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Fallout – Die Reihe im Überblick
War. War never changes.
Kaum eine Spielreihe identifiziert sich durch ein so ikonisches Zitat, wie die postapokalyptische Rollenspiel-Serie Fallout.
Die legendäre Reihe von Interplay und Entwickler-Legende Brian Fargo bietet aber noch eine ganze Reihe an eigenen Elementen, die fast jeder Spieler kennt oder sogar Teil der Spieler-Popkultur sind: Den Pip-Boy, das S.P.E.C.I.A.L.-Charakter-System, die Vaults und natürlich das Art-Design, das Sci-Fi und die 50er-Jahre miteinander verbindet. Nicht umsonst verbeugen sich Videospiel-Größen wie BioShock mit Easter Eggs oder Call of Duty mit dem Level Nuketown 2025 vor dem Endzeit-Klassiker.
Wir stellen die Spiele der Reihe sowie Ableger und eingestellte Projekte in unserer Themengalerie vor.
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Fallout (1997)
Nach einem Atomkrieg im Jahr 2077 liegt die Welt in Trümmern, Nationen existieren nicht mehr und die Gesellschaft ist zerfallen. Wer die nukleare Apokalypse überlebt hat, wurde verstrahlt und muss mit Mutationen kämpfen, andere konnten abgeschottet in einem der Vault genannten Untergrund-Bunker ausharren. Der Spieler gehört in Fallout zur letzteren Gruppe und wird als Heranwachsender auf eine wichtige Mission geschickt: Einen Chip für die Wasseraufbereitungs-Anlage des Heimatbunkers Vault 13 finden. Denn der bisherige ist kaputt und die Vorräte drohen in 150 Spieltagen aufgebraucht zu sein.
Vor dem Abenteuer im zerstörten Kalifornien des Jahres 2161 erschaffen wir uns einen Charakter anhand des S.P.E.C.I.A.L.-Systems. Das Akronym steht für die englische Aussprache der Attribute unserer Spielfigur: Stärke, Wahrnehmung, Ausdauer, Charisma, Intelligenz, Beweglichkeit und Glück. Außerdem können wir Charakter-Eigenschaften und Perks auswählen und so besondere Dialog-Optionen oder Gameplay-Vorteile erhalten. Ikonisch ist auch der Pip-Boy. Der ist nichts anderes als die verschiedenen Spielmenüs, allerdings getarnt als Handcomputer – eine sehr immersive und elegante Einbindung in die Spielwelt.
Eine Besonderheit von Fallout ist die riesige Freiheit beim Gameplay. Haben wir unseren Charakter als dummen Schlägertypen ausgelegt, können wir das gesamte Spiel tatsächlich über die Rundenkämpfe bestreiten. Alternativ müssen wir keinen Schuss abgeben, wenn wir lieber auf Technik, Dialoge und Flucht setzen. Dem Freiheits-Prinzip folgen die Quests ebenfalls. So können wir selbst bei der Hauptaufgabe entscheiden, ob wir den Wasserchip von Mutanten stehlen und sie zum Tode verurteilen, oder ob wir das Item irgendwo anders herholen. Nach dem Abschluss von Fallout zeigt uns das Spiel die Konsequenzen unserer Taten und präsentiert ungeschönt, was aus den Fraktionen im Spiel nach unserem Abenteuer wird. Teilweise mit drastischen Auswirkungen.
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Fallout 2 (1998)
Nur ein Jahr nach Fallout 1 erscheint der direkte Nachfolger. Fallout 2 spielt 80 Jahre später, im Jahr 2241. Wir übernehmen die Kontrolle über einen Nachfahren des Helden aus Fallout 1. Statt Fortschritt herrscht in der Postapokalypse aber nur langsamer Verfall: Wir gehören zu einem Stammes-Dorf, das ohne moderne Technologie auskommt und von den anderen Fraktionen der Spielwelt als Außenseiter betrachtet wird.
Bis auf den anderen Blickwinkel auf die Spielwelt ändert sich in Fallout 2 aber nicht sonderlich viel: Wieder werden wir auf eine Heldenreise geschickt, dieses Mal soll ein Garten Eden Erstellungs Kit (GEEK) aus einem Vault geborgen werden. Wir sammeln erneut jede Menge Ausrüstung und Waffen, führen Dialoge und nutzen unsere Talente zu unserem Vorteil. Natürlich gibt es gegenüber dem Vorgänger neue Talent-Optionen und viel neues Equipment, inhaltlich ist Fallout 2 aber schlicht eine überarbeitete Version des Vorgängers und macht nichts grundlegend anders. Für viele Spieler ist es dank der Detailverbesserungen der beste Teil der Serie.
