Mi casa es tu casa
Wer zwischendurch eine Auszeit vom Portal-Hausmeisterdienst braucht, für den bietet Portal Knights mit seinen Bauoptionen eine riesige, kreative Spielwiese. Alles, was wir in der Welt sehen, lässt sich "abbauen" und auf der eigenen Trauminsel platzieren. Da die gesamte Welt aus quadratischen Blöcken besteht, sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt, und jede Insel kann - genügend Zeit und Ressourcen vorausgesetzt - in ein schwebendes Nashorn mit vergoldeten Schlafzimmern oder einen virtuellen Eiffelturm aus Marmor verwandelt werden. Einen separaten Baumodus mit unbegrenzten Rohstoffen gibt es nicht. Alle Materialen müssen aktiv in der Spielwelt gefunden, abgearbeitet und zur Baustelle gebracht werden.
Offline-Spieler können zu zweit im Splitscreen an einem Bildschirm spielen - online können sich bis zu vier Freunde eine Welt teilen. Allerdings müssen sich bereits alle kennen und gegenseitig in der Freundesliste haben. Ein Matchmaking, um fremde Spieler einzuladen oder deren Inselwelten zu besuchen, gibt es nicht.
Betreten der Baustelle auf eigene Gefahr
In Zeiten von Early Access und "Games as a Service", in denen interessierte Spieler die Entwicklung eines Spiels aktiv mitverfolgen und steuern können, ist die Grenze, wann ein Spiel wirklich "fertig" ist, schwer auszumachen. Die Entwickler versprechen, dass sie Portal Knights wie auch weiterhin mit Updates und neuen Inhalten versorgen und ausbauen werden. Das mögen wir, mit Rückblick auf die vorbildlich gepflegte Beta, gerne glauben, dennoch gilt der Release der Version 1.0, der das Ende der Early-Access-Phase auf dem PC und die Veröffentlichung für Konsolen markiert, als erste finale Version und Basis dieses Tests.
Und da müssen wir feststellen: In der vorliegenden Form fühlt sich Portal Knights wie das solide Grundgerüst einer Vision an. Portal Knights verliert in der jetzigen Version durch den Mangel an Tiefe und die teilweise nur sehr oberflächig implementierten Spielmechaniken schnell an Reiz, wenn man sich nicht durch ein größeres Bauvorhaben oder das Spielen mit Freunden eigene Motivationen schafft. Für Familien mit jüngeren Kindern ist der Titel als kooperativer Sandbox-Spielplatz zu empfehlen; für reine Solospieler steckt derzeit zu wenig Spiel im Spiel.
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