Max Payne 3 im Test - Ein Alki will's noch mal wissen

Max Payne 3 ist anders, als man denkt: Zwar taugt der Ex-Cop immer noch als Action-Held, doch im Test entpuppt sich sein größter Kampf als der gegen sich selbst.

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Max Payne 3für PlayStation 3, Xbox 360 und PC ist nicht die typische Videospielfortsetzung von der Stange. Zwar gibt es mehr Action und Explosionen als in einem durchschnittlichen Jerry-Bruckheimer-Krawallstreifen, doch hinter der Shooter-Fassade mit Bullet Time, beidhändigem Geballer und unzähligen Toten steckt noch mehr.

Nach dem tragischen Tod seiner Familie und dem daraus resultierenden Rachefeldzug durch das winterliche New York hat Max Payne den Job als Polizist an den Nagel gehängt. Die ständige Erinnerung an seine Frau und seine Tochter bringt ihn fast um den Verstand. Unfähig, mit seinem Dasein noch etwas anzufangen, gibt Max sich dem Dämon der Flasche hin. Scotch, Schmerztabletten und Selbstmitleid sind die Patentlösung für seinen Kummer.

In seiner heruntergekommenen Lieblingskneipe trifft er einen Mann, der sich als Raul Passos vorstellt und vorgibt, zusammen mit Max auf der Polizeiakademie gewesen zu sein. Max hat offenkundig keinen blassen Schimmer, wer da vor ihm steht, doch als Passos ihm einen Drink spendiert, sind sie auf einmal die besten Freunde. Der alte Trick: Gib einem Alkoholiker seinen Schnaps, und er tut alles, was du von ihm verlangst.

Neu in Max Payne 3: Max kann auch aus der Deckung feuern. Neu in Max Payne 3: Max kann auch aus der Deckung feuern.

Doch die Trinkeridylle wird jäh unterbrochen, als der verzogene Sohn eines Mafiapaten hereinpoltert, sich über Max lustig macht und sogar brutal eine Hure niederschlägt, die sich einmischt. Da zerbricht etwas in dem in die Jahre gekommenen, aufgedunsenen Ex-Polizisten und Jetzt-Alki: Wie von den Urinstinkten eines Kriegers gesteuert, zieht er mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung seine Automatik und jagt dem Bengel eine Kugel in die Brust.

Max ist über seine Tat selbst überrascht, hat angesichts wild um sich ballernder Mafiaschergen aber keine Zeit lange darüber zu sinnieren, ob er den folgenden Schusswechsel vielleicht aus einer unbewussten Todessehnsucht heraus provoziert hat -- denn eins ist mal klar: Im Revier der Mafia ist er ab sofort Freiwild. Sein Überlebensinstinkt scheint aber immer noch stärker zu sein als der aus dem Elend aufkeimende Wunsch, wieder mit Frau und Kind vereint zu sein.

Zusammen mit Passos schickt er die halbe Belegschaft des Mobs unter die Erde und folgt dem Mann, den er angeblich schon vor Jahren kennenlernte, nach Brasilien. Als Bodyguard des reichen Firmenchefs Rodrigo Branco will Max Payne in einem Land, dessen Sprache er nicht versteht, das er andererseits aber für seine ungepanschten Drinks schätzt, einen Neuanfang wagen.

Der Fluch des Max Payne

Alles hätte so schön sein können: Max’ Job besteht im Grunde nur daraus, auf langweiligen Cocktailpartys herumzuhängen, kostenlosen Schnaps in sich reinzuschütten und ein Auge auf die Familie Branco zu haben. Das ist die schöne Seite von Sao Paulo -- die Welt der Schönen und Superreichen. Die Welt, die Touristen anlockt.

Die Frau von Paynes Boss in der Gewalt der Kidnapper. Die Frau von Paynes Boss in der Gewalt der Kidnapper.

Doch eine Bande von Kidnappern bringt den bequemen Alltag unversehens durcheinander. Wild um sich ballernd stürmen die Gangster eine Party und entführen Fabiana, die hübsche junge Frau von Paynes Brötchengeber. Gemeinsam mit dem mittlerweile zu seinem Partner gewordenen Passos will er sie zurückholen.

Doch damit löst er ungewollt eine Katastrophe nach der anderen aus: Max kann zwar eine gefühlte Hundertschaft der bösen Buben erledigen, doch als die Bande schließlich das Firmengebäude von Rodrigo Branco stürmt und alle Angestellten tötet, erkennt der vermeintliche Held, dass auf ihm ein Fluch zu lasten scheint -- was er auch anfasst, es endet im Unglück anderer.

Als er sich anschließend fast besinnungslos säuft, erkennt er, dass es keine Lösung ist, sein kummervolles Dasein im Alkohol zu ertränken. Max muss den Säufer in sich besiegen, wenn er Fabiana Branco lebendig zurückholen will.

Mit knalligem Hawaiihemd und einem Mörderkater wankt er also »inkognito« als verirrter Tourist in die Favelas, die Elendsviertel Sao Paulos, um das Hauptquartier der Kidnapper zu finden und Fabiana zu retten. Was Max nicht ahnt: Hinter allem steckt viel mehr, als es den Anschein hat -- die finstere Elendswelt von Brasilien ist bereit, dem versoffenen Gringo mit Anlauf zwischen die Beine zu treten.

Max macht sich in "Verkleidung" auf den Weg in die Favelas. Max macht sich in "Verkleidung" auf den Weg in die Favelas.

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