The Solus Project im Test - Der Menschheit letzte Hoffnung

The Solus Project will ein Survival-Adventure für Solisten sein. Im Test klären wir, ob sich Überlebenskünstler und Abenteurer gleichermaßen angesprochen fühlen dürfen.

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In The Solus Project sind wir Pionier aus Überzeugung! Und deswegen auch Teil von eben diesem Solus Projekt, das nach einem neuen Zuhause für die Menschheit sucht. Denn die treibt nach der Zerstörung der Erde ziellos durchs All. Damit das Weltraum-Nomadentum möglichst bald ein Ende hat, sollen wir den vielversprechenden Planeten Gliese 6143-C erkunden, um dessen Bewohnbarkeit einzustufen.

Allerdings werden wir beim Landeanflug prompt abgeschossen und stürzen in einer Notkapsel auf die Planetenoberfläche des eigentlich unbewohnten Trabanten. Und damit ist auch klar, was wir in The Solus Project herausfinden müssen: Wer hat da geballert? Und können die Menschen trotzdem auf Gliese siedeln?

Survival? Ja/Nein/Vielleicht

Je nach Tageszeit bleiben wir schon mal stehen, um die Aussicht zu genießen. Je nach Tageszeit bleiben wir schon mal stehen, um die Aussicht zu genießen.

Nach den ersten Schritten auf dem potenziellen Erdersatz stolpern wir über unseren elektronischen Kompagnon Wilson. Wilson ist kein bemalter Volleyball wie im Film »Cast Away - Verschollen«, sondern ein praktischer Taschencomputer Er informiert uns nicht nur über unseren Auftrag, die Menschheit zu retten, sondern auch über Wind, Wetter und unsere Vitalfunktionen.

Letztere sind wie in der Realität überlebenswichtig: Essen, schlafen oder trinken wir zu wenig, segnen wir das Zeitliche und mit uns die gesamte Menschheit. Es sei denn, wir haben keine Lust auf Survival. Dann können wir im Optionsmenü den Survival-Grad unseren spielerischen Wünschen anpassen oder sogar komplett auf den Überlebenskampf verzichten.

Wenn wir das machen, können wir uns komplett auf die Erkundung von Gliese konzentrieren. Das ist nach den ersten paar Spielstunden auch empfehlenswert. Denn die Survivalmechaniken sind zwar gut umgesetzt und passen definitiv zum Szenario, auf Dauer verkommt der Dreiklang aus Essen, Trinken und Schlafen aber zur lästigen Routinearbeit. Als Survivalspiel für Solisten fehlen die Momente, in denen wir wirklich um unser Überleben kämpfen müssen.

In allen Ecken und Winkeln

Die Stärke von The Solus Project liegt in der Spielwelt. Die glänzt nicht nur mit ihrem detaillierten Design, sondern strotzt nur so vor geheimen Verstecken und versteckten Geheimnissen. Neben Relikten und Artefakten, die beispielsweise unsere Resistenzen gegen Kälte verbessern, finden wir auch Schalter, die irgendwo auf der Insel eine Tür zu einem versteckten Raum öffnen. Später brechen wir sogar durch bröckelige Wände, um weitere Relikte freizulegen.

Überall auf Gliese verteilt finden wir auch Tagebuchseiten und Steintafeln. Anhand dieser erzählt das Adventure seine Geschichte und erlaubt uns so Einblicke in die Vergangenheit des Planeten und des Solus Projekts. Diese Überlieferungen zu suchen lohnt sich, da die erzählten Geschichten nicht nur spannend sind, sondern auch zu unserem Gefühl beitragen, dass wir nicht allein über Gliese 6143-C stromern.

Nach Hause telefonieren

Unsere eigentliche Mission, also die Rettungder in Raumschiffen untergebrachten Menschheit, erfüllen wir durch den Bau eines Funkturms, der uns die Kommunikationmit dem Mutterschiff erlaubt. Die dazu benötigten Bauteile finden wir an diversen Absturzstellen auf den Inseln von Gliese. In einer früheren Version monierten wir noch die Trennung von Erkunden und Funkturmbau, diesen Kritikpunkt revidieren wir jetzt in der fertigen Fassung und stellen das Gegenteil fest: Im Laufe der Spielzeit verbindet The Solus Project das Erkunden der Inseln und Höhlen wunderbar und motiviert uns, Gliese unsicher zu machen.

Ungefähr nach der Hälfte der Spielzeit macht sich bei uns im Test allerdings das Gefühl breit, alles schon mal gesehen zu haben. Backtracking, ewig gleiche Rätsel und etwas zu lange Laufwege trüben den Spielspaß und wecken in uns den Wunsch, endlich den Funkturm fertigzustellen, um dem Rest der Menschheit von unseren Entdeckungen berichten zu können.

Kombinieren ? Crafting

Ein Feature, von dem wir uns etwas mehrversprochen hätten, ist das Crafting. Komplexe Rezepte wie in Minecraft hat niemand erwartet, aber ein Rohr mit Wurzeln zu kombinieren, es in Öl zu tränken, um dann eine ewig brennende Fackel zu erhalten, fällt bei uns eher in die Kategorie Kombinieren als Bauen. Zumal der Bau einer Fackel Teil des Tutorials ist und wir danach maximal noch lernen, ein Lagerfeuer zu entfachen. Da wäre deutlich mehr drin gewesen.

Unser halbfertiger Funkturm benötigt noch einige Teile, damit wir endlich beim Mutterschiff anrufen können. Unser halbfertiger Funkturm benötigt noch einige Teile, damit wir endlich beim Mutterschiff anrufen können.

The Solus Project überfordert die Xbox One und PS4 trotz matschiger Texturen: Immer wieder kommt es zu fiesen Rucklern. Auch die Wettereffekte wie Gewitter, Tornados und die besonders imposanten Meteoritenschauer zwingen die Hardware (und die Atmosphäre) regelmäßig in die Knie. Das ist schade, denn eigentlich ist die Welt des Spiels mit ihrer imposanten Skybox wie geschaffen dafür, einfach mal die Atmosphäre zu genießen.

Ebenfalls nicht sonderlich schön sind die langen Ladepausen, die unsere Forscherarbeit unterbrechen, wenn wir ein neues Gebiet betreten. Schade, denn diese atmosphärischen Einbußen schaden dem eigentlich interessanten Spiel.

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