Fragt ihr Fans nach dem schönsten Areal im ersten Dark Souls, dann lautet die Antwort einhellig Anor Londo. Nachdem ihr euch durch vergiftete Sümpfe und heruntergekommene Burgruinen voller Fallen gekämpft habt, werdet ihr von einem gleißend hellen, warmen Sonnenlicht in die Arme genommen.
Das durchflutet die Gassen der Gottesstadt und legt sich erhaben über die Zinnen gotischer Kathedralen. "Jetzt fängt Dark Souls erst richtig an." – ein häufig bemühter Spruch, der beim Anblick der Mittelaltermetropole aber auch angebracht ist.
Kein Wunder also, dass sich der Grafiker SilasCG genau dieses Szenario herausgepickt hat, um zu zeigen, wie eine Neuauflage mit perfekter Beleuchtung in der Unreal Engine 5 aussehen würde.
Licht und Schatten in Perfektion
SilasCG nutzte für seinen selbstkreierten Konzept-Trailer die originalen Umgebungen aus Dark Souls 1, wendete aber zahlreiche Effekte der gleichermaßen neuen wie leistungsfähigen Unreal Engine 5 an.
Aber schaut doch erstmal selbst rein:
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Insbesondere das Spiel aus Licht und Schatten funktioniert großartig. Die Unreal Engine 5 verwendet dafür ein für die gesamte Szene gültiges Beleuchtungsmodell namens Lumen.
Grob zusammengefasst, imitiert Lumen, wie sich Licht in der Realität ausbreiten würde. Strahlen prallen also von einem Objekt zum nächsten, weshalb sie sich gegenseitig beeinflussen und an Leuchtkraft verlieren.
Die durch einen Durchgang scheinende Sonne leuchtet beispielsweise eine Halle aus, hellt aber nicht jeden Bereich gleichermaßen auf, sondern nimmt an Intensität ab. So wie in dieser Szene, in der der Bereich links der Statue der Göttin Gwynevere graduell dunkler wird:
Hinzu kommen aber noch virtuelle Schatten: Sogenannte Virtual Shadow Maps sorgen dafür, dass Schatten mit einer hohen Auflösung dargestellt werden, indem sie blickwinkelabhängig in ihrer Qualität angepasst werden.
Dafür werden die Schatten in kleine Bereiche zerhackt. Gut erkennbare Abschnitte werden dann extrem präzise gerendert, schlecht einsehbare Abschnitte hingegen weniger akurat. Gar nicht sichtbare Teile von Schatten werden zudem komplett ignoriert.
Ein cleverer, Ressourcen schonender Trick, der sicherstellt, dass das was ihr seht, immer bestmöglich gezeigt wird.
So wie bei dieser authentisch schattierten Kirchenfassade:
Wollt ihr mehr über Lumen und Co. erfahren, könnt ihr euch hier einen Überblick verschaffen:
Wie immer gibt es ein bisschen zu meckern
In den Kommentaren unter dem Video wird häufig angemerkt, dass Anor Londo im Trailer viel zu hell und der Himmel zu klar ist. Dahingehend stimmen wir zu, eigentlich sollte die Stadt in ein melancholisches, gold-kupfernes Gewand gehüllt sein:
Da sich der kurze Clip aber vorrangig damit beschäftigt, überhaupt erstmal in Erfahrung zu bringen, wie Anor Londo mit realistischer Beleuchtung aussehen würde, können wir die hohe Grundhelligkeit verzeihen.
Die tief stehende Sonne des Originals war zudem eine Illusion in der Spielwelt und dadurch fernab jeglicher Glaubwürdigkeit. In der Unreal Engine 5 müsste also gehörig nachjustiert werden, um denselben Effekt zu erzeugen.
Der simpel gehaltene Look von Dark Souls 1 passt sehr gut zur Unreal Engine 5
Unser Social Media-Kollege und Dark Souls-Connoisseur Max merkte außerdem an, dass es nach dem detailreichen Remake von Demon’s Souls und später Elden Ring ungewohnt zu sehen ist, wie leer die Level in früheren From Software-Spielen eigentlich waren.
Und ja, das stimmt, Anor Londo ist schon ziemlich leer. Dadurch liegt der Fokus aber auch auf dem Licht-Experiment in der Hauptstadt des Königreichs Lordran, das uns von einem Remake des Meilensteins träumen lässt.
Auch wenn wir uns dann einem fiesen Henker mit Riesenhammer und einem Drachentöter stellen müssten…
Würdet ihr euch direkt in den Boss-Fight stürzen? Oder würdet ihr vielleicht sogar lieber eine ganz andere Area in einem Remake bestaunen wollen?
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