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Fallout Tactics (2001)
Fallout Tactics ist der erste Serienableger der Endzeit-Reihe. Wir übernehmen einen Neuzugang zur Fraktion der »Brotherhood of Steel«, die als Quasi-Polizei die langsam wachsende Gesellschaft beschützt und gegen Räuber und mutierte Monster vorgeht.
Das Spiel dreht Erkundung und Dialoge zurück und fokussiert sich dabei voll auf die Rundenkämpfe in einer gegenüber Fallout 2 aufpolierten Grafik. Fallout Tactics ist ein ordentliches Runden-Taktikspiel, die Faszination der Rollenspiel-Serie kann es aber durch das Fehlen der immensen Handlungsfreiheit nicht einfangen. Eine Enttäuschung auf hohem Niveau.
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Fallout – Van Buren (eingestellt)
Fallout 3 sollte eigentlich schon im Jahr 2004 erscheinen. Allerdings musste der Publisher Interplay 2004 Insolvenz anmelden, das Entwicklerteam Black Isle Studios wurde kurz vor Weihnachten 2003 aufgelöst. Das Spiel, das unter dem Codenamen Van Buren entwickelt wurde, erschien nie.
Großer Unterschied gegenüber den Vorgängern war die 3D-Grafik, die erstmals bei einem Fallout eingesetzt werden sollte. Die Spielwelt war gegenüber Fallout 2 deutlich größer: Im äußersten Westen findet sich der Hoover Damm (nähe Las Vegas), im Osten ist Denver die letzte Ortschaft.
Das Tutorial sollte zum Beginn des Nuklearkriegs im Jahr 2077 spielen und die Flucht einer Frau in ein Vault zeigen. Im Hauptspiel hätten wir stattdessen zunächst in einem Gefängnis gesessen – ob zu Recht oder nicht, wäre unsere Entscheidung bei der Charakter-Erstellung gewesen. Auch ein Koop-Modus war geplant, bis heute gibt es kein Fallout mit Mehrspielteil.
Für die Mitarbeiter von Black Isle war die Auflösung übrigens Glück im Unglück: Der ehemalige Studioleiter Feargus Urquhart gründete mit siebzehn Kollegen kurz danach Obsidian Entertainment. Das Studio sollte später das gefeierte Rollenspiel Pillars of Eternity entwickeln und durfte mit Fallout: New Vegas sogar wieder einen Serienteil für Lizenzbesitzer Bethesda veröffentlichen. Von Van Buren erschien auch eine inoffizielle Techdemo.
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Fallout: Brotherhood of Steel (2004)
Der neue Konsolenfokus von Interplay sollte im Jahr 2004 zu Fallout: Brotherhood of Steel für PS2 und Xbox führen (und der Insolvenz im selben Jahr). Das Spiel basiert auf der 3D-Technik von Baldur’s Gate: Dark Alliance (ebenfalls ein Konsolenableger) und ist ein Action-Rollenspiel in der bekannten Iso-Ansicht.
Im Brotherhood of Steel übernehmen wir wie in Tactics einen Rekruten der gleichnamigen Truppe und kämpfen uns durch Scharen von Gegnern, um einen vermissten Ordensbruder zu finden. Dabei wirft Brotherhood of Steel das gesamte Spielprinzip über Bord, inklusive des S.P.E.C.I.A.L.-Rollenspiel-Systems. Wir sammeln in Kämpfen Erfahrungspunkte und Items, ansonsten handelt es sich um ein reines Actionspiel.
Folglich vermuten die Fans eine Ausschlachtung der Marke, Kritiker stört dagegen die exakte Gameplay-Kopie von Dark Alliance, bei dem nur der Endzeit-Look drüberlegt wurde. Der mit Sicherheit schlechteste Teil der Reihe.
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Fallout Online (eingestellt)
Beim Verkauf der Fallout-Lizenz für 5,75 Millionen US-Dollar an Bethesda sichert sich Interplay Ende 2006 im Gegenzug das Recht, ein Fallout Online zu entwickeln. Finanziert mit dem Lizenzerlös und unter dem Arbeitstitel »Project V13« beginnen auch tatsächlich die Arbeiten am MMO. Darin soll man einen Menschen oder einen Mutanten spielen, der im Spiel eine eigene Kolonie besitzt. Die soll man dann wie in einem Aufbauspiel mit zusätzlichen Gebäuden erweitern können. Zudem darf man in der Spielwelt NPC-Überlebende als Arbeitskräfte anheuern und durch erfüllte Quests die Kolonie weiter stärken.
