Der Raid ist das Sahnehäubchen
Ganz im Gegensatz zum Leviathan-Raid. Hier haben die Entwickler alles aus der Ideenschublade geholt, was möglich war. Wir wollen natürlich die Überraschung nicht vorwegnehmen, aber allein die Inszenierung hat einen Award verdient. So betretet ihr einen beinahe komplett goldenen Palast, durch den Kabale-Offiziere marschieren, während im Hintergrund majestätische Fackeln lodern.
Spielerisch erwartet euch eine Mischung aus intensiven Kämpfen, einigen Schalter- und Plattformrätseln sowie diverse Sprungeinlagen. Es ist die bislang härteste Herausforderung des Spiels, bei der alle sechs Mitspieler konzentriert bei der Sache sein müssen. Natürlich werdet ihr anfangs verzweifeln, doch gerade das macht den Reiz des Raids aus: Ihr werdet ständig mit neuen Herausforderungen konfrontiert, für die ihr eine Lösung finden müsst.
Meilen über Meilen
Neben dem Raid und den Dämmerungs-Strikes sind vor allem die sogenannten Meilensteine wichtig, wenn ihr das Maximal-Level von 350 knacken wollt. Das sind im Prinzip Herausforderungen, wobei wöchentliche Meilensteine die lukrativste Beute abwerfen. So zählen zum Beispiel auch Flashpoints (öffentliche Events) und der PvP-Modus zum Meilenstein-Fortschritt. Ein paar Runden im Schmelztiegel oder in (heroischen) Events zu verbringen, trägt also ebenfalls dazu bei, sukzessive im Level zu steigen. Das dürfte insbesondere Gelegenheitsspieler freuen, die nicht drei Stunden Zeit haben, um den Raid durchzuspielen.
Kleiner Wermutstropfen: Der nun für 4vs4-Gefechte ausgelegte PvP-Modus entpuppt sich als nicht ganz so spaßig wie die 6vs6-Varianten des Vorgängers - die Matches dauern gefühlt zu lange, weil es seltener zu Feindbegegnungen kommt. Am unterhaltsamsten ist es daher in einer Gruppe mit Voice Chat, dann ergeben sich durch die kleineren Teams durchaus taktisch anspruchsvolle Gefechte. Gelungen ist auch der neue Offensiv-Modus, in dem wir Bomben legen müssen. Allerdings haben wir in der Schmelztiegel-Playlist keinen Einfluss auf den gespielten Modus oder die Map - eine verschenkte Chance.
Doch so mannigfaltig die Möglichkeiten im Endgame auch sind, ändert sich spielerisch fast nichts. Die Gegner lernen keine neuen Angriffe, es gibt keine neuen Feindtypen. Es ist und bleibt ein eher monotoner Grind. Wer sich jedoch auf diesen Grind einlässt, wird wochenlang seinen Spaß haben.
Wie viel Spaß macht Destiny 2?
Destiny 2 ähnelt sehr dem ersten Teil und erfindet kein Rädchen wirklich neu. Die Story überschreitet trotz ihrer guten Inszenierung an keiner Stelle das Gut-Gegen-Böse-Schema, es mangelt an neuen Gegnertypen, die Klassen ähneln auch dem Vorgänger. Die perfekte Versöhnung mit allen Kritikern bleibt also aus.
Aber unter dem Strich schadet das dem Spielspaß eben nur dann, wenn man mit dem Gameplay des Vorgängers bereits gar nichts anfangen konnte. Der zweite Teil arbeitet zwar mit demselben Baukasten, bastelt damit aber ein besseres Spiel. Die Kampagne ist stimmungsvoller inszeniert, das Spiel funktioniert als Story-Shooter auch für Leute, die auf den MMO-Aspekt keine Lust haben.
Das Waffenhandling wurde perfektioniert, den Grind hat man an den richtigen Stellen zurückgefahren. In der Open World gibt's deutlich mehr zu tun - Strikes, Adventures, PvP und Story-Missionen ergeben eine Spielwelt, in der man Dutzende oder gar Hunderte Stunden verbringen kann.
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