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Der Herr der Ringe – Die Spiele
Zum Release von Mittelerde: Mordors Schatten haben wir die Spiele rund um Tolkiens epische Trilogie zusammengestellt. Begleiten Sie die Ringgefährten durch vier Jahrzehnte Spielegeschichte!
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Bored of the Rings (1985)
Kein Tippfehler! 1985 erscheint tatsächlich eine dreiteilige HdR-Satire rund um die »Boggits« Fordo, Spam, Pimply und Murky, den Elfen Legoland (haha!) und Thronfolger-in-spe Arogant. Das Text-Grafik-Adventure erlaubt Dialoge mit NPC-Figuren sowie simple Wort-Befehle wie »Öffne Kiste«, interessiert aber keinen: »Verschwinde in Klamottenkiste«, sozusagen.
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Lord of the Rings – Game One (1986)
Der völlig unbekannte Publisher Addison-Wesley setzt die beiden Tolkien-Epen Der kleine Hobbit (1982) und Der Herr Ringe (1986, 1987 und 1989) als Text-Adventures mit einem Hauch Grafik um. Alle vier Spiele stecken in buchartig gestalteten Packungen und halten sich eng an die Romanvorlagen. Im Hintergrund werkelt dabei ein interessantes Echtzeit-System: Während Sie eine »Seite« lesen oder über dem Spiel brüten, geht das Leben um Sie herum weiter, sodass zum Beispiel Monster von Location zu Location huschen.
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J.R.R. Tolkien's War in Middle Earth (1988)
Publisher Melbourne House mischt hier Strategie mit Rollenspiel. Auf einer strategischen Karte verschieben wir in der Vogelperspektive die Ring-Helden und Truppen. Die Gefechte hingegen tragen wir in einer Art Sidescroller aus, indem wir unseren Helden auf einer Checkliste Standardbefehle wie »angreifen!« oder »vorstürmen!« anklicken. Der Screenshot zeigt die Amiga-Version.
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J.R.R. Tolkien's The Lord of the Rings, Vol. 1 (1990)
Interplays Rollenspiel orientiert sich lose am ersten Roman der Trilogie. In einer Mischung aus Gauntlet (Perspektive von oben) und Bard’s Tale (rundenbasiertes Kampfsystem) abenteuern wir uns mit Frodo und seiner Bande durch eine hübsch bunte Welt. Neben bekannten Figuren treffen wir auch auf völlig neue Charaktere, im Gegenzug fehlen Ereignisse aus der Buchvorlage. Zur Haupthandlung hat Interplay jede Menge Nebenquests gepackt. Die Kritik ist extrem gespalten: Tolkien-Puristen freuen sich über die bibeltreue Umsetzung der Romanvorlage, Otto-Normalspieler verläuft sich mangels Ortskenntnis schnell mal.
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J.R.R. Tolkien's The Lord of the Rings, Vol. 2 (1991)
Teil Zwei knöpft sich »Die zwei Türme« vor. Wie in der Romanvorlage teilen sich die Gefährten in mehrere Grüppchen auf, die wir auch im Spiel getrennt steuern. Das war’s aber auch schon mit großen Neuerungen. Wegen oller Grafik und mangelnder Abwechslung floppt der Titel, und der eigentlich geplante Abschluss der Trilogie wird zu den Akten geschubst.
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J.R.R. Tolkien's Riders of Rohan (1991)
Im gleichen Jahr verknüpft Konami Strategie und Action und inszeniert die Abwehrgefechte Rohans gegen Sarumans anstürmende Legionen. Auf einer farbefrohen Karte produzieren und verschieben wir Armeen. Wenn’s zur Schlacht kommt, können wir in einer Action-Sequenz als einzelner Schwertkämpfer, Magier oder Bogenschütze mitmischen. Hier im Bild perforieren wir anstürmende Orcs per Maus, Pfeil und Bogen. So zumindest der Plan, denn dooferweise schießen die Orks zurück …
Und dann wird es spielerisch lange Jahre sehr ruhig um Tolkiens Werk – bis Peter Jackson Anfang des Jahrtausends für die fulminante Rückkehr auf die Leinwand sorgt.