2009 wirft Bethesda Interplay jedoch Vertragsbruch vor, ein jahrelanger Gerichtsstreit folgt. Anfang 2012 bezahlt Bethesda schließlich zwei Millionen Dollar für die Rechte am Fallout-MMO, Interplay steht ohne Lizenz da, deutet jedoch an, das Online-Abenteuer trotzdem zu entwickeln, nur eben unter anderem Namen. Eigens dafür werden auch die Black Isle Studios neu gegründet, bis Mitte 2015 (Stand des Artikels) hat man von Project V13 aber nichts mehr gehört.
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Fallout 3 (2008)
Nach der Insolvenz von Interplay im Jahr 2004 sicherte sich ZeniMax die Rechte an Fallout und lies bei Bethesda Softworks direkt Fallout 3 entwickeln, das 2008 veröffentlicht wurde.
Neu ist unter anderem der Schauplatz: Statt im Westen dürfen wir den Osten der USA rund um Washington D.C. im Jahr 2277 besuchen, 200 Jahre nach dem entscheidenden Nuklearkrieg. Wir übernehmen erneut einen Vault-Bewohner, das Tutorial beschreibt das Aufwachsen des Charakters und endet mit dem 19. Lebensjahr. Nach der Flucht des eigenen Vaters aus dem Vault machen wir uns auf, die Hintergründe für das mysteriöse Verschwinden herauszufinden.
Beim Rollenspiel-System kehrt Fallout 3 zum S.P.E.C.I.A.L.-System mit Perks zurück, wieder dürfen wir in Dialogen verschiedenste Optionen wählen. Neu ist dagegen die Ego-Ansicht gegenüber der Iso-Perspektive der Vorgänger, sowie der VATS-Modus. Denn Kämpfe können wir entweder als Ego-Shooter bestreiten und uns so schnell durch Feindhorden und leichte Gegner schießen, oder aber pausieren und im VATS-System wie bei den Vorgängern für Aktionspunkte auf bestimmte Körperteile feuern. Damit schafft Fallout 3 elegant die Kombination zwischen modernen Shooter und dem Oldschool-Rollenspiel, das die Fans erwarten.
Eine große Stärke von Fallout 3: Die gute Mod-Unterstützung, die zu einer Vielzahl an Erweiterungen führt. Zusammen mit der Elder-Scrolls-Reihe ist Fallout für Bethesdas Ruf verantwortlich, Spiele mit extrem guter Mod-Unterstützung zu veröffentlichen.
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Fallout: New Vegas (2010)
Fallout: New Vegas verhält sich zu Fallout 3 wie der zweite Teil zu Fallout 1: Es handelt sich eher um einen Ableger desselben Spiels mit neuen Inhalten, anstatt um einen vollständigen Nachfolger. Nach Kalifornien und Washington geht es dieses Mal nach Nevada in die namensgebende Stadt.
Neben der neuen Spielwelt und vielen neuen Inhalten wie neue Begleiter, Waffen und Ausrüstungen, müssen wir echte Änderungen am Spiel schon mit der Lupe suchen. Bezeichnend, das New Vegas vor allem von guten Mods für Fallout 3 profitiert: Ein Hardcore-Modus ist nun enthalten, ebenfalls sind die Kämpfe durch verschiedene Munitionstypen nun noch taktischer.
Entwickelt wurde New Vegas von Obsidian Entertainment und nicht von Bethesda selbst. Das Team hinter News Vegas setzt sich aus ehemaligen Entwicklern von Fallout 2 zusammen, hier waren also echte Veteranen am Werk.
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Fallout 4 (2015)
Fallout 4 siedelt sich 200 Jahre nach einem Atomkrieg in dem Gebiet um das nahezu vernichtete Boston in Nordamerika an. Spieler schlüpfen in die Rolle des einzigen Überlebenden des Schutzbunkers Vault 111, der aus dem Kälteschlaf erwacht und in dem Ödland um das Überleben kämpfen muss. Dabei ähnelt das nicht-lineare Gameplay dem von Fallout 3 (2008) und Fallout: New Vegas (2010), wurde in vieler Hinsicht aber überarbeitet und ausgebaut. Erneut kann zwischen der der First-Person- und der Third-Person-Perspektive ausgewählt werden, wobei während der Gefechte durch das bewährte V.A.T.S.-Kampfsystem auch filmische Kamerawinkel zum Einsatz kommen. Mit dem S.P.E.C.I.A.L. getauften Charaktersystem lassen sich Spielfiguren mit einer Auswahl von Hunderten Eigenschaften und Extras entwickeln, die vom kampferprobten Soldaten bis hin zum charismatischen Überredungskünstler reiche können. Hinzu kommen etliche Möglichkeiten in der Herstellung von Waffen, Rüstungen oder auch Chemikalien und Nahrung. Als Grafikgerüst für Fallout 4 dient Bethesdas hauseigene Creation Engine
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