Die Spiele von Telltale Games - Erzählen in Episoden
Einleitung Telltale Games – ein Entwicklerstudio aus ehemaligen Mitarbeitern von LucasArts – wurde 2004 nach der Einstellung des geplanten Adventures Sam & Max: Freelance Police gründet und hat sich seitdem auf die Produktion von Adventure-Spielen spezialisiert, die in mehreren Episoden erscheinen und online vertrieben werden – Die Vorlage bieten Comic- und Fernsehserien oder Filmlizenzen. Wir stellen alle bisherigen Telltale-Titel von 2004 bis heute vor.
Telltale Texas Hold’em (2005) Mit der Poker-Simulation Telltale Texas Hold’em erschien 2005 das erste eigene Spiel der Entwickler. Der Spieler tritt in einem Turnier in Las Vegas gegen vier skurrile Charaktere an, die noch nicht wie in den späteren Titeln Lizenzfiguren darstellen. Texas Hold’em war laut Telltale vor allem dafür gemacht, die neue digitale Verkaufsstrategie zu testen.
Poker Night at the Inventory (2010) Poker Night at the Inventory basiert auf dem Telltale-Erstling Texas Hold’em und erweitert das Konzept des Pokerturniers um verschiedene Lizenzcharaktere – etwa Max aus den Sam & Max-Spielen, den Heavy aus Team Fortress 2 oder Reginald Van Winslow aus den Tales of Monkey Island. Nachdem ein Gesetz Glücksspiele verboten hat, treffen sie sich im Inventory, einem geheimen Club im Untergrund, und spielen um große Summen.
Poker Night 2 (2013)
Mit Poker Night 2 erscheint 2013 eine Fortsetzung zu Poker Night at the Inventory. Erneut treten verschiedene Lizenzcharaktere aus den Spielen von Telltale, Valve, aber auch aus andern Medien gegeneinander und gegen den Spieler an. So findet sich im Kreise des Pokertisches Claptrap aus Gearboxs Borderlands, Ash aus Sam Raimis Evil Dead Filmen und Sam aus Telltales eigener Sam & Max Reihe. Gegeben werden die Karten von GLaDOS, dem kontroll- und testsüchtigen Computer aus Portal.
Bone (2005/2006) Die Adventures der Bone-Series, die von 2005-2006 erschienen, erzählen die Geschichte der drei Cousins Phoney, Fone und Smile Bone. Die knubbelnasigen und glatzköpfigen Wesen des Comiczeichners Jeff Smith werden nach einem Missgeschick aus ihrer Heimatstadt Boneville vertrieben und müssen sich in einer Welt zurechtfinden, zu der auch seltsame Kreaturen und Magie gehören. Eher ungewollt werden sie dabei zu Helden.
Bone: Out from Boneville (2005) In der ersten Episode Out from Boneville von 2005 müssen Phoney, Fone und Smile Boneville verlassen, weil einer von Phoneys Plänen die Stadtbevölkerung gegen sie aufgebracht hat. Mit nichts als einer Landkarte müssen sie eine Wüste durchqueren, während sie von bösartigen Rattenwesen verfolgt werden. Das Spiel wurde innerhalb von sieben Monaten entwickelt und behandelt lose den ersten Bone-Comicband.
Bone: The Great Cow Race (2006) The Great Cow Race, das 2006 als zweite Episode der Bone-Series erschien, nehmen die Bone-Cousins – nachdem sie ihre Reise durch die Wüste überstanden haben – aus unterschiedlichen Motiven am jährlichen Kuhrennen in Barrelhaven teil: Fone will seine Angebetete beeindrucken, während Phoney und Smile versuchen, die Bewohner der Stadt zu bestehlen. Im Spiel ist es wie in Day of the Tentacle von LucasArts möglich, alle drei Charaktere zu steuern.
Strong Bad’s Cool Game for Attractive People (2008) Die fünf Episoden von Strong Bad’s Cool Game for Attractive People erschienen von August bis Dezember 2008. Der Spieler steuert Strong Bad, einen der Charaktere der Internet-Cartoon-Serie Homestar Runner, der sich mit seiner E-Mail-Sucht und seinem Rivalen Homestar Runner auseinandersetzen muss. Der Großteil der Spiele ist in der typischen Art eines Point & Click-Adventures gehalten, zusätzlich gibt es in jeder Episode ein Minispiel, beispielsweise einen Snake-Klon.
Wallace & Gromit’s Grand Adventures (2009) Die beiden britischen Knetfiguren Wallace und Gromit waren die Hauptdarsteller der vier Episoden von Wallace & Gromit’s Grand Adventures, die zwischen März und Juli 2009 veröffentlicht wurden. Wallace und Gromit werden mit den Kuriositäten ihrer englischen Kleinstadtumgebung konfrontiert und versuchen, das Beste aus ihrer Situation zu machen – sie verwandeln einen überschwemmten Keller in eine Badeoase oder spielen um den Vorsitz eines Golfclubs.
