Wii Sports Club - Die Disziplinen in der Einzelkritik
Tennis Dank MotionPlus arbeitet die Eingabe spürbar genauer als im Original, was die Angelegenheit anspruchsvoller gestaltet. Neulinge produzieren nun öfter Fehlschläge ins Seitenaus. Wie früher schon bewegt sich euer Mii automatisch zum Ball. Wohin der fliegt, hängt von Schlagwucht, -Timing und -winkel ab. Schön: Mit etwas Übung schöpft ihr nahezu das gesamte Tennisrepertoire aus – Vorhand- und Rückhandschläge, Stopps, Lobs, Spins (Fernbedienung leicht schräg halten) und Schmetterbälle. Es befinden sich immer vier Spieler auf dem Feld – je einer am Netz und einer an der Grundlinie. Habt ihr keine Mitspieler (oder zusätzliche Wiimotes) zur Hand, füllt das Spiel die restlichen Akteure auf. Schade: Nur in den Trainingsspielen gibt’s neben Rasen einen weiteren Belag (Sand), und die Sätze werden nach wie vor nicht nach Reglement gespielt. Es gewinnt einfach derjenige, der zuerst sieben Punkte erzielt. Online sind lediglich Ein-Satz-Spiele möglich. Insgesamt sehr kurzweilig und vor allem im Onlinemodus enorm motivierend!
Wertung: Sehr gut
Bowling Versucht mit einem perfekt gezielten Wurf möglichst viele der zehn aufgestellten Pins umzukegeln! Ihr habt in jeder der insgesamt zehn Runden maximal zwei Anläufe, um hoffentlich einen Strike (alle zehn Kegel auf einmal) oder Spare (alle Kegel in zwei Würfen) abzuräumen. Des Weiteren gibt es noch einen Hindernismodus sowie die Möglichkeit, eine Partie mit 100 Pins zu spielen. Bevor ihr die Kugel auf die Pins loslasst, könnt ihr die Stellung eures Miis via Steuerkreuz nach rechts oder links verschieben. Mit einem Druck auf die A-Taste des MotionPlus-Controllers justiert ihr den Wurfwinkel. Haltet nun »B« gedrückt, schwingt die Fernbedienung und lasst im richtigen Moment wieder los. Selbst Neulinge haben den Ablauf schnell intus. Noch leichter ist die Automatikvariante, in der man lediglich die Schwungbewegung ausführen muss, die Kugel aber eigenständig losflitzt. Obwohl grafisch viel mehr drin gewesen wäre, macht das Spiel immer noch und immer wieder Spaß. Speziell in geselliger Runde ist die Highscore-Hatz eine Mordsgaudi!
Wertung: Sehr gut
Golf Die einzige Club-Sportart, die Simulationscharakter besitzt. Dies liegt an der sehr gut umgesetzten Steuerung, die gegenüber Wii Sports Resort nochmals verbessert wurde. Ihr legt das GamePad auf den Boden vor euch und seht dann eine Detailansicht des Golfballs. Per MotionPlus-Controller schwingt ihr nun den virtuellen Schläger und könnt so Testschläge ausführen, um die Schwungstärke abzuschätzen. Drückt ihr dabei den A-Knopf, schlagt ihr den Ball »ins Fernsehbild« hinein. Cooler Effekt! Zusätzlich gilt es, Terraineigenheiten und Windstärke einzubeziehen sowie das passende Eisen zu wählen. Golf erfordert mehr Übung als die anderen Disziplinen; ungeduldige Naturen befördern den Ball in den ersten Partien ständig ins Kurs-Aus oder einen See. Leider hapert’s aber am Umfang: Euch stehen die bekannten drei Klassikkurse mit je drei Löchern zur Verfügung, zusätzlich hat Nintendo drei weitere Schauplätze eingebaut, die teilweise auf Golfspiel-Oldies der 8-Bit-Konsole NES basieren. Nervig: Wir mussten mitunter sehr lange Wartezeiten hinnehmen, um andere Spieler für Onlineduelle zu finden.
Wertung: Gut
Baseball Baseball war schon im originalen Wii Sports nicht gerade unser Lieblingsspiel, und das hat sich auch im Club-Update nicht geändert. Der monotone Spielablauf ist identisch geblieben: Während die Schlagmannschaft durch Schwingen des MotionPlus-Controllers den heranfliegenden Ball mit gutem Timing möglichst weit ins Stadion drischt (was leichter gesagt ist als getan), muss die Feldmannschaft den Ball anschließend pitchen. Dies geschieht nun allerdings mit dem GamePad, wobei ihr das Spiel auf dem Controller-Display aus der Sicht des Werfers verfolgt und mittels A-, B-, X- und Y-Knopf unterschiedliche Wurftechniken (Fastball, Curveball, Screwball oder Splitter) einsetzt. Das mag erst einmal clever umgesetzt wirken, passt jedoch nicht zum Bewegungssteuerungansatz, den die übrigen Sportarten verfolgen. Die Buttonsteuerung kommt beim Pitchen aber deshalb zum Einsatz, da man nun, wenn der Schlagmann des gegnerischen Teams den Ball gut getroffen hat, durch GamePad-Bewegungen versuchen kann, die Pille einzufangen. Macht anfänglich Spaß, ist auf Dauer aber genauso ermüdend wie der ständige Rollenwechsel mit seinen stets gleichen Aufgaben.
Wertung: Befriedigend
Boxen Man kann Boxen zwar auch nur mit einem MotionPlus-Controller spielen, das fühlt sich aber merkwürdig an: Mit der Controller-Hand bestimmt ihr Deckung, Schläge und Bewegung eures Miis, die andere Pfote baumelt währenddessen inaktiv im Raum. Um diese Sportart voll auszuschöpfen, solltet ihr also gleich zwei MotionPlus-Controller euer Eigen nennen, was bedeutet, dass ihr für ein lokales Zwei-Spieler-Match schlappe vier Fernbedienungen benötigt! Denn: Den Nunchuk-Support von einst hat Nintendo ersatzlos gestrichen. Warum? Der Zusatzcontroller verfügt nicht über die 1:1-Bewegungssensoren des MotionPlus-Controllers, was in einer ungleichen Umsetzung der Bewegung beider Hände resultieren würde. Würde es sich mit zwei Fernbedienungen pro Spieler schön dynamisch und authentisch spielen, könnte man diesen Umstand ja noch verschmerzen. Doch Pustekuchen: Eure Schläge werden merklich verzögert umgesetzt. Neben der Verteidigung gibt es lediglich drei verschiedene Schlagmuster – nach vorne, von unten oder von der Seite. Somit handelt es sich um eine exakte Umsetzung des Originals. Schwach, mit MotionPlus wäre fast jeder denkbare Schlag ausführbar gewesen.
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