Dark Souls-Mod jagt das Spiel 15 Mal durch Google Translate und lässt mich Tränen lachen

Samara ist begeistert von den Poorly Translated-Mods für Dark Souls, die alle Spieletexte so lange mit Google Translate übersetzen lassen, bis nur noch Blödsinn herauskommt.

Anor Londo oder doch Los Angeles? Wir sind uns da nicht mehr sicher. Anor Londo oder doch Los Angeles? Wir sind uns da nicht mehr sicher.

"Willkommen in Los Angeles, Los Angeles, wähle Untote." Falls das keine Begrüßung ist, die ihr in Dark Souls erwarten würdet, kennt ihr vermutlich die Poorly Translated-Mods nicht. Diese jagen alle Texte der Spiele-Reihe so oft durch Google Translate, bis nur noch völliger Unsinn übrig ist und übersetzt sie dann wieder zurück auf Englisch (für diesen Artikel werde ich die Zeilen allerdings zum besseren Verständnis auf Deutsch wiedergeben). 

Beim erwähnten Zitat handelt es sich um eine Dialogzeile der Dunkelmondritterin, die aus der monumentalen Burg Anor Londo kurzerhand die Filmmetropole L.A. macht - und das ist nur einer der Momente, in denen ich Tränen gelacht habe. 

Das sind die Poorly Translated-Mods

Poorly Translated-Mods für alle Teile der Dark Souls-Reihe findet ihr für die PC-Version im Modding-Portal Nexus Mods. Ich habe die Variante für Dark Souls Remastered selbst ausprobiert, kann euch aber dank diverser Streams versichern, dass auch die Mods für die anderen Spiele der Reihe zum Schreien komisch sind. Sie schicken nicht nur NPC-Dialoge in den wilden Übersetzungs-Strudel, sondern auch andere Texte, wie Item-Bezeichnungen und -Beschreibungen. Und das Beste: Alles, was gesprochen wird, ist sogar KI-vertont, was das Kauderwelsch noch witziger wirken lässt. 

Los geht’s mit dem Spiel, das niemals passiert ist

Starte ich das Spiel, erhalte ich zunächst die Nachricht: "Dieses Spiel ist niemals passiert." Das fühlt sich verboten an - ein wenig wie: "Ihr verliert kein Wort über den Fight Club" - und macht mich noch neugieriger. Im ungemoddeten Remaster hätte ich lediglich eine Information zum korrekten Beenden einer Session erhalten. Ich will nun aber sowieso einen ganz neuen Durchlauf starten. 

Hier bekommen wir noch ein paar Anweisungen mit auf den Weg. Hier bekommen wir noch ein paar Anweisungen mit auf den Weg.

Weiter geht es also im Charakter-Editor. Normalerweise würde ich hier meine Klasse, mein Startgeschenk (also ein Item, das ich zu Beginn im Inventar habe), ein Gesicht und meine Frisur wählen. Dank der Mod stehen mir weitaus kryptischere Optionen zur Wahl. 

Ich muss mich zunächst für ein "Klassenzimmer" entscheiden, und da spricht mich direkt "Hilf mir" an, denn so richtig gut war ich im ersten Dark Souls noch nie. Beim Menüpunkt "jetzt" nehme ich das "PFERD". "Angst haben", soll mein Charakter davor, dass ein nicht näher genannter "er" sehr glücklich mit Catarina war. In der Kategorie "groß" wähle ich "Blut ist gut", einfach weil das ein sehr griffiger Slogan ist. Fertig ist mein Spielcharakter, mit dem ich mich nach Lordran aufmache.

Charakter-Editor Diese Optionen können im Editor angepasst werden.

Metroknopf Hier wird gerade ein wichtiges Item ausgehändigt.

Ohne PFERD, aber mit Mikroskop und Metroknopf

Ein wenig enttäuscht stelle ich fest, dass es nach Spielstart keine Möglichkeit gibt, Sturmwind, das treue Spektralross aus Elden Ring, zu rufen. Obwohl ich doch das PFERD (in Großbuchstaben) ausgewählt habe. Ich wurde im Charakter Editor knallhart betrogen, denn in meinem Inventar befindet sich statt der Spektralrosspfeife nur ein sogenanntes "Mikroskop". Aber auch diese Bezeichnung wirkt wie ein Schwindel, denn ich würde es eher als billiges Fernglas bezeichnen. 

Wenigstens bekomme ich einen "Metroknopf", den ich mit dem sehr passenden Ausspruch: "nun" an mich nehmen kann, bevor ich damit die Türe öffne. Als Nächstes erhalte ich im Asyl der Untoten von einem sterbenden Ritter ein sehr nützliches Heil-Item, nämlich… nein, nicht die Estusflasche, sondern den Kürbis! Zugegeben, rein optisch passt die Bezeichnung ganz gut.

Samara Summer
Samara Summer

Samara ist 2016 mit Dark Souls 3 ins tiefe Souls-Meer eingetaucht und ihm seither nicht mehr entkommen. Nachdem sie Teil 3 mehrfach durchgespielt hat, hat sie sich auch die früheren FromSoftware-Titel vorgenommen. Ihre zwei liebsten Action-RPGs des Entwicklerstudios sind Elden Ring und Bloodborne.

Highlight der Mod sind für mich auf jeden Fall die Dialoge mit den NPCs. Sie sind immer unerwartet komisch und klingen nicht selten etwas anzüglich oder flapsig. Und manchmal muss ich auch einfach nur lachen, weil ich mir bewusst mache, dass ich auch in ungemoddeten Souls-Spielen oft nur ansatzweise verstehe, was mir die Charaktere mit ihren geheimnisvollen Ausführungen sagen wollen; und das ist in der schlecht übersetzten Variante eben genauso. 

Dark Souls Remastered: Witzige Mod jagt die Spieltexte 15 Mal durch Google Translate Video starten 1:15 Dark Souls Remastered: Witzige Mod jagt die Spieltexte 15 Mal durch Google Translate

Der hoffnungslose Krieger im Feuerbandschrein sagt zu mir: "Das Haar ist dein Mann, einfach der Mann!" Solaire unterstreicht seine Sonnenliebe, indem er erklärt: "Die Sonne ist unglaublich. Wie ein Big Dad." Und Zwiebelritter Siegmeyer (der sich in dieser Version als Line Sigmayer vorstellt) verrät mir vor dem Tor zu Sens Festung: "Also, wenn sie hier sitzen, haben sie alle Speck."

Ab und zu stoße ich auch auf interessante Wortneuschöpfungen. Mein absoluter Favorit ist der Ausdruck, den der hoffnungslose Ritter wählt, wenn ich ihm eins überbrate: "Oofas". Ein schönes Wort, um die ganze Erfahrung zusammenzufassen. 

Ob dieser - zugegebenermaßen ziemlich simple - Zufallshumor der Mod euren Geschmack trifft, müsst ihr natürlich selbst entscheiden. Ich hatte jedoch eine herrlich unsinnige Zeit in Lordran.

Könnte diese Mod auch was für euch sein?

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