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Der Herr der Ringe – Die Gefährten (2002)
Publisher Black Label Games bringt zusammen mit Vivendi ein Action-Rollenspiel heraus, das sich sklavisch an den ersten Roman hält. Das freut vielleicht die akribischen Tolkien-Jünger, nervt aber alle anderen. Denn der Titel spielt sich dermaßen linear, dass man wie auf Schienen durch die Buchhandlung rollt (also durch die Handlung des Buches, nicht durch einen Buchladen…). Dafür treffen wir auf Charaktere, die es im Film nicht zu sehen gab, etwa Tom Bombadil. Allerdings sind alle Figuren dermaßen hölzern animiert, dass man nicht viel Freude mit ihnen hat.
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War of the Ring (2003)
Im Zuge des Kinofilm-Hypes bringt Vivendi einen Echtzeit-Strategietitel heraus, der sich spielerisch an Warcraft 3 orientiert – aber sich aus Lizenzgründen nur bei Tolkiens Buchvorlage bedienen darf, nicht an den Kinofilmen (deren Umsetzungsrechte hat sich EA geschnappt, siehe nächstes Spiel). War of the Ring verzichtet auf eine durchgehende Story und reiht einfach zusammenhanglos Mission an Mission, sodass viel Atmosphäre flöten geht.
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Die Rückkehr des Königs (2003)
Vom Film ins Spiel – dieser 3D-Actionklopper von EA Pacific nimmt’s wörtlich. Denn schon im Intro sausen Sie direkt aus der Kinoschlacht um Helms Klamm nahtlos ins Spiel, fegen als Gandalf durch die anstürmenden Orks und landen nach Ihrem Sieg ebenso nahtlos wieder im Film. Aber auch neben solchen Gimmicks punktet der Titel mit anspruchsvollen Kämpfen, Taktiken und Bossgegnern. Vor allem im Koop-Modus macht das heute noch Laune!
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Die Schlacht um Mittelerde (2004)
Auch EA Los Angeles setzt die Kinofilme um, allerdings in ein Echtzeit-Strategiespiel mit den Original-Schauspielern und deutschen Synchronstimmen. Die Schlüsselszene von der Leinwand sind perfekt umgesetzt, darunter die gewaltige Schlacht um Helms Klamm. Allerdings reichen die großen Gefechte der Kinovorlage natürlich nicht für ein ganzes Spiel, darum müssen wir zwischendurch immer wieder mal auf simple Ork-Kloppmissionen.
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Der Herr der Ringe: Das Dritte Zeitalter (2004)
Im Rollenspiel Der Herr der Ringe: Das Dritte Zeitalter für PlayStation 2 begibt sich der Spieler auf eine Reise mit den Gefährten aus den Kinofilmen. Er kommt an bekannte und nahezu unbekannte Schauplätzen im Kampf um Mittelerde. Immer wieder wird er vor die Wahl gestellt, sich für die Völker Mittelerdes oder die Armeen Saurons zu entscheiden.
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Die Schlacht um Mittelerde 2 (2006)
Die Fortsetzung legt noch eine Schippe drauf, was Präsentation, Bombast-Sound und Animationen angeht. Kollege Schnelle ist ganz begeistert von den vielen Details bis hin zum trödeligen Minengoblin, der vom Vorabreiter eine gescheuert kriegt. Allerdings schwächeln Missionsdesign und KI, sodass Teil 2 insgesamt nicht ganz an den Vorgänger herankommt.
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Die Schlacht um Mittelerde 2 – Aufstieg des Hexenkönigs (2006)
Nur rund ein halbes Jahr später schiebt EA das Addon zum zweiten Teil nach. Das spielt allerdings im dritten Zeitalter von Mittelerde, also rund tausend Jahre vor Frodo, Gandalf und ihren Kumpels. Dadurch fehlt aber auch der Filmstarbonus, außerdem macht uns der Name das Addons wegen seiner Überlänge dezente Probleme: »Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde 2: Der Aufstieg des Hexenkönigs« muss man erst mal ins Heft gequetscht kriegen. Und »HdR:SuM2:AdH« liest sich irgendwie ulkig.
