Titanfall 2 im Test - Fast nichts zu Mech-ern

Unser Test-Update mit Wertung: Warum Titanfall 2 nicht nur ein großartiger Mehrspieler-Shooter ist, sondern vor allem auch mit seiner Kampagne punktet.

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Bereits Mitte Oktober konnten wir auf einem Test-Event in London Titanfall 2 ausprobieren. Die Zeit reichte jedoch nicht aus, um den Mehrspieler-Modus ausgiebig zu testen. Am 28. Oktober fiel dann der Release-Startschuss und sie Server gingen live - seitdem flitzen, ballern und kämpfen wir uns durch den Mehrspielermodus, um alle offenen Fragen des Vorab-Tests (Seite 2) zu klären und ein abschließendes Fazit zu ziehen.


Fazit und Wertung
In diesem abschließenden Fazit beantworten wir alle offenen Fragen aus unserem umfangreichen Vorabtest. Außerdem vergeben wir eine endgültige Wertung. Den ursprünglichen Test lest ihr ab Seite 2 dieses Artikels.

So viel vorab: Titanfall 2 entpuppt sich nach etlichen Stunden als erstaunlich spaßiger (Multiplayer-)Shooter. Zudem liefen die Server von der ersten Minute an durchweg stabil, Ausfälle oder Verbindungsabbrüche sind uns nicht aufgefallen. Einen so reibungslosen Start bei Online-Shootern erleben wir selten, was allerdings auch der geringen Spielerzahl von Titanfall 2 geschuldet sein dürfte - aber dazu später mehr.

Wie steht es um die Balance?

Eine der größten Sorgen unseres Vorab-Tests war, ob Respawn Entertainment die Balance gescheit hinbekommt, immerhin greifen in Titanfall 2 etliche Systeme ineinander: Piloten-Klassen, Titan-Chassis, Waffen, Boosts, Granatentypen und Zusatzfähigkeiten - wenn in dieser Gameplay-Mühle nur ein einziges Zahnrädchen klemmt, kann dies das ganze Spielerlebnis gefährden.

Die Entwickler haben jedoch ausgezeichnete Balancing-Arbeit geleistet, jede Pilotenklasse und auch jede Titan-Variante hat ihre Vor- und Nachteile. Zwar werden vor allem Einsteiger den Verdacht hegen, ein dickgepanzerter und schwer bewaffneter Legion-Titan könne alles niedermähen, ohne einen Kratzer zu bekommen, doch selbst eine ganze Gruppe Legions kann gegen ein koordiniert angreifendes Team nichts ausrichten.

So hat etwa selbst der unspektakulär wirkende und selten gespielte Scorch-Titan seine Daseinsberechtigung. Zwar hält er wenig aus undsieht im Fernkampf mit seinem Flammenwerfer keine Sonne, doch dafür kann er das Schlachtfeld mit ätzender Brühe sprenkeln und somit die Feinde in die Enge oder zumindest in die Defensive treiben. Und: Piloten können mit eingesammelten (oder von Gegner-Mechs geklauten) Batterien ihre Teamkameraden mit Zusatzenergie versorgen. Wenn schwache Titans also zu schnell zerbröseln, liegt es häufig an den Spielern, die diese Chance nicht nutzen, und nicht an der Balance.

Auch das anfängliche Bauchweh bezüglich des häufigen Titanen-Einsatzes bei dominanten Spielern war unbegründet. Zwar füllt sich die Titan-Leiste schneller, wenn wir Abschüsse erzielen, trotzdem dürfen auch weniger gute Spieler ausreichend oft einen Mech anfordern. Das Gefühl, unterlegen zu sein, weil wir als Fliegen gegen Hummeln kämpfen, hatten wir eigentlich nie.

Auch die Pilotenklassen fügen sich gut ins Spiel ein. Der Tarnmantel eignet sich hervorragend für Überraschungsangriffe in Gebäudekämpfen sowie für Sniper auf Dächern. Wer auf Flexibilität steht, greift eher zu Greifhaken, Stim-Pack oder den Phasewalk. Selbst der aufstellbare Schutzschild, der auf dem ersten Blick bei einem derart rasanten Shooter wie Titanfall 2 eher fehl am Platze wirkt, kann bei Stellungskämpfen oder im Modus »Amped Hardpoint« nützlich sein. Das gleiche gilt für die elf unterschiedlichen Boosts. Übrigens: Fast alle Waffen, Boosts, Piloten und Titanen können wir mit Merits (Spielewährung) oder mit dem entsprechenden Rang freischalten.

Titanfall 2 - Unboxing der Collectors Edition mit Piloten-Helm Video starten 7:19 Titanfall 2 - Unboxing der Collector's Edition mit Piloten-Helm

Nur das Matchmaking-System leistet sich gelegentlich Patzer, weil es zu oft Neulinge gegen Stufe 30-Veteranen antreten lässt. Zwar entscheidet am Ende immer noch das Können über Sieg und Niederlage, trotzdem haben hochstufige Spieler mehr Loadout-Möglichkeiten - und natürlich auch mehr Erfahrung. Dieses Manko könnte jedoch auch der geringen Spielerzahl geschuldet sein (während unserer Testmatches teils weniger als 50 auf dem Server), sodass das Matchmaking keine andere Wahl hat.

Durchweg tolle Maps und Modi

Die variantenreichen Karten sind durch die Bank hübsch designt und bieten zahlreiche sinnvolle Routen, sowohl für Titanen als auch für die Piloten. Dadurch gibt es keine Sackgassen, fast immer haben die wendigen Menschen Möglichkeiten, einem dicken Brummer zu entkommen oder ihm auf den Kopf zu hüpfen. Auch die Titanen haben genügend Bewegungsmöglichkeiten.

Apropos: Jede Karte reizt das Moveset der Piloten komplett aus. Erst wenn man Wallruns gekonnt aneinanderreiht, den präzisen Doppelsprung beherrscht und auf den Knien durch enge Korridore schlittert, kann man das Maximum aus den Maps herausholen - sowohl im Match, als auch beim Spaßfaktor. Bislang bietet Titanfall 2 neun unterschiedliche und sehr abwechslungsreiche Maps, in Zukunft wollen die Entwickler außerdem kostenlose Karten-DLCs nachliefern. Im DLC-Zeitalter alles andere als eine Selbstverständlichkeit und sehr lobenswert.

Von den insgesamt elf Spielmodi konnten wir nun auch »Kolosseum« ausprobieren - ein kurzweiliger Arenamodus für 1-vs-1-Gefechte, der Belohnungen in Form von Merits-Credits oder kosmetischen Items abwirft. Nicht so originell wie der Modus »Kopfgeldjäger«, aber doch eine nette Ergänzung. Unterm Strich bietet Titanfall 2 ein dickes Multiplayerpaket und eine der besten Shooter-Kampagnen des Jahres. Wer auf Mech-Schlachten steht, sollte sich diesen (Piloten-)Ritt nicht entgehen lassen.

Titanfall 2 - PC gegen PS4 und Xbox One im Grafik-Vergleich Video starten 4:55 Titanfall 2 - PC gegen PS4 und Xbox One im Grafik-Vergleich

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