Sam & Max (2007/2008/2010) Die Vorlage für die Adventures um die selbst ernannten Ermittler Sam und Max liefern die Comics von Steve Purcell. In der Geschichte von Telltale spielt diese Reihe eine besondere Rolle – das Studio wurde nach der Einstellung von Sam & Max: Freelance Police gegründet. Der Vorläufer Sam & Max Hit the Road von 1993 stammt aus der gleichen Zeit wie Monkey Island oder Maniac Mansion von LucasArts und zählt noch heute zu den beliebtesten Adventure-Spielen.
Sam & Max Save the World (2006/2007) In den insgesamt sechs Epsioden von Sam & Max Save the World – erschienen von November 2006 bis Mai 2007 – ermittelt das Duo in einem Fall ehemaliger Kinderstars, die ihren Erfolg mit Hypnose wiederholen wollen, deckt die Machenschaften der Spielzeugmafia auf und kümmert sich um ein Virtual-Reality-Programm, das die Nutzer reihenweise süchtig macht. Obwohl der Humor und die Inszenierung des Spiels gute Bewertungen erhielten, fehlte eine schlüssige Rahmenhandlung für die einzelnen Episoden.
Sam & Max Beyond Time and Space (2007/2008) Der zweite Teil der Sam & Max Reihe, Beyond Time and Space, kam zwischen November 2007 und April 2008 auf den Markt, und enthielt fünf Episoden. Die Handlung war noch abgedrehter als im Vorgänger und schickte die Spieler für Ermittlungen an den Nordpol, zur Heimat des Weihnachtsmannes, auf die Osterinseln oder in die Hölle. Gegenüber Save the World wurden die Grafik und die Animationen des Spiels verbessert.
Sam & Max: The Devil’s Playhouse (2010) Von April bis August 2010 wurde der Serienteil Sam & Max: The Devil’s Playhouse in fünf Episoden veröffentlicht. Die Handlung dreht sich um die Toys of Power, mit denen sich ihr Träger teleportieren oder die Zukunft vorhersehen kann. Sam und Max müssen sich gegen Aliens und Klone wehren, die auf der Jagd nach den Artefakten sind. Die Konsolenversion des Spiels wurde nicht mehr als Point & Click-Adventure, sondern aus der Third-Person-Perspektive dargestellt. PC-Spieler konnten zwischen beiden Spielweisen wählen (ein Gamepad vorausgesetzt).
Tales of Monkey Island (2009) Während LucasArts seine eigenen Neuauflagen der Monkey Island-Spiele produzierte, brachte Telltale 2009 Tales of Monkey Island, den fünften Teil der Serie auf den Markt. Über fünf Episoden von Juli bis Dezember 2009 versucht Guybrush Threepwood, eine selbstverschuldete Epidemie einzudämmen und gerät dabei nicht nur mit dem Zombiepiraten LeChuck, sonder auch mit der Justiz in Konflikt. Telltale arbeitete für Tales of Monkey Island eng mit LucasArts zusammen, um sicherzustellen, dass der künstlerische Stil der Vorgänger erhalten bleibt.
Hector: Badge of Carnage (2010/2011) 2010 erschienen drei Episoden von Hector: Badge of Carnage, in deren Mittelpunkt der desillusionierte Polizeiinspektor Hector steht. Obwohl er selbst faul, korrupt und ein Menschenfeind ist, erfüllt er seinen Dienst und muss sich im Verlauf der Handlung gegen Terroristen stellen, die seine Heimat Clappers Wreake mit Biowaffen bedrohen. Die Figur des Hector basiert auf der Animationsserie Hector: Fat Arse of the Law der nordirischen Entwickler Straandlooper.
Nelson Tethers: Puzzle Agent (2010) Um die Episodentitel wie Sam & Max finanzieren zu können, startete Telltale mit Nelson Tethers: Puzzle Agent von 2010 ein neues Spielprojekt, mit dem neue Formen der Adventure-Inszenierung ausgelotet werden sollten. Der Spieler begleitet den FBI-Agenten Nelson Tethers bei seinen Nachforschungen um eine Radiergummifabrik im winterlichen Minnesota. An die Stelle des Inventars aus klassischen Adventures treten in Puzzle Agent die namensgebenden Puzzles, aber auch mathematische und logische Rätsel, und Dialoge mit den Charakteren. Der grafische Stil des Spiels stammt vom Zeichner Graham Annable.
Puzzle Agent 2 (2011) Puzzle Agent 2 erschien 2011 als Nachfolger des Pilotprojekts von Telltale. Weil das FBI die Akte seines ersten Falls bereits geschlossen hat, aber noch immer nicht alle Fragen geklärt sind, ermittelt Nelson Tethers auf eigene Faust weiter. Die Anzahl der Rätsel wurde im Vergleich zum Vorgänger erhöht und an die Bedienung auf dem iPhone und iPad angepasst.
