Seite 2: Silent Hill 2 Remake im Test: Ein fantastisches Horrorspiel - und die Neuauflage, die das Original verdient

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Erkunden und motivierende Rätsel lösen

Das Konzept geht aber auch gerade deshalb auf, weil der Wechsel mit Erkundung, Story-Schnipseln und Rätseln abwechslungsreich und kurzweilig ist. Wir müssen bei Letzteren zum Beispiel eine Geschichte nachstellen, indem wir Münzen mit den passenden Motiven an den richtigen Stellen in einen vorgegeben Hintergrund einsetzen.

Praktisch dabei: In den Optionen können wir die Rätsel-Schwierigkeit unabhängig von der Kampf-Schwierigkeit anpassen und auf “normal” sind wir dabei nie festgehangen. Die Schauplätze genauer zu untersuchen und über interessante Dokumente oder neue Story-Szenen zu stolpern, hat uns ständig angetrieben.

Rätsel 1 Bei diesem Rätsel müssen wir unterschiedliche Teile finden und richtig kombinieren.

Rätsel 2 Oft müssen wir Notizen durchlesen und auf Hinweise zur Rätsellösung abklopfen.

Die Spielerführung funktioniert richtig gut, was hauptsächlich der exzellenten Karten zu verdanken ist, die unseren Dreh- und Angelpunkt darstellen. Wir sehen darauf nicht nur, wo wir uns gerade befinden, sondern auch, welche Türen versperrt bleiben und welche wir mithilfe der richtigen Codes oder Items öffnen können. 

Zudem kreist James wichtige Orte ein, benennt Rätsel und notiert sich sogar gefundene Infos wie Symbole automatisch direkt auf der Map, sodass wir sie nicht noch mal in unseren gesammelten Dokumenten hervorkramen müssen.

Wir schlagen uns durch dieselben Schauplätze wie im Originalspiel, allerdings sind alle Areale erweitert: neue Korridore, mehr Zimmer, größere Räume. 

Dank der großartigen Maps zu einzelnen Teilbereichen haben wir immer ein klares Ziel vor Augen. Dank der großartigen Maps zu einzelnen Teilbereichen haben wir immer ein klares Ziel vor Augen.

Ein paar Wege zu viel

Das Pacing funktioniert dabei meist gut und Abkürzungen verhindern in der Regel zu viel nerviges Backtracking, aber manchmal ist Entwickler Bloober Team trotzdem etwas übers Ziel hinausgeschossen. 

In einigen besonders umfangreichen Arealen wie dem Krankenhaus hätten wir gerne auf einige Räume verzichtet, deren Erkundung sich auch einfach nicht so richtig lohnen wollte. Wir haben dort im schlimmsten Fall eine leere Schublade und etwas Munition gefunden, die wir aber gleich wieder auf die Gegner im Raum verballert haben.

Da konnten sich schon kurz mal erste Ermüdungserscheinungen einstellen, aber bevor es zu eintönig wurde, bot das Remake uns dann allerdings doch wieder Neuerungen: beispielsweise agilere Gegner, eine extrem dunkle Umgebung, die sich nur kurzzeitig beleuchten ließ oder eine waffenlose Passage.

Accessibility und Sprachen

Accessibility:

Das Silent Hill 2 Remake verfügt über ein eigenes Barrierefreiheits-Menü mit zahlreichen Einstellungen. Dazu gehören unter anderem:

  • diverse Einstellungen für das Fadenkreuz (Stil, Stärke, Farbe, Transparenz)
  • diverse Einstellungen für Interaktionssymbole (Größe, Symbol)
  • diverse Einstellungen für Quick-Time-Events (Taste schnell drücken, Hämmern, Anzeigeoptionen)
  • Farbenblindheits-Modi, inklusive Schwere
  • Hochkontrastmodus mit wählbaren Farben für James, Verbündete, Gegner etc.
  • Geräusch-Indikator mit Kurve anzeigen
  • magnetische Zielhilfe (4 Stufen)
  • nonverbale Untertitel
  • sehr viele Einstellungen für Texte (u.a. Schriftart, Größe, Hintergrund)

Sprache:

Das Spiel verfügt nur über eine (sehr gute!) englische und eine japanische Sprachausgabe. Diese lassen sich allerdings mit deutscher Textsprache sowie deutschen Untertiteln kombinieren.

Wie weit entfernt sich das Remake vom Original?

Fans dürfte das "neue" Silent Hill definitiv vertraut vorkommen. Die Rückkehr zu den erweiterten, aber immer noch sehr originalgetreuen Schauplätzen fühlt sich ein wenig wie “nach Hause kommen” an. Auch bei den Zwischensequenzen und den zugrundeliegenden Gameplay-Mechaniken hat sich Bloober Team sehr dicht ans Original gehalten.

Manche Dialoge wurden sogar eins zu eins in die Neuauflage übernommen und auch die Geschichten der Nebencharaktere Angela, Eddie, Laura und Maria sind weitgehend gleich geblieben. Allerdings gibt es einige Abweichungen, die sich in Details bemerkbar machen und  die durchaus hier und da gewisse Nuancen bei der Interpretation verändern können.

Einstieg Viele Szenen - wie beispielsweise der Spielanfang - kommen Fans des Originals sehr bekannt vor.

Speicherpunkte Auch die roten Speicherpunkte sind geblieben.

Maria Maria bewundert in einem Motel im Remake das Outfit, das sie im Original getragen hat.

Bei den Rätseln hat sich dagegen mehr verändert. Teilweise basieren sie auf dem Original-Aufbau und sind neu interpretiert oder ausgebaut oder haben neue Lösungen erhalten. Einige sind in den größeren Arealen auch gänzlich neu dazugekommen.

Die Monster sind außerdem passend zu James’ erhöhter Beweglichkeit agiler geworden, aber trotzdem sehr nah an den ursprünglichen Versionen. Das gilt auch für die Bosskämpfe, die nur leichte Anpassungen erhalten haben.

Zum Beispiel ist aus zwei relativ statischen Gegnern ein aggressiverer geworden. Das macht die Kämpfe sicher zeitgemäßer, hier wäre aber noch ein bisschen mehr Abwechslung oder Überraschung drin gewesen.

Zudem bewegen wir uns natürlich jetzt ohne Ladezeiten durch die Areale und lassen die feste Kameraperspektive zugunsten der Third Person-Kamera hinter uns. Dabei liefert das Remake eine sehr gute Umsetzung dessen, was Fans von modernem Survivalhorror erwarten.

Mit den sehr starken Remakes von Resident Evil 2 und 4 kann das Gesamtpaket damit zwar nicht ganz mithalten, aber es ist schon ganz schön nah dran!

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