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Der Herr der Ringe Online – Schatten von Angmar (2007)
Da zittert sogar Blizzards World of Warcraft: Mit der bockstarken Herr-der-Ringe-Lizenz zieht Entwickler Turbine (Dungeons & Dragons Online) in den Ring. Doch trotz sehr hoher Qualität und Markenbonus kommt das MMORPG vergleichsweise nie so richtig aus den Puschen. Die Spielerzahlen steigen zwar kontinuierlich, doch der damalige Publisher Codemasters macht keine konkreten Angaben – allerdings spricht es Bände, wenn ein normalerweise PR-geiler Publisher keine Abonnentenzahlen nennt. 2010 übernimmt Publisher Warner Bros. den Entwickler Turbine und wandelt das bisherige Abo-Modell in Free-2-Play um.
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Der Herr der Ringe Online – Die Minen von Moria (2008)
Die erste Erweiterung bringt zwei frische Charakterklassen (Runenbewahrer und Hüter) sowie »legendäre Gegenstände«. Das sind spezielle Rüstungsteile und Waffen, die wie Ihr Held im Level aufsteigen. Unsere Befürchtung, das Minen-Szenario wäre nur düster und eng, geht zum Glück nicht auf: Die Erweiterung macht das Online-Spiel noch epischer, wir erleben riesige Unterweltgebiete und bewundern 100 Meter hohe Wasserfälle, die Schaufelräder antreiben.
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Der Herr der Ringe Online – Die Belagerung des Düsterwalds (2009)
Addon Nummero Zwo liefert zwar keine neuen Klassen, aber dafür unter anderem Scharmützel: Das sind sozusagen Mini-Instanzen, die Sie selbst jederzeit und überall starten können. Dann verteidigen Sie allein oder mit bis zu fünf Mitspielern die Taverne »Das tänzelnde Pony« in Bree, oder klopfen sich auf der Wetterspitze mit anstürmenden Monstern. Die Rahmenbedingung für das Scharmützel legen Sie selber fest, und je schwerer der Einsatz, desto mehr Punkte können Sie absahnen und in die Verbesserung Ihrer KI-Mitstreiter investieren.
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Der Herr der Ringe – Die Eroberung (2009)
Spielt sich wie Battlefield, nur ohne Battlefield: Als einfacher Zauberer, Krieger, Bogenschütze oder Späher kämpfen Sie in Pandemics Multiplayer-»Shooter« in den großen Schlachten der Romanvorlage. Allerdings sind die Maps dermaßen klein und künstlich begrenzt, dass kein echtes Schlachtgefühl aufkommt. Maue Optik und miese Klassenbalance lassen das Lizenzgürkchen schnell auf dem Biomüllhaufen der Spielegeschichte vergammeln.
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Der Herr der Ringe: Die Abenteuer von Aragorn (2010)
Das Actionspiel Der Herr der Ringe: Die Abenteuer von Aragorn zeigt eine etwas andere Ringkrieg-Geschichte. Sam erzählt seinen Kindern von den Abenteuern der Gefährten, der Spieler spielt diese Erzählungen nach. Weil sich die Kinder natürlich einiges hinzudichten, weicht die Handlung teils von den Filmvorlagen ab. Trotzdem werden die wichtigsten Schauplätze wie die Pelennor-Felder und die Minen von Moria besucht. Das Spiel hat eine passende, bunte Comic-Optik und erschien für PlayStation 2 und 3, die Wii und den Nintendo DS.