CSI (2006/2007/2009/2010) Nachdem schon vorher einige CSI-Titel erschienen waren, übernahm Telltale die Lizenz zur erfolgreichen Fernsehserie. Wie die Vorlage, widmen sich die Spiele vor allem der exakten forensischen Untersuchung von Verbrechen, die mithilfe moderner Verfahren wie DNA-Analysen zur Aufklärung des Falls führt. Der Wiedererkennungswert des Spiels wird durch das Auftauchen der bekannten Charaktere aus der Serie noch verstärkt.
CSI: 3 Dimensions of Murder (2006) 3 Dimensions of Murder von 2006 ist der erste Teil der von Telltale entwickelten CSI-Spieleserie. In einer 3D-Umgebung ermittelt der Spieler in fünf Mordfällen, deren Handlungsstränge im Letzten zusammenlaufen. Eines der Verbrechen (First Person Shooter) nimmt humorvoll Bezug auf die Einstellung der Arbeiten an Sam & Max: Freelance Police und die Reaktionen der Fans. Auf der Playstation 2 kann außerdem noch ein weiterer Fall gelöst werden.
CSI: Hard Evidence (2007) Hard Evidence, das 2007 veröffentlicht wurde, verfährt spielerisch nach dem gleichen Prinzip wie sein Vorgänger: Wir lösen fünf Fälle und verknüpfen am Ende alle losen Handlungsstränge miteinander. Kleinere Verbesserungen wie ein 3D-Ermittlungsset erleichtern das Auflösen der Verbrechen gegenüber 3 Dimensions of Murder.
CSI: Deadly Intent (2009) Auf der Basis der neunten Staffel von CSI erschien 2009 Deadly Intent. Wieder müssen fünf Verbrechen zusammen mit den CSI-Charakteren aufgeklärt werden. Zusätzlich gibt es die vier Hidden Cases zu lösen, die besonders aufsehenerregende Morde beinhalten.
CSI: Fatal Conspiracy (2010) & Unsolved (2010) 2010 veröffentlichte Telltale Fatal Conspiracy zur zehnten Serienstaffel. Wegen mangelnder Neuerungen und der immer gleichen Erzählweise fielen die Bewertungen des Spiels bescheiden aus. Das im gleichen Jahr in Comic-Grafik erschienene Unsolved lieferte neue forensische Verfahren (toxikologische Tests, UV-Untersuchungen), die der Spieler in Minispielen anwendet.
Back to the Future: The Game (2010/2011) Aus der Zusammenarbeit von Telltale und Universal Pictures entstand zwischen Dezember 2010 und Juli 2011 das Lizenzspiel Back to the Future: The Game. In fünf Episoden schlüpfen wir in die Rolle von Marty, der mit Maus, Tastatur oder Gamepad durch eine 3D-Umgebung gesteuert wird. Die Handlung rund um das Thema Zeitreisen setzt sieben Monate nach der Filmtrilogie ein und wird vorangetrieben, wenn die Spieler Stück für Stück eine Liste von Aufgaben abarbeiten.
Jurassic Park: The Game (2011) Jurassic Park: The Game von 2011 – die zweite Universal-Lizenz – schickt Spieler auf die Isla Nublar, den Schauplatz des ersten Films. Die vier Episoden setzen während der Handlung der Leinwandvorlage ein und gehen teilweise darüber hinaus. Spiel und Film gehen immer wieder ineinander über, wenn wir als Spieler etwa in der Third-Person-Perspektive den verlassenen Jeep von Dennis Nedry finden oder als InGen-Agent versuchen, die ausgebrochenen Dinosaurier wieder unter Kontrolle zu bringen.
Law & Order: Legacies (2011/2012) Mit der Lizenz der Fernsehserie Law & Order im Rücken erschien seit 2011 Law & Order: Legacies. In den bereits veröffentlichten Episoden (von sieben geplanten) verbindet das Point & Click-Adventure die Ermittlungen der Polizeibehörden mit den Auftritten der Seriencharaktere vor Gericht.
The Walking Dead (2012) Zum neuesten Lizenzspiel The Walking Dead erschien die erste von fünf Episoden im April 2012. In der apokalyptischen Welt, die vom Comicschreiber Robert Kirkman erfunden wurde und bereits in einer Fernsehserie verarbeitet wurde, übernimmt der Spieler die Kontrolle über Lee Everett, der zusammen mit den anderen Überlebenden vor dem Zombies flieht und dabei teilweise schwerwiegende Entscheidungen treffen muss, die sich auf spätere Episoden auswirken. Während der Großteil der fünf Episoden sich wie ein klassisches Adventure spielt, werden immer wieder Actionszenen eingestreut, in denen Everett die Umwelt zu seinem Vorteil nutzen muss.
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