Wahre Lügen
Eure Anweisungen zu Beginn eines Falls in L.A. Noire bekommt ihr meistens auf dem Revier. Von da aus geht’s dann mit dem Auto zum Tatort - ähnlich wie in GTA zeigt eine Markierung auf der Minikarte den Zielort an. Dort angekommen werdet ihr von den anwesenden Uniformierten erstmal auf den neuesten Stand gebracht und macht euch dann selbst ein Bild: Ihr sucht die Leiche nach Hinweisen ab und befragt anwesende Leuten oder klingelt bei den Nachbarn.Die Leiche (falls vorhanden) und die Umgebung nach Hinweisen absuchen und anwesende Zeugen und ggf. Nachbarn befragen. Sprecht ihr mit potentiellen Zeugen, öffnet Phelps sein Notizbuch, in dem er sowohl Fragen, als auch alle bisher gesammelten Hinweise notiert hat. Hier kommt die Motionscan-Technik zum Einsatz: Hat der Befragte eure Frage beantwortet, beobachtet ihr sein Gesicht, um herauszufinden, ob er Dinge verschweigt oder euch eiskalt ins Gesicht lügt. Fühlt sich der Befragte unwohl, zuckt er mit den Wimpern Oder wandert mit den Augen umher. Die Nervosität merkt man den meisten Schwindlern sofort an. Phelps hat nun die Möglichkeit, eine Aussage als Wahr zu beurteilen oder sie zu hinterfragen. Wenn ihr einen Zeugen der Lüge bezichtigt, solltet ihr im Hinweiskatalog auch einen Beweis dafür haben. Habt ihr den nicht oder beurteilt die Aussagen eines Zeugen falsch, ist schnell Schluss mit dem Gequatsche und der Befragte ist eingeschnappt. So kann ein Verhör gleich mehrere Verläufe haben. Das wirkt sich auch auf die Lösung des Falls aus, da ihr die benötigten Informationen woanders auftreiben müsst. Der Ausgang eines Falls ist aber immer derselbe, egal wie die Verhöre verlaufen. Den erlangten Hinweisen geht ihr nun Stück für Stück nach: Ihr fahrt von Adresse zu Adresse, um Verwandte oder andere Personen zu befragen. Oft kristallisieren sich dabei gleich mehrere potentielle Täter heraus.
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Die Krönung der meisten Fälle sind natürlich die dramatisch inszenierten Kreuzverhöre, in deren Verlauf ihr den Bösewicht überführt: Ihr setzt euch in den Verhörraum und spielt alle eure Asse aus bis das Drehen und Wenden des Täters keinen Sinn mehr ergibt. Fingerspitzengefühl ist dabei oberstes Gebot, denn eine falsche Beurteilung, kann das ganze Gespräch aus der Bahn werfen. Dann habt ihr ihn! Er sitzt in der Falle - hilflos, so wie seine Opfer. Ein Moment, den Phelps auskostet. Kann sich der Verhörte nicht mehr aus seinen Verstrickungen herauswinden, beschuldigt ihr ihn und schließt damit den Fall ab. Und wenn nicht: Dann kann es schon mal passieren, dass der Verdächtigte flüchtet und der Fall mit einer Verfolgungsjagd endet.
Die üblichen Verdächtigen
Phelps selbst erlebt den Absturz der Stadt und seiner Bewohner am eigenen Leib: Nahezu alle wichtigen Personen um ihn herum sind in illegale Machenschaften verstrickt, sogar ein paar Kollegen im Los Angeles Police Department arbeiten gern mal in die eigene Tasche. Eigentlich die besten Voraussetzungen für einen Idealisten wie Phelps, den Stall mal richtig auszumisten und die Karriereleite S tück für Stück hochzuklettern: Sittendezernat, Brandstiftung, Verkehrsdezernat und Mordkommission sind seine Stationen. In jedem Abschnitt warten einige in sich abgeschlossene Fälle auf euch, die in die Geschichte von L.A. Noire verwoben sind. Mit jedem geklärten Fall wird deutlicher, dass manche Fälle zusammenhängen und sie sich erst am Ende von L.A. Noire zu einer Gesamtstory zusammenfügen. Nachdem sich Spielfigur und Spieler kennengelernt haben, nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf! Der Spannungsbogen steigt etwa nach einem Drittel der Spielzeit stark an und steigert sich dann konstant bis zum grandiosen Finale von L.A. Noire. Erzählt wird die Geschichte mit Hilfe von vielen Stilmitteln, die aus Filmen bekannt sind: Da gibt es eindrucksvolle Kamerafahrten um Handlungsorte einzuführen, verschwommene Hinweis-Filmchen sorgen für Verwirrrung und leiten gleichzeitig ein neues Kapitel ein. Besonders gelungen ist die Kameraarbeit während der vielen Verhöre und Gesprächssituationen. In Sachen Inszenierung haben sich die Macher an einer ganzen Reihe von Filmen aus dem Noir-Genre orientiert. Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Gangster-Drama »L.A. Confidential« und den Klassikern »Chinatown« und »Straße der Versuchung« ist nicht von der Hand zu weisen. Letzterer prangt sogar (im Originaltitel »Scarlett Street«) in großen Lettern an einem Kino am Hollywood Boulevard.
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