Mario Kart 8 Deluxe im Test - Das beste beste Mario Kart

Mario Kart 8 Deluxe entpuppt sich als nahezu perfekte Neuverpackung des Originalspiels. Und ist dank einiger Neuerungen sogar für Veteranen interessant.

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Mit Karacho brauste Mario Kart 8 vor knapp drei Jahren an die Fun-Racer-Spitze und dreht dort auch heute noch seine Kreise, für nicht wenige ist es der beste Serienteil überhaupt. Eine perfekte Grundlage also für eine Deluxe-Version, die Nintendo jetzt für die neue Konsole Switch veröffentlicht. Doch wer schon enttäuscht: "Lahmer Re-Release!" schreit, der sollte unbedingt weiterlesen. Denn im Test zeigt sich, dass Mario Kart 8 Deluxe selbst für Kenner des Originals einen Blick wert ist.

Mario Kart 8 Deluxe ist das bislang umfangreichste Mario Kart überhaupt. Es enthält sämtliche 48 Strecken und 37 Fahrer, die es im Originalspiel und den beiden DLCs gab. Darüber hinaus verzeichnet das Fahrerlager insgesamt fünf Neuzugänge (Gesamtzahl 42), darunter die Inklinge aus Splatoon, Bowser Jr. und König-Buu-Huu. Neue Kurse gibt es in der Deluxe-Version bedauerlicherweise nicht, dafür ist Streckendesign und -Abwechslung bei den bestehenden Pisten immer noch Genre-Referenzklasse.

Egal ob Königliche Rennpiste, Sonniger Flughafen oder Bowser-Arena: Die Kurse sehen nicht nur hervorragend aus, sondern spielen sich auch so - dafür sorgen knackige Kurvenfolgen, kreative Hindernisse und die Hover-Abschnitte, bei denen ihr auch an Wänden oder Überkopf fahren könnt.

Das Streckendesign gehört auch drei Jahre nach dem Erstrelease noch zur Genre-Referenzklasse. Das Streckendesign gehört auch drei Jahre nach dem Erstrelease noch zur Genre-Referenzklasse.

Übrigens sind fast alle Inhalte von Beginn an freigeschaltet. Das bremst die Motivation für Solo-Fahrer schon etwas aus, ihnen bleibt lediglich das Freischalten von diversen Kartteilen sowie Gold-Mario und Perfektionisten jagen wie immer Drei-Sterne-Wertungen. Ein kleines, aber durchaus erwähnenswertes Manko - ein neuer Karriere- oder gar Story-Modus wäre die Kirsche auf der Deluxe-Torte gewesen.

Spielerisches Feuerwerk

Denn spielerisch präsentiert sich Mario Kart 8 Deluxe dank des unkaputtbaren Grundprinzips auch auf der Switch grandios. Die Steuerung ist in Sekunden verinnerlicht, sowohl mit den Joy-Con wie dem Pro Controller dirigiert ihr die Karts geschmeidig über die Pisten und pfeffert den Gegnern die bekannten Items um die Ohren. Das Balancing empfinden wir nach wie vor als recht ausgewogen (hinten platzierte Fahrer bekommen bessere Items), der Stachelpanzer kommt gefühlt aber immer noch etwas zu oft vor, auch wenn man ihn mit der Superhupe abwehren kann. Außerdem wird man auf dem ersten Platz immer noch zu häufig mit dem sinnlosen Münz-Items zugeworfen.

So gut war das Originalspiel:Mario Kart 8 im Test für Wii U

In Mario Kart 8 Deluxe ist es jetzt möglich, insgesamt zwei Items zu bunkern, was etwas mehr Taktieren erlaubt, anders als in Mario Kart: Double Dash!! lassen sich die Gegenstände jedoch nicht hin- und herwechseln. Zu den 18 bekannten Items gesellen sich in der Deluxe-Variante zwei neue, nämlich der Geist, mit dem man anderen Fahrern Gegenstände mopst sowie die Feder, um über Hindernisse oder Gegner zu hüpfen.

Letztere ist allerdings nur im neuen Schlachtmodus einsetzbar, fühlt sich bei erfolgreichem Einsatz aber ungemein befriedigend an. Großen Einfluss auf das Spielgeschehen haben die zusätzlichen Items zwar nicht, sind aber eine nette Ergänzung. Auch in der Deluxe-Version sind die Waffen somit wieder das Salz in der Mario-Kart-Suppe und sorgen für teils kuriose und spektakuläre Rennverläufe.

Insgesamt 42 Fahrer tummeln sich im Auswahlbildschirm von Mario Kart 8 Deluxe – mehr hatte noch kein Serienteil zu bieten. Insgesamt 42 Fahrer tummeln sich im Auswahlbildschirm von Mario Kart 8 Deluxe – mehr hatte noch kein Serienteil zu bieten.

Für Anfänger gibt es jetzt die sogenannte-Schlau-Steuerung, die ihr jederzeit im Menü aktivieren könnt und die verhindert, dass man in Abgründe neben der Stecke fallen kann. Ebenfalls eine nette Neuerung, aber MK8-Veteranen dürften sich jetzt trotzdem fragen: "Und wieso sollte ich das nochmal spielen?" Wir sagen: Wegen der neuen Feinheiten.

