spiel mit all seiner Extraklasse verdient hat. Spielerisch flüssig, von den Klippen Anor Londos bis in die Tiefen Blighttowns. Grafisch so schön wie nie zuvor, aber fernab einer optischen Offenbarung, wie wir sie aus Dark Souls 3 und Bloodborne kennen. Der "Wow-Effekt", den uns beispielsweise die Anniversary-Editon von Halo oder in jüngster Vergangenheit das PS4-Remaster von Shadow of the Colossus beschert hat, bleibt aus.
Neben der technischen Komponente, ist es in erster Linie der erweiterte Onlinemodus der im Vergleich zum Original Mehrwert bietet. Kleinere Komfortverbesserungen euer Inventar betreffend, sowie ein sinnvoll platziertes Leuchtfeuer komplettieren die Neuerungen. Ein zusätzliches Gebiet, neue Items, Waffen oder gar Charaktere, all das sucht man vergebens. Sie hätten dem Spiel das i-Tüpfelchen aufgesetzt, ein i-Tüpfelchen das ein Remaster von Dark Souls und seine treue Community verdient hätte.
Wie zuvor bereits erwähnt: Dark Souls ist ein Spiel der Extraklasse, eines der, wenn nicht das beste Action-RPG aller Zeiten. Unzählige Stunden habe ich einst in der düsteren Welt Lordran verbracht, habe über meine meist unnötigen Tode gefluchtund die glorreichen Siege über die an jeder Ecke lauernden Gefahren bejubelt. Keine zweite Spielwelt kann ich nachts um 3 Uhr so exakt in meinem Kopf nachzeichnen, jeden Gegner und jedes Item auf einer Karte auf den Punkt genau markieren. Neulinge kommen mit Dark Souls Remastered voll auf ihre Kosten und haben sieben Jahre nach Erscheinen des Originals auf PS3 und Xbox 360 erneut die Chance, einen Meilenstein der Videospiel-Geschichte zu erleben. Kenner und insbesondere diejenigen unter euch, die Lordran als ihre gefühlte zweite Heimat ansehen, sollten sich jedoch vor dem Kauf die Frage stellen, ob das Gebotene einen Neukauf rechtfertigt.
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