Nintendos prähistorischer Streichelzoo ist zurück: Beinahe zwei Jahrzehnte nach dem ersten Auftritt von Baby Mario und Yoshi in Yoshi's Island ist das ungleiche Paar erneut auf der Suche nach dem entführten Baby Luigi. Yoshi's New Island strahlt den unverwechselbaren Charme des SNES-Klassikers aus, setzt den Schwierigkeitsgrad dabei allerdings deutlich zu niedrig an. Ob die fehlende Herausforderung am Spielspaß der Neuauflage knabbert?
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Schwierige Kindheit
Die Geschichte von Yoshi's New Island ist mehr Fortsetzung als Neuauflage, die Story beginnt nämlich direkt nach dem Ende von Super Mario World 2: Yoshi's Island. Ein Storch bringt Baby Mario und Brüderchen zu ihren vermeintlichen Eltern. Dummerweise zu den falschen. Also geht's mit dem Nachwuchs wieder in die Lüfte, und das Spiel beginnt von vorn.
Wieder kommt der fiese Magier Kamek angeflogen und krallt sich den armen Baby Luigi. Und wieder fällt Mario auf eine Insel, unmittelbar vor die Füße einer Horde Yoshis. Die beschließen gemeinsam, Marios Bruder zu finden. Schon wieder. Also packt ein Yoshi den menschlichen Nachwuchs mit dem roten Käppchen auf seinen Rücken und durchläuft die Welt, immer auf der Suche nach Luigi.
Gezeichnete Welt
Yoshi's New Island weckt von Beginn an Erinnerungen an das Original von 1995: Wir steuern Yoshi, der Baby Mario huckepack nimmt, durch bunte Jump&Run-Welten, und treffen auf allerhand aus dem Mario-Universum bekannte Charaktere. Die Kulisse im Hintergrund ist grob mit Wachsmalstiften skizziert, alles ist hier auf süß getrimmt: In der Ferne lächeln Berge, Sonnenblumen grinsen uns verschmitzt von der Seite an.
Dabei dudelt ständig eine fröhliche Melodie aus den Lautsprechern. Selbst später, wenn das Spiel die Jahreszeiten durchläuft und wir aus der grünen Oase in herbstlich rote Levels und triste, angegraute Bereiche gelangen, wirkt das noch fröhlich-freundlich.
Grund dafür ist unter anderem die Verniedlichung der Bewohner: Neben Yoshi, der herumstolziert wie ein bewegungsfreudiges Zirkuspferd, sind auch die Gegner einfach nur putzig: Shy Guys, Toadies, Susel Dusels und Goombas sind zum Knuddeln, obgleich die Widersacher sich in Yoshi's New Island als genauso gefährlich erweisen wie in anderen Mario-Spielen.
Wir brauchen Eier!
Kollidieren wir mit einem Gegner, verabschiedet sich Baby Mario mit lautem Geschrei und schwebt in einer Blase davon. Fangen wir ihn nicht innerhalb der vorgegebenen Zeit (zehn Sekunden, die sich aber durch das Einsammeln von Sternen auch aufstocken lassen) wieder ein, kommen Kameks Schergen angeflogen und nehmen Mario mit - Game over. Glücklicherweise verfügt Yoshi's New Island über faire Rücksetzpunkte, an die wir auch dann noch gelangen, wenn wir Abgründe hinabstürzen oder gegen einen Endboss versagen.
Aber Yoshi weiß sich zu helfen: Vielen Gegnern hüpft er - ganz wie der erwachsene Mario - einfach auf den Kopf, um sie zu erledigen. Andere frisst er oder schießt sie mit einem Ei ab. Munition liefern verdaute Gegner, die Eierblöcke und die Eierpflanze. Das Zielsystem erinnert dabei ans Original und ist entsprechend altmodisch: Per Druck auf »X« erscheint ein Fadenkreuz, das von oben nach unten und wieder zurück wandert.
Drücken wir »X« nun erneut, wirft Yoshi das Ei so zielsicher wie ein Pitcher beim Profi-Baseball. Allerdings erfordert es eine gute halbe Stunde der Einarbeitung, bis man einigermaßen sicher trifft. Das gilt auch für die analoge, durch den Bewegungssensor gesteuerte Variante. In hektischen Situationen ist das System eine unnötige Fehlerquelle.
Fairerweise sei an dieser Stelle aber erwähnt, dass es außerhalb von Bosskämpfen und Momenten, in denen Mario die Biege macht, kaum wirklich hektisch wird. Das ist auch der Tatsache zu verdanken, dass Nintendo bei Yoshi's New Island auf ein Zeitlimit verzichtet.
Mini-Interesse für Minispiele
Hier und da müssen wir Minispiele absolvieren, um voranzukommen. Die Betonung liegt auf »müssen«, denn Spaß machen die Ausflüge als Presslufthammer-, Heli-, Loren- und Schlitten-Yoshi nicht: Wir steuern den verwandelten Dino per Kippbewegungen durch mehr oder minder enge Gänge. Die träge Reaktion ist die einzige Herausforderung, die es dabei gibt - das hier vorhandene Zeitlimit ist nämlich großzügig bemessen und die Abschnitte sind extrem kurz gehalten.
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