Es gibt jetzt zum Beispiel eine dritte Mini-Turbo-Stufe. Wurde man im Originalspiel für langes Schlittern mit kleinen Turbos belohnt (angezeigt durch erst blaue, dann orange Funken), können Wagemutige ihre Drifts nun auf bis zu vier Sekunden ausreizen und werden dann mit dem bislang stärksten Mini-Turbo (lila Funken) belohnt. Das zu schaffen, ist tatsächlich unheimlich befriedigend, auch wenn es nicht viele Kurvenkombinationen gibt, in denen die Lang-Drifts machbar sind.

Und in der extrem schnellen 200 cmm-Klasse, die jetzt natürlich von Beginn an und zudem auch beim Zeitfahren freigeschaltet ist, könnt ihr jetzt während des Driftens abbremsen, was ebenfalls viel Motivation für neue Bestzeiten und perfekte Kursdurchläufe bietet.

Endlich wieder Ballon-Arenen!

Außerdem hat sich Nintendo um unseren größten Kritikpunkt des Originalspiels gekümmert. Denn dort fand der beliebte Schlachtmodus, bei dem man die Ballons seiner Gegner mit Items wegballern muss, nur auf "normalen" Kursen statt, was dem Ganzen nahezu sämtliche Brisanz und Hektik nahm. In Mario Kart 8 Deluxe werden die Schlachten jetzt wieder in kleinere Arenen verlagert, insgesamt sind es acht an der Zahl.

Die kompakten Arenen im überarbeiteten Schlachtmodus sind für die Atmosphäre ein echter Segen. Die kompakten Arenen im überarbeiteten Schlachtmodus sind für die Atmosphäre ein echter Segen.

Und in den kompakten Arealen wie einer Mondbasis (mit verringerter Schwerkraft), einer Splatoon-Arena oder einer Neuauflage des "Battle Course 1" vom SNES-Mario-Kart machen die Matches tatsächlich deutlich mehr Spaß, weil man seine Kontrahenten viel regelmäßiger sieht und sich die Runden dadurch nicht mehr so langgezogen anfühlen.

Mehr:Nintendo verklagt Kartveleih wegen Markenrechtsverletzung

Neue Modi wie "Räuber und Gendarm", in dem ihr das Gegnerteam mit Piranhapflanzen schnappen müsst, sorgen zudem auch auf längere Sicht für Abwechslung. Kurzum: Der Schlachtmodus ist endlich so, wie er von Anfang an hätte sein müssen und auch der Hauptgrund, warum die Deluxe-Version von uns eine bessere Wertung bekommt.

Keine Überraschung: Auch auf der Switch ist Mario Kart 8 Deluxe eine absolute Multiplayer-Granate. Ihr könnt sowohl mit bis zu vier Leuten am Splitscreen, lokal bis zu 8 Geräte verbinden oder zu zwölft online spielen. Die Online-Variante konnten wir für unseren Test noch nicht probieren, Splitscreen- und lokale Matches sind aber in Sekundenbruchteilen eingerichtet. Cool: Im lokalen Modus gibt jeder Spieler seine Wunschstrecke an, aus allen Vorschlägen wird dann zufällig die nächste Piste ausgewählt.

Insbesondere in der 200ccm-Klasse ist das Geschwindigkeitsgefühl bei den Rennen hervorragend. Insbesondere in der 200ccm-Klasse ist das Geschwindigkeitsgefühl bei den Rennen hervorragend.

Weniger cool: Um zum Beispiel vom Schlacht- auf den Rennmodus zu wechseln, muss man immer erst umständlich einen neuen Raum eröffnen, außerdem lassen sich immer noch keine Rundenzahlen festlegen. Das ändert aber nichts an den Qualitäten des Spiels auf der Strecke, für Mehrspieler-Fans mit Switch ist Mario Kart 8 Deluxe absolute Pflicht.

Flüssig bis der Arzt kommt

Und zu guter Letzt hat Nintendo auch noch an der Technikschraube gedreht. Nicht dass das nötig gewesen wäre, denn schon auf der Wii U war Mario Kart 8 bereits ein echtes Technikbrett, aber jetzt flitzen die Rennen mit geschmeidigen 1080p und flüssigen 60 Bildern in der Sekunde über den Bildschirm. Zumindest im Dock-Modus, spielt ihr im Handheld-Modus, reduziert sich die Auflösung auf (immer noch schicke) 720p, ab drei Spielern im Splitscreen sinkt die Bildrate zudem auf 30 Bilder pro Sekunde.

Letztendlich sind das aber nur Zahlenspiele, denn Mario Kart 8 Deluxe sieht in jedem Modus einfach nur fantastisch aus, dank leicht aufgebrezelter Lichtstimmung und gefühlt etwas hübscheren Spezialeffekten (etwa bei den Feuerkugeln) sogar einen Hauch besser als das Originalspiel.

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