Team Sonic Racing im Test - Team-Angriff auf Mario Kart

Team Sonic Racing wartet im Test mit einem netten Kniff auf, fährt aber in vielen anderen Bereichen dem großen Konkurrenten hinterher.

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Team Sonic Racing im Test für PS4. Team Sonic Racing im Test für PS4.

Team Sonic Racing ist nicht der erste Fun Racer-Ausflug von Segas berühmtem Flitz-Igel. Schon 2010 und 2012 schwang er sich in Sonic & Sega All-Stars Racing und Sonic & All-Stars Racing Transformed hinters Steuer und machte dabei eine gute Figur. Auch wenn es nie zum ganz großen Wurf reichte. Mit Team Sonic Racing wagen Sega und Entwickler Team Sumo nun einen neuen Anlauf. Dieses Mal auf PS4, Xbox One und Nintendo Switch - und mit einem entscheidenden Twist.

Hinweis:
Für den Test stand uns lediglich die PS4-Version von Team Sonic Racing zur Verfügung.

Nein, erwartet bitte nichts Revolutionäres, denn im Kern ist auch Team Sonic Racing ein ganz klassischer Fun-Racer. Also einer, in dem ihr über kunterbunte Strecken flitzt und eure Gegner mit Extrawaffen wie Lenkgeschossen und Blockaden ärgert. Aber auch einer, der den aktuellen Koop-Trend aufgreift und im Gegensatz zu anderen Spaßrasern den Teamgedanken in den Mittelpunkt rückt - und das Wort deswegen auch im Titel trägt.

Praktisch: Die Platzierung eurer Teamkollegen wird euch jederzeit auf dem Bildschirm angezeigt. Praktisch: Die Platzierung eurer Teamkollegen wird euch jederzeit auf dem Bildschirm angezeigt.

Was bedeutet das? Grundsätzlich ist jeder der 15 im Spiel verfügbaren Fahrer Teil eines festen Dreier-Teams. Sonic beispielsweise fährt im Verbund mit Knuckles und Tails, Shadow dagegen mit Rouge und Omega. Ziel ist es, gemeinsam die meisten Punkte zu erzielen: Je besser eure Platzierung, desto mehr sackt ihr ein.

Ihr müsst gleichzeitig aber auch darauf achten, dass eure Kollegen so weit vorne wie möglich einlaufen, denn schon ein abgeschlagener Mitfahrer auf den hinteren Plätzen kann einen Gesamt-Treppchenplatz gefährden.

Hilfe erwünscht

Team Sonic Racing unterstützt diesen Kerngedanken glücklicherweise auch durch Spielmechaniken. Fahrt ihr beispielsweise auf der leuchtenden Spur im Windschatten hinter euren Kollegen her, bekommt ihr nach kurzer Zeit einen kleinen Turbo, wer nahe an ihnen vorbeifährt, verpasst seinem Kumpel außerdem einen "Streifturbo".

Besonders cool: Ihr könnt aufgesammelte Items mit euren Kollegen tauschen. So wird beispielsweise auf Knopfdruck dem zurückhängenden Kumpel eine effektive Dreierrakete zugeschustert, mit der er dann hoffentlich ein bisschen Boden gutmachen kann.

Alle Team-Manöver füllen eine Leiste, die ab einem bestimmten Wert in einem Megaturbo kulminiert - drücken alle Teammitglieder gleichzeitig den entsprechenden Knopf, hält der Boost-Effekt noch länger an. Das macht den Megaturbo unserer Meinung nach etwas zu mächtig - denn wer sich das Extra bis kurz vor Rennende aufbewahrt, hat gute Chancen, das Feld selbst von den hinteren Plätzen aus komplett aufzurollen.

Der Team-Fokus wird gut durchgezogen. Fahrt auf der leuchtenden Spur eurer Kollegen, um einen Boost zu bekommen. Der Team-Fokus wird gut durchgezogen. Fahrt auf der leuchtenden Spur eurer Kollegen, um einen Boost zu bekommen.

