Du bist, was du tust!
Die Kämpfe mit den immer härter werdenden Gegnern sind zwar spannend und ausgefuchst, neigen aber manchmal dazu, etwas unfair zu werden. Speziell dann, wenn euch zwei Feinde in eine Ecke drängen und von mehreren Seiten auf das Drachenblut einschlagen. Zudem weichen die Bösewichte euren mächtigen Angriffen aus, was durch die sehr empfindliche Steuerung dazu führt, dass ihr mit dem Schwert in der Luft herumwedelt oder euch am Gegner »vorbeidrückt«.
Besonders in hektischen Situationen kommt es zudem häufig vor, dass man versehentlich in den Stealth-Modus schaltet, weil man zu heftig auf den linken Stick gedrückt hat. Eine Zielerfassung gibt es leider nicht, was die Scharmützel etwas unübersichtlich macht. Abgesehen davon verhalten sich die Feinde, wie man es von ihnen erwartet: nicht besonders clever, aber auch nicht gerade dämlich. Wer in den Dungeons auf Nummer sicher gehen will, engagiert am besten einen der zahlreichen Söldner, die in den Tavernen Skyrims herumlungern.
Die Charakterentwicklung basiert auf einem realistischen Grundgedanken: Wie im wirklichen Leben verbessern sich die Fähigkeiten des Drachenblutes nur dann, wenn der Spieler sie auch einsetzt. Das bedeutet nicht nur, dass die Fähigkeiten im Umgang mit Waffen steigen, wenn ihr kämpft, sondern auch, dass Rüstungsfähigkeiten steigen, wenn ihr einen Schlag geblockt habt, oder man sich auch dann beim Schlösserknacken verbessert, wenn der Dietrich abgebrochen ist. Verbale Fähigkeiten werden nicht nur in direkten Gesprächen geschärft, sondern auch im Umgang mit den vielen Händlern, bei denen Dovahkiin seine Vorräte auffrischt und erbeutete Gegenstände verhökert. Wem das nicht schnell genug geht, der kann seine Fähigkeiten jederzeit bei bestimmten Charakteren trainieren -- gegen Bezahlung versteht sich.
Zusätzlich lohnt es sich immer, in Bücherregalen herumzustöbern, denn einige der Schmöker verbessern Dovahkiins Fähigkeiten während des Lesens. Insgesamt warten 18 Fähigkeiten darauf, vom Spieler perfektioniert zu werden. Ist das Erfahrungspunktekonto dank zahlreicher Kämpfe und intensiven Trainingseinheiten ausreichend gefüllt, steigt das Drachenblut eine Stufe auf. Jetzt gilt es, Punkte auf Magie, Lebensenergie oder Ausdauer zu verteilen. Anschließend muss noch ein Talentpunkt in eine der 18 Fähigkeiten investiert werden, die im Fertigkeitenbildschirm als Sternbilder dargestellt werden. Mit den Talentpunkten schalten Spieler besondere Fähigkeiten frei, die sich am besten mit den »Perks« aus Fallout 3 bzw. Fallout: New Vegas vergleichen lassen. So bekommt ein Bogenschütze die Möglichkeit, per Zoom-Funktion besser zu zielen, Schmiedekünstler lernen, wie man magische Rüstungen verbessert, und Schleicher verringern ihren Geräuschpegel.
Drachen!
Obwohl Eistrolle, Säbelzahntiger oder Hexenraben als durchaus gefährlich einzustufen sind, findet ihr die fiesesten Bewohner Skyrims nicht auf dem Boden, sondern am Himmel über euch. Insgesamt bevölkern 20 Panzerechsen die Spielwelt, von denen einige das Talent haben, immer im ungünstigsten Augenblick aufzutauchen. Allerdings ist Drache nicht gleich Drache. Grüne und blaue Drachen sind relativ jung und unerfahren und lassen sich mit einiger Übung schnell besiegen. Ganz anders sieht es da bei den braunen oder bronzefarbenen Biestern aus. Diese Feuerspucker sind alt, äußerst verschlagen und ohne einen bestimmten Zauberspruch so gut wie nicht zu knacken.
Auch bei den Drachenkämpfen gibt es nicht einen, sondern viele Wege, die zum Erfolg führen. Mutige Krieger gehen den Tatzelwurm im Alleingang mit Bogen und Schwert an, verschlagene Naturen locken den flappenden Feuerspucker in die Nähe einer Ortschaft oder eines Banditenlagers und sichern sich so die Unterstützung weiterer Kämpfer. Besonders ausgefuchste Abenteurer lassen sich so lange von einem Drachen verfolgen, bis ein weiterer auftaucht und schlagen damit sozusagen zwei Schuppentiere mit einer Klappe. Drachen sind nämlich ausgewiesene Einzelgänger, und wenn sich zwei Artgenossen begegnen, bleibt meistens einer auf der Strecke. Soviel jedenfalls zur Theorie.
In der Praxis verläuft unsere erste Begegnung mit einem Drachen alles andere als ruhmreich und lässt sich am besten wie folgt beschreiben: Der blaue Drache kam, sah, siegte und biss uns den Kopf ab. Im zweiten Anlauf lernen wir, dass es Vorteile hat, den Drachen erst aus der Ferne mit Pfeilen zu spicken und sobald die Flugechse gelandet ist, in den Nahkampf zu gehen. Clever wie wir sind, zirkeln wir um den Drachen herum, hacken auf seine Flanke ein und lassen eine der wichtigsten Dracheneigenschaften außer Acht – die Biester haben verdammt lange Hälse und sehr scharfe Zähne. Da unser Schwert so gut wie keinen Schaden verursacht und der Drache mit seinem Feueratem angreift, nehmen wir die Beine in die Hand und rennen von pompöser Orchestermusik begleitet mit brennendem Hintern den nächsten Hang hinunter. Das hatten wir uns definitiv anders vorgestellt!
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