Können Spiele spannend sein, bei denen das Ende bereits bekannt ist ? Und kann die Fortsetzung einer Spieleserie funktionieren, wenn der Hauptdarsteller fehlt? Metal Gear Solid 2 zum Beispiel hatte in letzterer Frage zumindest einen schweren Stand bei den Fans. Gleiches gilt für Devil May Cry 4. Und nun also Halo, die heilige Kuh von Microsoft. Entwickler Bungie möchte zum Abschluss der Action-Serie den Fans noch einmal einen eigenständigen Kracher liefern, bevor man sich neuen Projekten unter der Activision-Flagge widmet. Ein Wagnis? Sicherlich, aber angesichts der Qualität des Shooters Halo: Reach für die Xbox 360 auf jeden Fall eins, das sich gelohnt hat.
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Halo: Reach - Die Story
Wir erinnern uns: Supersoldat Master Chief balgte sich in Halo 1-3 mit der Alienrasse Allianz auf der Erde, zerstörte mehrere Halo-Ringe und beendete schließlich den Krieg der Menschen mit den Außerirdischen. Halo: Reach setzt zeitlich vor dem ersten Halo an. Der Schauplatz ist der Planet Reach. Der gehört zu den größten Kolonien der Menschheit und beherbergt darüber hinaus auch noch große militärische Stützpunkte. Ihr schlüpft in die Rolle von Noble Sechs, dem neusten Mitglied des Noble Teams. Die gehören wie der Master Chief zur Klasse der Spartan-Soldaten und werden vom Militär bei besonders brenzligen Aufträge eingesetzt. Die weiteren Mitglieder sind Anführer Carter, Scharfschütze Jun, Ausrüstungsexpertin Kat und die Männer fürs Grobe Jorge und Emile. Der Plot von Halo: Reach ist stimmig und deutlich düsterer als in den bisherigen Halo-Teilen. Trotzdem: Allein die Tatsache, dass das Noble Team im Gegensatz zum Master Chief hin und wieder die Helme abnimmt, macht die Geschichte menschlicher. Das Innenleben der Spezialeinheit wird glaubhaft dargestellt, Reibereien sind ebenso an der Tagesordnung wie Entschlossenheit und gegenseitige Unterstützung. Ihr merkt schnell, dass ihr mit dem Team mitfiebert und euch identifiziert. Gut inszenierte Zwischensequenzen mit zahlreichen Bombast-Momenten (riesige Schlachten im Hintergrund, bildschirmgroße Raumschiffe) treiben die Geschichte voran, die Handkamera-Einstellungen erzeugen ein noch größeres Mittendrin-Gefühl – bei der Inszenierung bewegt sich Halo: Reach auf allerhöchstem Niveau.
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Halo: Reach - Die Kämpfe
Zusammen mit dem Noble Team erlebt ihr die ersten Angriffe auf Reach und dessen spätere Zerstörung hautnah mit. Die Kampagne ist in zehn Missionen unterteilt – meistens geht es darum, wichtige Stützpunkte zu sichern, Aufklärung zu betreiben, oder die Allianz mit Waffengewalt zurückzudrängen. Wie in jedem Shooter lauft ihr dafür durch die weitläufigen, aber trotzdem realtiv linearen Levels, aktiviert Schalter oder macht euch an sonstigen Missionszielen zu schaffen. Den Großteil der Zeit verbringt ihr aber mit Kämpfen. Und hier ist serientypisch alles beim alten: Ihr nehmt die Aliens mit euren Waffen aufs Korn oder werft Granaten, um ganze Gegnerhorden aus dem Weg zu räumen. Solltet ihr ganz nah an den Feind herankommen, rammt ihr ihm einfach per Nahkampfattacke den Gewehrkolben in die hässliche Fratze. Schon nach den ersten Kämpfen ist da dieses Gefühl, das euch unmissverständlich klar macht: „Ja, das ist ein echtes Halo“. Dieses mal sogar mit ein paar frischen Details. Ganz neu in der Halo-Welt sind zum Beispiel die sogenannten „Ausrüstungen“. Die verleihen euch in eurer Rüstung spezielle Fähigkeiten. Zum Beispiel sprintet ihr für eine kurze Zeit, macht euch unsicht- oder unverwundbar oder erhebt euch mit einem Jetpack elegant in die Lüfte. Jede Fähigkeit ist nur begrenzt einsetzbar und muss sich danach wieder regenerieren. In den Missionen könnt ihr die Ausrüstungen an verschiedenen Stellen wechseln. Allerdings: wir benutzten während der Kampagne hauptsächlich die Sprintfunktion, alle anderen ließen wir meist links liegen. Das macht die Ausrüstungen zumindest auf der normalen Schwierigkeitsstufe eher sinnlos – nur an manchen Stellen kommt ihr wirklich nur mit einer speziellen Fähigkeit weiter.
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