Auf, auf und davon!
Hier und da findet Titus unterwegs einen Jetpack. Dadurch ändert sich das Spielgefühl erheblich: Der schwer gerüstete Space Marine kann damit nämlich nicht nur springen, sondern auch große Strecken durch die Luft gleiten und höher gelegene Plattformen erreichen. Sobald Titus einen Jetpack umgeschnallt hat, ändert sich damit auch das Leveldesign -- die folgenden Abschnitte sind offener und im Gegensatz zu den gewohnten Kampfgebieten mehrstöckig aufgebaut. Der Spieler hat dann die Möglichkeit, den Gegnern auf mehreren Ebenen aus dem Weg zu gehen und ihnen aus der Ferne den Finger zu zeigen oder sie zu beschießen. Allerdings nur mit der jeweils schwächsten Schusswaffe des Space-Marine-Arsenals!
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Das kann manchmal ziemlich frustrierend sein. Etwa wenn man es mit einer Überzahl an Gegnern zu tun hat und weiß, dass die Typen per Granatwerfer schnell erledigt wären, man das verdammte Ding aber nicht anwählen darf. Der Jetpack hat noch eine weitere Funktion: Titus kann sich aus der Luft auf die Feinde herabstürzen -- kleinere oder bereits geschwächte Gegner geben dann gleich den Geist auf, während dickere Brocken betäubt herumtaumeln und auf den Finishing Move warten. Dieses Spezialmanöver ist zwar nett gemeint, bringt aber nur mit viel Übung einen wirklichen Erfolg. Das Zielen aus der Luft ist zu fummelig, als dass man es bei der affenartigen Geschwindigkeit, mit der Titus dahinsaust, sinnvoll einsetzen könnte. Alle Jetpack-Abschnitte sind relativ schnell vorbei, und nachdem die Spielfigur sich des Raketenrucksacks mit einem »Mist, der Sprit ist alle!« entledigt hat, geht es wie gewohnt mit flacherem Leveldesign weiter -- so ein Zufall!
Bloß Grünkohl im Kopf?
Warhammer 40.000: Space Marine ist kein allzu hübsches Spiel. Aber das will es auch gar nicht sein -- oberstes Ziel der Entwickler ist es, der Vorlage so gut wie möglich gerecht zu werden. Und angesichts der klobigen Figuren und Bauwerke, die das Warhammer 40.000-Universum ausmachen gelingt dem Spiel dieses Ziel mit Bravour: Die Charaktere sehen den Miniaturen des Brettspiels zum Verwechseln ähnlich, und die gelegentlich etwas grobschlächtigen Bauwerke bringen dank atmosphärischer Ausleuchtung und passender Texturen die Endzeitstimmung und den zerstörten Pomp des 41. Jahrtausends gut rüber. Auch wenn’s ans Eingemachte geht, geizt das Spiel etwas mit Details: Obwohl das Blut hektoliterweise spritzt, gibt es nur zwei Arten von Verstümmelungen an den Gegnern -- Kopf ab oder Oberkörper halbiert.
Und wo wir gerade dabei sind: Die Orks stellen sich mitunter ziemlich gehirnamputiert an. Das ist zwar vorlagengetreu (die Biester sind nunmal hirnlose Zerstörungsmaschinen), doch kommt man sich gelegentlich etwas veräppelt vor, wenn einer der Grünlinge wieder mal versucht, durch eine massive Mauer zu rennen. Ab etwa der Hälfte des Spiels bekommt man es allerdings mit ungleich intelligenteren und deutlich schwieriger zu besiegenden Feinden zu tun. Ein gute Portion Frustresistenz gehört dann schon dazu, wenn man den Abspann sehen will. Der zeitweise unausgegorene Schwierigkeitsgrad dürfte Normalspieler zwar etwas vor den Kopf stoßen, doch wer auf die Vorlage und harte Action steht, findet derzeit keine bessere Umsetzung des Warhammer 40.000-Universums.
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