Seite 2: The Witcher 3: Wild Hunt - Welt der Erzählwunder

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Entscheidungen mit Pfiff

Zumal The Witcher 3 kein The Witcher wäre, wenn man im Verlauf der Quests keine folgenschweren Entscheidungen träfe. Deren Konsequenzen können diesmal sogar noch weiter reichen als zuvor, schließlich herrschen in der Witcher-Welt apokalyptischere Zustände als im spanischen Bankensektor: Das Imperium von Nilfgaard marschiert in den die eh schon chaotischen Nördlichen Königreiche ein. Und der Hexer, der sich eigentlich aus der Politik heraushalten und auf die Geisterjagd konzentrieren wollte, schlittert mitten in den Krieg, in den er sich natürlich einmischen kann.

Der Panoramablick offenbart Ruinen, die zu Erkundungstouren einladen sollen. Vermutlich hausen dort Monster, die wertvolle Belohnungen abwerfen. Der Panoramablick offenbart Ruinen, die zu Erkundungstouren einladen sollen. Vermutlich hausen dort Monster, die wertvolle Belohnungen abwerfen.

Als wir Konrad um ein konkretes Beispiel bitten, druckst er zunächst herum - »Wie sage ich das, ohne zu viel zu verraten?« -, umreißt dann aber doch eine Szene: »Sagen wir mal, es gibt da ein Königreich, dessen Herrscher aus dem Leben geschieden ist, und um dessen Thron sich mehrere Nachfolger prügeln. Geralt kann wählen, wem er hilft, die Krone zu sichern. Das beeinflusst die ganze Nation.« Und es soll sich natürlich lohnen, auch der Erbstreit ist ein möglicher Weg, Informationen zu sammeln und die Haupthandlung voranzutreiben. Aber Geralt kann der großen Politikeben auch den Rücken kehren, hier mal ein Monster jagen, dort mal einen Raubüberfall verhindern.

Oder er mischt einfach überall mit, Rollenspieler kennen ja den selbstauferlegten Zwang, selbst das letzte Ungeheuer erlegen, die letzte Aufgabe erfüllen zu müssen. Was Geralt tut oder lässt, soll sich letztlich auch auf das Ende des Spiels auswirken, 36 Schlussvarianten soll es geben. Wobei wir davon ausgehen, dass sich viele davon nur in Nuancen unterscheiden, auch die theoretischen 16 Enden von The Witcher 2 liefen auf zwei Hauptvarianten plus Details hinaus. Und Mass Effect 3 erwähnen wir in diesem Zusammenhang lieber gar nicht.

The Witcher 3: Wild Hunt - Gameplay-Trailer Video starten 1:56 The Witcher 3: Wild Hunt - Gameplay-Trailer

Geralts Entscheidungen beeinflussen folglich nicht nur die Welt, sondern auch den Verlauf der Story - und damit künftige Aufträge. »Adaptive Quests« nennt das Konrad und erinnert an The Witcher 2, in dessen zweitem Story-Akt man sich auf der Angreifer- oder der Verteidigerseite einer Belagerung wiederfand - je nachdem, welche Entscheidung man im ersten Akt getroffen hatte. Beispiele aus The Witcher 3 möchte Konrad nicht nennen, aber gut, muss er ja nicht, wir wollen ja nicht zu viel verraten. Und fragen uns sowieso lieber, ob das nicht doch alles eine Nummer zu groß ist: Ineinander verwobene Haupt- und Nebenaufträge, folgenschwere Entscheidungen, die in sich anpassenden Missionen und 36 Enden gipfeln sollen - mal ehrlich, Konrad, wie wollt ihr das hinkriegen?

»Das ist eine riesige Herausforderung«, seufzt der Game Director, »allerdings arbeiten wir mit einem viel größeren Team als bei den Vorgängern.« Beispielsweise seien derzeit alleine zwei Abteilungen damit beschäftigt sind, die Welt mit sinnvollen Inhalten zu füllen. Einerseits natürlich die Quest-Designer, andererseits ein Trupp, der Hexer-Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen entwirft, die nicht direkt mit Missionen und Geschichten zusammenhängen. Beispielsweise kleine Monsternester à la The Witcher 2, die der Hexer ausräuchern kann, um Geld zu verdienen. Oder größere Bossbestien-Unterschlupfe, wo Geralt nach hartem Kampf besonders wertvolle Beute ergattern kann. Das soll die Spieler weiter bei der Stange halten, selbst wenn sie schon alle Quests in einem Gebiet abgehakt haben.

Opfer... Im Spieleverlauf stößt der Hexer auf ein Dorf...

...und Täter ...das von der Wilden Jagd (rechts) niedergebrannt wurde.

Beginnen soll The Witcher 3 einige Monate nach The Witcher 2, die Hauptgeschichte der Fortsetzung soll ihrerseits mehrere Monate überspannen, es könnte also Zeitsprünge geben. Alte Bekannte trifft man natürlich am laufenden Band, etwa Geralts Kumpels Rittersporn und Zoltan. Dabei funken abermals die eigenen Entscheidungen aus The Witcher 2 dazwischen. Der Elfen-Widerstandskämpfer Iorweth etwa könnte dem Hexer sehr dankbar oder sehr böse sein.

Eine zentrale Rolle spielt Geralts aus den Hexer-Büchern bekannte große Liebe, die Zauberin Yennefer - wir sind gespannt, wie Geralts neue Flamme Triss auf die Rivalin reagiert. Außerdem trifft man erstmals in der Spieleserie auf Emhyr van Emreis, den Kaiser von Nilfgaard. Der wird in der englischen Version von Charles Dance gesprochen, den Game of Thrones-Fans als Tywinn Lannister aus der TV-Serie kennen. Auf unsere Frage, ob die aus den Romanen bekannte Ciri, gewissermaßen die magisch begabte Adoptivtochter von Geralt und Yennefer, in The Witcher 3 auftaucht, ruft Konrad nur: »Das kann ich wirklich nicht verraten!« Okay, aber ein »Nein« klingt anders.

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