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Der Herr der Ringe Online – Der Aufstieg Isengarts (2011)
Ende September 2011 ist das dritte Addon zum MMORPG erschienen. Neben einem Anstieg der Levelgrenze auf 75 und einem neuen 24-Spieler-Schlachtzug gibt’s auch neue Gebiete für das ohnehin riesige Spiel: Dunland, die Pforte von Rohan und natürlich Isengart. Damit hat das MMO den Umstieg von Bezahl-Abo auf Free2Play bestens hinbekommen – was auch daran liegt, dass Preisgestaltung und kaufbare Vorteile vorbildlich fair sind.
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Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden (2011)
Als Waldläufer, Elben-Gelehrte und Zwergenkrieger zieht der Spieler in Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden gegen Saurons rechte Hand Agandaur und dessen Streitmacht in den Kampf. Ausgestattet mit rudimentären Rollenspiel-Mechaniken entpuppt sich Krieg im Norden schnell als simples Hack & Slash. Das Spiel bietet auch einen Koop-Modus für bis zu drei Spieler - mit wesentlich mehr Spielspaß als der Singleplayer-Modus.
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Der Herr der Ringe Online: Die Reiter von Rohan (2012)
Die vierte Erweiterung zum Hauptspiel Der Herr der Ringe Online macht das karge Land der Rohirrim spielbar. Die Levelgrenze wird auf Stufe 85 angehoben, mit dem Kriegsross erscheint ein neuer Tierbegleiter und das Handwerkssystem wird überarbeitet. Die vielleicht wichtigste spielerische Neuerung ist der Kampf zu Pferd - der Spieler kann nun auch vom Rücken eines Reittieres zuschlagen.
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LEGO Der Herr der Ringe (2012)
LEGO Der Herr der Ringe ist die LEGO-Spielumsetzung der Kinotrilogie. Alleine oder zu zweit haut sich der Spieler - in der Rolle einer wählbaren Filmfigur - durch die zerstörbare Klötzchenwelt, sammelt Bausteine und löst Puzzles. Kleine LEGO-Serienneuerung: Die Helden haben erstmals ein Inventar.
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Guardians of Middle-Earth (2012/2013)
Das Online-Multiplayerspiel Guardians of Middle-Earth orientiert sich an DotA: Zwei Teams mit jeweils 5 Spieler stehen sich gegenüber und versuchen, die gegnerische Basis zu zerstören. Wählbare Helden sind unter anderem Gandalf, Sauron und Gollum. 2013 erschien die PC-Umsetzung des MOBA, während der Titel für Konsolen schon 2012 herauskam.
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Der Herr der Ringe Online: Helms Klamm (2013)
In der fünften Erweiterung zu Der Herr der Ringe Online dreht sich alles um die Schlacht um Helms Klamm: Die Festung und ihre Umgebung sind das neue Spielgebiet und natürlich erlebt der Spieler die Belagerung durch Sarumans Truppen. Zudem werden die Fertigkeitsbäume aller Klassen stark verändert und die Level-Obergrenze auf 95 angehoben.
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LEGO Der Hobbit (2014)
LEGO Der Hobbit ist ein Action-Adventure von Traveller's Tale, das die Handlung der ersten beiden Hobbit-Filme nacherzählt - der dritte Film wird als DLC nachgereicht. Wie von den LEGO-Spielen inzwischen gewohnt, kämpft und rätselt sich der Spieler alleine oder mit einem Freund durch die zerstörbare Klötzchen-Welt. Eine Neuerung gibt es dann doch noch: Zum ersten Mal kann der Spieler (vorgegebene) Items an der Schmiede craften.
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Mittelerde: Mordors Schatten (2014)
Mittelerde: Mordors Schatten ist ein Action-Rollenspiel mit Tolkien-Setting und erscheint im Oktober 2014. Der Spieler übernimmt die Rolle des Waldläufers Talion, der Rache für seine ermordete Familie sucht. Ein Rachegeist, der von ihm Besitz ergriffen hat, verleiht ihm mächtige Fähigkeiten. Gegner erinnern sich an begegnungen mit Talion und er kann ihre Schwächen nutzen, um sie gegeneinander auszuspielen. Die genauen Eigenschaften der Feinde sind zufallsgeneriert.
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