Da dürfte selbst der größte Fan mit den Augen rollen: Activision veröffentlicht seine Lego-Spiele mittlerweile im Halbjahres-Rhythmus (das nächste, Lego Fluch der Karibik, erscheint sogar schon kommenden Mai). Und selbst eingefleischte Star Wars-Anhänger können nur bedingt etwas mit dem 2008 veröffentlichten CGI-Film und TV-Ableger Clone Wars anfangen, den der Entwickler Traveller’s Tales diesmal als Vorlage hernimmt. Doch wer deshalb einen Bogen um Lego Star Wars 3macht, der verpasst eine Überraschung. Denn der neueste Teil der Klötzchen-Saga macht durch frische Ideen, den exzellenten Spielfluss und nicht zuletzt den coolen Koop-Modus sehr viel Spaß.
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Das Spielprinzip: altbewährt
Spielerisch bleibt in Lego Star Wars 3 alles beim Alten. Wie gewohnt hüpfen wir allein oder zu zweit durch liebevoll nachgebaute Star Wars-Kulissen, meistern Rätsel- und Geschicklichkeitseinlagen und zerlegen jede Menge feindliches Gesocks. Das mag nach all den Lego Harry Potters, Lego Batmansund Lego Indyswenig innovativ klingen. Doch wenn wir lichtschwertschwingend durch Raumschiff-Korridore rennen, das Mobiliar zu klump hauen und alles in fein animierte Legoteilchen zerspringt, macht das auch im x-ten Anlauf wieder mächtig Laune. Zumal Traveller’s Tales das Spektrum an Charakterfertigkeiten stark ausgebaut hat. So dürfen Jedis nun Türen mit ihrem Lichtschwert aufschneiden (Liam »Qui-Gon« Neeson hat’s in Episode 1 vorgemacht) oder gegnerische Roboter mittels Gedankenkontrolle auf ihre Kollegen schießen lassen.
Überhaupt spielt die Macht eine größere Rolle als in den beiden Vorgängern. Beispielsweise müssen wir bestimmte Legoteile feinsäuberlich an der richtigen Stelle platzieren, um etwa Stromleitungen zu verbinden oder eine Treppe zu bauen. Der Mix aus kurzweiliger Action, simplen Rätseln, Sprungeinlagen und teils pompös inszenierten Bossgegnern passt und erzeugt einen vorbildlichen Spielfluss, der lediglich durch ein serientypisches Problem ausgebremst wird. Abermals lässt sich die Kamera nur minimal justieren, was häufig der Übersicht schadet und zu unfreiwilligen Toden führt. Glücklicherweise wird das Ableben nicht bestraft, was vor allem Einsteiger und Kinder freuen dürfte. Ein wenig mehr Hilfestellung hätte dennoch nicht geschadet. An einigen Stellen wussten wir schlicht nicht, was das Spiel von uns verlangt.
Die Präsentation: spektakulär
Im Vergleich zu seinen Vorgängern hat Lego Star Wars 3 insbesondere bei Präsentation und Spektakel zugelegt. Schon der Auftakt in der Arena von Geonosis (das Finale von Episode 2) schickt uns in eine gewaltige Massenschlacht mit Hundertscharen feindlicher Droiden. Kurz darauf legen wir uns auf einem abstürzenden Riesenroboter mit der Sith-Dame Asajj Ventress an, stapfen an Bord eines haushohen Mechs durch ein feindliches Dorf und meistern ein Weltallgefecht zwischen monströsen Sternenzerstören, auf denen wir erstmalig landen und zu Fuß weiterkämpfen können. Ebenfalls neu: In manchen Missionen müssen wir einem Strategiespiel gleich Gebäude bauen, Einheiten rekrutieren und feindliche Sektoren einnehmen. Das ist zwar nicht sonderlich taktisch, macht aber Spaß und bringt frischen Wind in die Serie. Schade indes: Die an sich abwechslungsreich gestalteten Levels zwingen uns immer wieder zu künstlich in die Länge gezogenen Fleißaufgaben. So sollen wir auf dem Ruusan-Mond in aufeinander folgenden Abschnitten erst zwei, dann drei und schließlich vier Bomben platzieren, um eine Basis der Separatisten zu zerstören -- gähn!
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