Zu Fuß, zu Pferd, zu anstrengend?
In Breath of the Wild steht ganz klar das Erkunden im Vordergrund. Zu Fuß wird unsere sprudelnde Abenteuerlust ähnlich wie in Skyward Sword jedoch immer wieder durch Links Ausdaueranzeige ausgebremst.
Ist diese komplett leer, schleppt sich der Held nur noch mühsam vorwärts und kann auch nicht mehr angreifen, bis sich die Anzeige wieder gefüllt hat. Vor allem beim Klettern auf hohe Felsen oder Gebäude ist daher regelmäßiges Nägelkauen angesagt, ob wir es mit der verbleibenden Kraft noch bis nach oben schaffen.
Diese Bewegungseinschränkung mag der ein oder andere als lästig empfinden, doch im Laufe des Spiels erhalten wir neue Fortbewegungsmittel, darunter ein Segeltuch, um wie ein Papierflieger von Felsen und Türmen zu gleiten. Außerdem kann Link Abhänge auf seinem Schild hinunterrutschen, und natürlich dürfen wir serientypisch wieder auf Pferden reiten.
Doch egal ob nun per pedes oder zu Pferd: Am bequemsten geht es per Schnellreise. Hier sind die Schreine als Teleportpunkt ein wahrer Segen, weil es im Gegensatz zu den Türmen über 100 davon gibt.
Kochen will gelernt sein
Zelda: Breath of the Wild besitzt ein umfangreiches Kochsystem mit hunderten Zutaten, wovon einige einen bestimmten Effekt besitzen. Bis zu fünf Objekte lassen sich zu einem Gericht zusammenwürfeln. Obst, Fleisch, Fisch und Gräser etwa eignen sich hervorragend für eine stärkende Mahlzeit, da sie Herzen auffüllen. Insekten, Schnecken oder Eidechsen hingegen können zusammen mit Monstermaterialien (Hörner, Schwänze etc.) zu Medizin verarbeitet werden. Auf diese Weise braut ihr Schnelligkeits- oder Ausdauertränke. Auch unterschiedliche Pilze sind für Medizin oft unerlässlich.
Die meisten Ingredienzen findet ihr in der Spielwelt, aber auch bei den Händlern werdet ihr fündig. Tipp: Haltet an Felsen Ausschau nach Erzen. Die Edelsteine bringen ein hübsches Sümmchen ein.
Was zusammenpasst und was nicht, müsst ihr ausprobieren. Entdeckte Rezepte werden in eurem Menü vermerkt. Im schlimmsten Fall rührt ihr einen matschigen Brei zusammen, der immerhin noch einen Herzcontainer auffüllt. Bedenkt: Die Bonuseffekte von Mahlzeiten addieren sich nicht, es gilt stets nur der Effekt des zuletzt gekochten Gerichts. Außerdem muss es nicht immer Kochen sein, ihr könnt einige Zutaten auch auf offenem Feuer (ohne Kochschale) grillen. Viel Spaß beim Experimentieren!
Schreine für Rätselhungrige
Das Coole dabei: Jeder Schrein ist nicht nur ein Schnellreisepunkt, sondern auch ein Mini-Dungeon, in dem uns eine besondere Herausforderung erwartet. Mal müssen wir einen Wächter besiegen, mal mithilfe der Bewegungssensoren des Controllers eine Kugel auf eine Plattform bugsieren oder ein paar (Schalter-)Rätsel lösen - ideal, um die Möglichkeiten der Sheikah-Module (siehe Kasten) kennenzulernen.
Trotz der schieren Anzahl an Schreinen gleicht keine Aufgabe der anderen, jeder Minitempel hat sein eigenes Thema. Ein Beispiel (wer sich das Rätsel nicht spoilern will, liest beim nächsten Absatz weiter): Auf dem Boden eines Wasserbeckens befindet sich eine Druckplattform zum Öffnen einer Tür, das darüber schwimmende Metallfass ist jedoch zu leicht, um zu sinken. Also heben wir es mit dem Magnetmodul in die Höhe, lassen es ins Wasser platschen, sodass die Druckplatte aktiviert wird, und frieren selbige in der Zeit ein, um durch das offene Tor zu huschen.
Obwohl sich der Schwierigkeitsgrad meist in Grenzen hält und die Schreine jeweils nur fünf bis zehn Minuten in Anspruch nehmen, lockern sie das Spielgeschehen wunderbar auf. Wer sich an härteren Rätseln versuchen will, der begibt sich auf die Suche nach den teils wirklich fies versteckten, aber stets optionalen Bonus-Schatztruhen.
Fortgeschrittene Schreine beschäftigen dabei gut und gerne 20 Minuten und mehr. Die Mühe lohnt sich, denn am Ende gibt's als Belohnung stets ein Zeichen der Bewährung. Vier davon tauschen wir gegen einen neuen Herzcontainer oder eine Verlängerung der Ausdaueranzeige.
Dungeons neu gedacht
Neben den Schreinen gibt's auch eine Handvoll "richtige" Dungeons, die wir in beliebiger Reihenfolge angehen können. Nintendo hat die Rätselgruften in Breath of the Wild dabei bewusst weniger komplex und vor allem überschaubarer gestaltet. Statt erst einen Kompass suchen zu müssen, bekommen wir gleich zu Beginn eine 3D-Karte, wobei die Unterteilung in mehrere Stockwerke entfällt.
Da zudem jeder wichtige Punkt sichtbar auf der Map markiert ist, dürften selbst Knobelgrünschnäbel deutlich weniger Zeit bis zum jeweiligen Dungeon-Boss benötigen als in Skyward Sword, Twilight Princess oder Ocarina of Time. Für Zelda-Traditionalisten durchaus ein Wermutstropfen.
Die abgespeckten Dungeons macht Breath of the Wild aber mit einer genialen Idee wieder wett, die wir natürlich nicht spoilern wollen. Es sei lediglich verraten, dass wir die Dungeons auf enorm beeindruckende Weise manipulieren und so neue Wege öffnen können.
Erweiterungspass
Nintendo bietet parallel zum Verkaufsstart des Spiels einen knapp 20 Euro teuren Erweiterungspass für Wii-U- und Switch-Versionen von Breath of the Wild an. Damit habt ihr im Verlauf des Jahres Zugriff auf zwei DLCs. Im Sommer erwartet euch eine neue Prüfungsschrein-Herausforderung, die Möglichkeit, auf einen höheren Schwierigkeitsgrad zu spielen und eine zusätzliche Funktion für die Umgebungskarte. Der zweite DLC erscheint im Winter und bietet neben einem neuen Dungeon eine neue Nebengeschichte.
Auch nach dem Sieg über den Boss bricht der neue Ableger mit der altbekannten "Zelda-Formel": Am Ende eines Dungeons finden wir keine neuen Spezial-Items wie Eisenstiefel, stattdessen erhalten wir Boni, die das Vorankommen und Kämpfen allgemein um einiges erleichtern, etwa einen Segen, der uns nach dem Tod wiederbelebt und alle Herzen auffüllt.
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