Seite 3: The Long Dark im Test - Allein unter Wölfen

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Im Auge des Sturms

The Long Dark hat noch ein Ass im Ärmel, ein ziemlich großes sogar: Schließlich bieten allein die ersten beiden Episoden von »Wintermute« rund 15 Stunden Spielspaß und klingen so selbst schon wie eine vollwertige Kampagne.

Der Story-Auftakt hört sich ebenfalls vielversprechend an: Wir stürzen als Pilot Will gemeinsam mit der Ärztin Astrid nach einem geheimnisvollen geomagnetischen Sturm über der Wildnis Nordkanadas ab. Weil von Astrid nach dem Unglück jede Spur fehlt, machen wir uns auf sie zu suchen und stellen schockiert fest, dass alle Bewohner der Eiswüste vor irgendetwas geflohen sind.

Die Geschichte ist wunderschön inszeniert und interessant erzählt. Die Geschichte ist wunderschön inszeniert und interessant erzählt.

Filmisch inszenierte Cutscenes sind das Highlight der Kampagne, gerade weil sie so gekonnt mit feinen Gesten und Mimik spielen. Wir erkennen sofort, was in den Figuren vorgeht, was sie ängstigt und worauf sie hoffen, was sie sehr greifbar und menschlich macht.

The Long Dark als Film:Das Survival-Adventure kommt ins Kino

Auch abseits der Sequenzen gibt sich The Long Dark Mühe, Story und Survival miteinander zu verknüpfen. Das klappt mal mehr, mal weniger gut: Anfangs nach dem Flugzeugabsturz fühlt es sich logisch an, dem einfachen Tutorial zu folgen, später werden aber gerade Sammelaufgaben für NPCs lästig. Zwar macht es Sinn, dass uns die Einsiedler erst helfen, wenn wir ihr Vertrauen gewonnen haben, mit diesem System wäre aber mehr möglich gewesen.

Der Story-Modus ist damit ein guter Anreiz für Survival-Anfänger, um das Genre kennenzulernen. Wer gar nichts damit anfangen kann, sollte aber lieber warten, ob die kommenden Episoden genug Geschichte bringen, um abseits der Spielmechaniken zu fesseln. Bis dahin bleibt The Long Dark in seiner freien Sandbox am stärksten.

The Long Dark - Fazit-Video zum Story-Modus (Gameplay) Video starten 5:33 The Long Dark - Fazit-Video zum Story-Modus (Gameplay)

Einer geht noch!

Letztendlich beeindruckt The Long Dark aber vor allem mit seiner Vielfalt. Seit dem Early-Access-Start wurden nicht nur unzählige Ressourcen und Systeme hinzugefügt oder umgestaltet, sondern es kam eben auch ein wirklich ausführlicher Story-Modus hinzu, der uns nach den ersten beiden Episoden neugierig auf mehr macht. Und selbst abseits der Geschichte werden wir als Singleplayer glücklich.

Warum? Man könnte sich auch fragen, warum wir uns das Ganze überhaupt antun - wo bleibt der Spaß, wenn man immer gegen Hunger und Kälte kämpft, einem Wölfe auf Schritt und Tritt folgen und man dann doch stirbt, weil man ein verschimmeltes Kaninchen gegessen hat?

Die Antwort bekommen wir jedes Mal, wenn wir genau in der richtigen Sekunde eine rettende Unterkunft erblicken oder das Lagerfeuer nach dem fünften Versuch endlich zu knistern beginnt und uns damit vor dem Erfrieren rettet. Es ist dieses fantastische "Nur-noch-ein-kleines-bisschen"-Prinzip, das uns immer weitermachen lässt. Wir haben es bestimmt gleich geschafft. Und dann wird alles gut.

The Long Dark - Trailer zeigt Fortschritt aus zwei Jahren Early Access Video starten 2:19 The Long Dark - Trailer zeigt Fortschritt aus zwei Jahren Early Access

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