Immer auf Achse
Das Herzstück von Twilight Princess sind die Tempel, in denen knackige, aber logische Rätsel auf euch warten. Auch wenn es einige neue Dungeons gibt, die sogar außerhalb Hyrules liegen, greift das Spiel wieder einmal auf die klassischen Szenarien, wie Wasser-, Feuer- und Eistempel zurück. Alle haben eines gemeinsam: Sie sind riesig. Waren die Levels vergangener Episoden noch in ein bis zwei Stunden zu lösen, braucht ihr diesmal ungefähr die doppelte Zeit, um wieder virtuelle Frischluft zu schnuppern. Beim groben Ablauf bleibt aber alles beim Alten: Ihr beginnt einen Dungeon, arbeitet euch nach und nach durch die einzelnen Räume, sucht Schatzkisten mit Schlüsseln und Gegenständen, löst Rätsel und stellt euch dem Obermotz.
Es ist wieder dieses herrlich bekannte Zelda-Gefühl, sobald ihr einen Tempel betretet: Durch die hervorragende Atmosphäre glaubt ihr sofort, dass ihr der einzige Held auf diesem Planeten seid, der sich in die modrigen Verliese hineinwagt. Jeder Raum hält eine neue Überraschung für euch bereit, nach gelösten Rätseln fühlt ihr euch unbesiegbar.
Eine ausgezeichnete Lernkurve sorgt dafür, dass ihr niemals zu lange in Dungeons hängen bleibt: Mit einiger Überlegung lässt sich jedes Puzzle lösen, unfaire Einlagen gibt es nicht. Es mag schon vorkommen, dass ihr an einer Kopfnuss zu knacken habt. Dann kommt euch aber irgendwann die Lösung und ihr könntet euch in den Hintern beißen, dass ihr nicht früher darauf gekommen seid! Dabei stellt sich immer die motivierende Frage: Habe ich wirklich schon alles ausprobiert, alles erforscht? Genau das ist der Grund, warum Twilight Princess, so süchtig macht: Ihr wollt mehr entdecken. Ihr wollt schleunigst weiterkommen, auch wenn es bedeutet, dass der Schlaf zu kurz kommt.
Die Rätsel stehen immer im direkten Zusammenhang mit den einzelnen Gegenständen, die ihr in den Dungeons findet. Der Bumerang eignet sich dafür, weit entfernte Objekte zu euch zu lenken, der Greifhaken befördert euch in höher gelegene Areale. Mit den Eisenstiefeln haftet ihr euch an Wände und Decken, Pfeil und Bogen aktivieren Schalter.
Im späteren Verlauf von Twilight Princess warten unter anderem noch ein doppelter Greifhaken (Spider-Man lässt grüßen!) und eine angekettete Eisenkugel auf euch, die ihr auch als Waffe benutzt.
Natürlich gibt es auch wieder die typischen Kostüme: Der grüne Anzug stellt das normale Outfit von Link dar, der blaue Fummel lässt euch unter Wasser atmen, und mit der roten Kutte kann euch Feuer nichts mehr anhaben.
Bei den Endgegnern müsst ihr alles einsetzen, was ihr im gleichen Dungeon gelernt habt: Die Schwachstellen jedes Bosses werden nur sichtbar, wenn ihr die Gegenstände, euer Hirn und Geschicklichkeit miteinander kombiniert. Wie gelangt man zum Beispiel an das Hinterteil eines Primaten, der sich blitzschnell durch einen Raum schwingt? Wie bringt man einen gefangenen Flammenkoloss zum Stürzen, der gerade voller Wut seine Ketten aus der Verankerung gerissen hat?
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