Wir entscheiden, wie die Geschichte endet
Artjom schlägt Feinde entweder hinterrücks K.O. oder macht von seinem Messer Gebrauch. Ob wir friedfertige NPCs töten oder Personen in Not helfen, kann dabei direkten Einfluss auf den weiteren Verlauf der Story nehmen, Metro: Exodus hat nämlich mehr als ein Ende. Das sorgte in unserem Test dafür, dass wir sofort wieder neu anfangen wollten, als nach 25 Stunden der Abspann lief. Nur um zu sehen, was wir diesmal denn alles anders machen könnten.
Generell gilt: Wer schleichend vorgeht, kommt deutlich langsamer voran, schont aber den Munitionsvorrat. Wer aus allen Rohren ballern will, kommt aber damit ebenfalls zum Ziel. Welcher Weg der richtige ist, hängt neben Ausrüstung, Tageszeit und Situation ganz vom Spieler ab. Die Balance zwischen Schießen und Schleichen passt, Metro: Exodus richtet sich nach uns und nicht umgekehrt - so wie es sein sollte.
Im Gefecht schleudern uns die menschlichen Gegner neben Blei und Molotow-Cocktails auch immer wieder wüste Beschimpfungen zu, die jeden Kommentarbereich auf Youtube alt aussehen lassen. Trotzdem stellen sie sich manchmal nicht besonders clever an und stecken die Köpfe fast schon demonstrativ so weit aus der Deckung, als würden sie förmlich um einen Headshot betteln.
Unterm Strich trübt das den Spielspaß aber kaum, denn zum einen fällt dieses Manko in Innenbereichen weniger ins Gewicht als draußen, zum anderen beweisen die Feinde trotz allem eine respektable Treffsicherheit.
Nettes Detail: Ist eine Gruppe stark dezimiert, ergeben sich die übrigen Kämpfer meist und recken die Arme in die Luft. Wegschicken oder fesseln dürfen wir sie dann aber nicht, stattdessen werden wir wie bei Schleichangriffen vor die Wahl gestellt, ob wir sie bewusstlos hauen, oder kaltblütig unser Messer zücken - erneut mit den entsprechenden Nebenwirkungen, was das Ende der Geschichte betrifft.
Versunken in der Endzeit
Metro: Exodus ist eines dieser Spiele, die immer besser werden, je mehr man sie auf sich wirken lässt. Wir sind im Test richtiggehend versunken in dieser postapokalyptischen Welt, in ihren vielen Details und ihren düsteren Geschichten. Und während diese Welt fast zum Greifen nahe rückt, tritt die blanke Spielmechanik in den Hintergrund. Zahlen, Werte, Icons und Statistiken interessieren in Metro: Exodus nicht.
Stattdessen achten wir auf die kleinen Dinge, wie eine Bewegung am Horizont, ein leichtes zittern in der Stimme einer Frau oder den Schein einer Fackel. Metro: Exodus nimmt den Spieler in die Verantwortung, sein Überleben in dieser Welt selbst zu sichern, ohne ihn bei der Hand zu führen und erzählt dennoch eine spannende und gefühlvolle Geschichte.
Die Reise der Aurora durch verschiedene Zonen führt uns an so unterschiedliche, faszinierende und unheimliche Orte, dass wir uns zwangsläufig fragen, warum wir in den Vorgängern nie irgendwann die Nase voll von der grauen dunklen Metro hatten. Endlich stößt die Serie die verschlossenen Tore auf und zeigt uns und den Figuren in dieser Welt, was dort draußen noch alles schlummert. Und eins ist klar: Es war allerhöchste Eisenbahn!
Unsere Postapokalypse-Themenwoche
Wir lassen die Welt untergehen
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