Das Story-Segment: Nach den Heists ist alles anders
Die fünf Raubüberfälle des Heist-Updates gehören unserer Ansicht nach zu den spielerisch besten Koop-Missionen aller Zeiten - und das genre-übergreifend. Dort müssen vier Spieler (in einem Heist sind es nur zwei) erst eine Reihe von Vorbereitungsmissionen im Stil des Films Oceans Eleven absolvieren, um dann in einem fulminanten Finale in perfekter Arbeitsteilung einen Hollywood-Raub durchzuziehen.
Das perfekte Verbrechen: Alle Antorten zu den Heists von GTA Online
Eingebettet ist das Ganze in einen Story-Kontext aus Zwischensequenzen, der die Story des Singleplayers ergänzt und dessen Niveau perfekt aufrechterhält. Mal muss eine Zielperson aus einem Hochsicherheitsgefängnis ausgebrochen werden, mal dringt man wie in Splinter Cell in eine geheime Militäranlage ein - aber egal, was man tut: Es macht im Koop auch bei der zehnten Wiederholung noch Spaß, den dicken Zaster zu erbeuten.
Kein Wunder, dass die Jobs bis heute so gerne gespielt werden (gut, sie bringen auch mit die meiste Kohle). Das Schlüsselwort für den Erfolg der Heists lautet tatsächlich "Arbeitsteilung".
Es fühlt sich im Koop absolut großartig an, wenn zwei Kumpels sich nach gelungener Scharade durch ein Gefängnis ballern, während man selbst mit dem Fluchtflugzeug um den Knast kreist und gemeinsam mit einem weiteren Kollegen in Luftkämpfen überlebt, bis die Kumpels bereit zur Abholung sind.
Koop heißt eben nicht nur, zu viert auf Gegner zu ballern, sondern (wie im echten Leben) an verschiedenen Enden anzupacken, um eine einzigartige Teamleistung zu vollbringen. Die GTA-Heists verinnerlichen das genauso gut wie beispielsweise Gears of War, Trine oder das bald erscheinende, koop-exklusive A Way Out.
Herzstück per Patch
Mit dem Heist Update bekam GTA Online einen spielerischen Kampagnen-Kern, um den fortan alle PvP- und Nebenmissionen wie Satelliten kreisenkönnen, um gemeinsam ein abgedrehtes Multiplayer-Universum zu erschaffen. Eine ähnliche Story-Richtung schlug danach nur noch das Lowrider-Update mit einer Handvoll neuer Lamar-Missionen ein, die sich ganz um die Oldschool-Karossen drehen.
Die können spielerisch zwar nicht mit den Heists mithalten, punkten aber mit demselben Humor und einigen pfiffen Gameplay-Elementen, die schon den Singleplayer auszeichnen. Beispielsweise besucht man einmal verkleidet das Begräbnis einiger Gang-Mitglieder, die man selbst um die Ecke gebracht hat. Und entfesselt dann auf dem Friedhof eine gnadenlose Schießerei komplett im Sonntagsanzug. Stilvoll.
Das heutige GTA Online hat also einen wirklich guten Story-Kern, der der Ursprungsfassung fehlte. Diesen Teil des Multiplayers können wir wirklich jedem Action-Fan wärmstens ans Herz legen, ganz im Gegensatz zum nächsten Segment.
Das Freeroam-Segment: Aus lahmer Lobby wird cholerisches Chaos
Nachdem an der Story-Front mit Heist- und Lowrider-DLC alle soweit zufrieden waren, kümmerte sich Rockstar um eine andere große Säule von GTA Online: Der Freeroam-Modus, also das Freie Spiel in Los Santos abseits der ganzen instanzierten Missionen, bekam ein umfangreiches DLC-Update.
Wenn man sich nämlich gerade mal nicht in einem Heist oder Rennen befand, gab's in der offenen Spielwelt trotz hoher Spielerzahlen ursprünglich nicht wirklich viel Konkretes zu tun. Klar, man konnte sich über den Haufen schießen. Das taten auch viele, aber mit der Freeroam-Erweiterung erschienen jetzt endlich zufällig generierte Missionen, die die Leute bei der Stange hielten. Wer kann am längsten ohne Unfall rückwärts fahren? Wer stürzt sich innerhalb von fünf Minuten von der größten Höhe? Wer snipert in kurzer Zeit die meisten Spieler weg?
Derlei Missionsziele sollen die Public Server aufpeppen, wirklich spaßig dürfte das aber nur für echte Chaoten sein. Und selbst dann muss man noch genügend Leute finden, die bei solchen Aktionen mitmachen.
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