Kräuterhexer
Mit steigendem Schwierigkeitsgrad wird ein weiteres Spielelement immer wichtiger: die Alchemie. Geralt kann fernab der Kämpfe diverse Tränke, Gifte und Öle herstellen, die uns die Schnetzeleien deutlich erleichtern. Haben wir die notwendigen Reagenzien gesammelt oder beim Händler unseres Vertrauens eingekauft, beschmieren wir unsere Klingen mit Ölen und Giften, um beispielsweise den Schaden zu erhöhen.
Zudem schlucken wir unsere selbstgebrauten Tränke, die unsere Regeneration verbessern oder uns kurzzeitig Nachtsicht bescheren. Aber Vorsicht: Wer zu viele Elixiere schlürft, handelt sich schnell eine ausgewachsene Vergiftung ein. So müssen wir stets abwägen, welche Effekte uns in der derzeitigen Situation von Nutzen sind.
Geralt versteht sich als Hexer aber natürlich auch auf Magie. Sechs Zauber stehen unserem Helden zur Verfügung, die sich auch während der Kämpfe komfortabel über ein Kreismenü auswählen lassen. Ein netter Kniff: Im Auswahlmenü der Hexereien schaltet das Spiel in die Zeitlupe. Das nötige Taktieren fällt so deutlich leichter. Die Zaubereien selbst sind alle sinnvoll. Mit der Schockwelle »Aard« stoßen wir Feinde zurück, mit »Igni« schleudern wir einen Feuerball auf unsere Gegner und mit »Yrden« wirken wir eine magische Falle, die Gegner kurzzeitig betäubt.
Die mächtigste Hexerei bleibt aber der Quen-Zauber: Hiermit erzeugen wir einen magischen Schild der uns nicht nur vor Schaden schützt, sondern auch angreifenden Gegnern schadet. Haben wir »Quen« zudem über unser Fertigkeitenmenü aufgewertet, springt der Schaden wie ein Kettenblitz von Gegner zu Gegner. Das erscheint uns etwas zu mächtig. Gleiches gilt für das »Axii«-Zeichen. Hiermit können wir Personen manipulieren, was in den Gesprächen aber deutlich zu oft funktioniert.
Das Charaktersystem: Keine Überraschungen
Während seiner Abenteuer steigt der Hexer durch das Erfüllen von Quests und das Töten von Monstern Level-Stufen auf. Mit jedem Aufstieg dürfen wir neue Talentpunkte auf einen von vier Fertigkeits-Bäumen verteilen und Geralt so neue Fähigkeiten beibringen oder bereits vorhandene aufwerten. So erhöhen wir etwa unseren Schwertschaden, verlängern die Wirkungsdauer von Tränken oder verstärken unsere Hexereien.
Rollenspieltypisch erhalten wir neben Erfahrungspunkten auch Gegenstände als Belohnung für erfüllte Quests. Zwar finden wir auch in der Spielwelt immer wieder neue Schwerter oder Rüstungen, die sind aber meistens von minderer Qualität und höchstens für den Verkauf beim Händler geeignet. Geralt kann zwar Tränke mischen, mit dem Schmiedehammer kommt er aber nicht zurecht. Finden wir ein Schema (eine Art Bauplan für Rüstungen oder Waffen) und besitzen die notwendigen Materialien, können wir uns den Gegenstand aber bei einem Schmied gegen Bares herstellen lassen.
Wunderschön mit leichten Schwächen
The Witcher 2: Assassins of Kings gehört zu den schönsten Rollenspielen für die Xbox 360. CD Projekt RED hat sich bei der Konsolenumsetzung des vormals PC-exklusiven Hardware-Fressers sichtlich Mühe gegeben. Die Charaktere sind fabelhaft animiert und äußerst detailreich gestaltet. Die Umgebungen -- insbesondere die Wälder -- sehen mit ihrer dichten Vegetation und den schicken Licht- und Schattenspielen spitze aus. Lediglich die Texturen könnten stellenweise schärfer sein, die Schattenkanten flimmern teils heftig.
Ein weit größeres Problem sind die aufploppenden Texturen die insbesondere in den Dialogen gehörig nerven. Ist das Spiel auf die Festplatte der Konsole installiert, tritt das Problem allerdings deutlich seltener auf. The Witcher 2 läuft zudem durchgehend flüssig. Während unseres Tests hatten wir nie mit niedrigen Bildraten zu kämpfen und auch die Nachladezeiten sind erstaunlich kurz. The Witcher 2: Assassins of Kings ist ein Paradebeispiel für eine gute Konsolenumsetzung und nutzt die Leistungsreserven der mittlerweile sieben Jahre alten Xbox 360-Hardware voll aus – lobenswert!
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