Dass das britische Unternehmen Games Workshop sehr auf den Schutz seiner Inhalte und Lizenzen bedacht ist, ist unter den Fans der Warhammer-Reihe hinlänglich bekannt. Anscheinend versucht die Firma aber jetzt auch sich allgemeine Begriffe, die im Zusammenhang mit ihrem Erzähl-Universum stehen zu sichern. Berichten der unabhängigen Autorin MCA Hogarth zufolge, drängt das Unternehmen dafür auch gern die Produkte kleiner Firmen vom Mart.
Die Autorin hatte bereits im Dezember 2011 ihr E-Book mit dem Namen »Spots the Space Marine: Defense of the Fiddler« veröffentlicht, das in Großbritannien unter anderem über Amazon erhältlich war. Jetzt hat die Autorin allerdings einen Brief von Games Workshop erhalten, in dem sie der Marken-Verletzung bezichtigt wird. Als Grund nennt GW, dass sein »kürzlicher Eintritt in den E-Book-Markt dem Unternehmen das allgemeine Markenrecht am Begriff 'Space Marine' in allen Formaten sichert.«
Tatsächlich hat Games Workshop in vielen Ländern – darunter auch in Großbritannien und den USA – den Begriff »Space Marine« in mehreren Bereichen geschützt. Dazu zählen aber nur Warenklassen mit Bezug auf die Tabletop-Spiele, wie etwa Spielzeug, Farben, Metallerzeugnisse und auch Kleidung für Merchandise-Artikel. Bücher, Filme und auch Spiele sind derzeit nicht dabei.
Allerdings bezieht sich das Schreiben auf sogenannte »Common Law Rights«, die in einigen Ländern existieren. Nach diesem Grundsatz ist die Registrierung einer Marke nicht zwingend erforderlich – wer eine Marke bereits in gewissem Umfang benutzt, kann auch ohne Registrierung Dritte rechtlich wegen der Benutzung seiner Marke belangen.
Die große Frage in diesem Fall ist allerdings – hat Games Workshop überhaupt Anrecht auf diesen Begriff? Space Marine ist ein allgemeiner Begriff aus vielen Bereichen der Science-Fiction und wurde schon 1930 in der Kurzgeschichte »Captain Brink von den Space Marines« vom Autor Bob Olson verwendet, lange bevor Games Workshops seine Reihe Warhammer 40.000 entwickelte. Zu den prominentesten Beispielen dürften Starship Troopers, Starcraft und Doom gehören. Es ist nicht bekannt, dass eine der Serien schon mal von Games Workshop wegen der Nutzung des Begriffs Space Marine abgemahnt worden wäre, obwohl GW selbst mit der Dawn-of-War-Reihe und dem 3rd-Person-Shooter Space Marine sehr aktiv auf dem Video-Spiel-Markt ist. Die großen Publisher unterhalten aber natürlich auch schlagkräftige Rechtsabteilungen, die sich im Gegensatz zu einer kleinen Autorin massiv gegen solche Abmahnungen wehren können.
MCA Hogarth hatte im Februar 2012 übrigens eine Kickstarter-Kampagne gestartet um ihr Buch »Spots the Space Marine: Defense of the Fiddler« auch als Print-Exemplar verlegen zu können. Die Aktion endete im März 2013 und erreichte 200% des angestrebten Finanzierungsziels.
Quelle Kotaku
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