Die Team-Aktionen machen auch die Auswertung am Rennende etwas spannender, ein wirklicher taktischer Einsatz ist unseren Testeindrücken zufolge aber nur eingeschränkt möglich. Dafür ist das Spielgeschehen genretypisch zu hektisch, was aber kein wirklicher Kritikpunkt ist. Im Gegenteil: Extrawaffen und Co. sorgen auch bei TSR für die nötige Würze und unvorhergesehene Situationen.

Das Fahrgefühl konnte uns beim Test dagegen nicht hundertprozentig überzeugen. Generell habt ihr die Kisten gut unter Kontrolle, die Drifts lassen sich sehr befriedigend über die Pisten zirkeln und auch die unterschiedlichen Fahrerklassen (Allrounder, Technik und Masse) machen sich spielerisch bemerkbar. Doch im Vergleich zu Platzhirsch Mario Kart 8 Deluxe steuert sich Team Sonic Racing nicht ganz so fluffig, und auch das Kollisionsverhalten ist hin und wieder etwas seltsam.

Gute Kursauswahl, Rückschritt bei den Charakteren

Die Streckenauswahl ist mit insgesamt 21 schick designten Kursen in Ordnung, und es gibt mit Sonic-Klassikern wie den Seaside Hills oder dem Planeten Wisp viel Wiedererkennungswert für Fans des blauen Igels. Ihr saust unter anderem über einen Wolkenparcours, durch ein gigantisches Spielcasino oder über eine Sandpiste. Das gewinnt keinen Originalitätspreis, sorgt aber trotzdem für Abwechslung.

Einige der Extrawaffen haben es in sich. Der Wisp "Graues Erdbeben" lässt riesige Steinsäulen aus dem Boden schießen. Einige der Extrawaffen haben es in sich. Der Wisp "Graues Erdbeben" lässt riesige Steinsäulen aus dem Boden schießen.

Schade nur, dass die Pisten für unseren Geschmack insgesamt etwas zu breit sind. Das erleichtert zwar die Teammanöver und das Driften, gleichzeitig gibt es aber kaum Schikanen oder ähnliche Abschnitte, die abseits vom Betätigen der Drift-Taste fahrerisches Geschick erfordern.

Tipp: Turbostart
Wie nahezu in jedem Fun-Racer gibt es auch in TSR die Möglichkeit, mit einem Boost ins Rennen zu gehen. Drückt dafür einfach während des Start-Countdowns beim Auftauchen der einzelnen Zahlen die Gas-Taste.

Die Fahrerauswahl fällt mit gerade einmal 15 Piloten mager aus, es gibt zudem lediglich Charaktere aus dem Sonic-Universum. Das mag zwar wegen des Namens logisch erscheinen, unserer Meinung nach ist das aber ein klarer Rückschritt im Vergleich zu den Vorgängern, in denen zum Beispiel auch Beat aus Jet Set Radio oder B.D. Joe aus Crazy Taxi mitfuhren.

Solo gut, Multiplayer besser

Richtig gut gefällt uns dagegen der "Team-Abenteuer"-Modus für Solospieler. Hier klappert ihr nach und nach diverse Events ab, meistens handelt es sich dabei um Einzelrennen oder Grand Prixs. Für besonderen Pfiff sorgen aber kleine Herausforderungen à la "Sammle möglichst viele Ringe innerhalb des Zeitlimits ein", "Drifte an Pfosten vorbei" oder "Weiche Hindernissen auf der Strecke aus".

Die Mini-Herausforderungen im Solo-Modus sorgen für angenehme Auflockerung und sind teilweise ziemlich knackig. Die Mini-Herausforderungen im Solo-Modus sorgen für angenehme Auflockerung und sind teilweise ziemlich knackig.

Für Erfolge sackt ihr Sterne und Credits ein, mit denen ihr Upgrade-Teile für euer Auto kaufen könnt. Das sind einerseits kosmetische Items wie Hupen oder Aufkleber, andererseits aber auch Teile für Front, Heck oder Reifen der Flitzer, die tatsächliche Auswirkungen auf die Statuswerte haben. In unserem Test bemerkten wir die Veränderungen durch die Tuning-Teile allerdings kaum.

Ihr ahnt es sicher schon: Im Multiplayer-Modus macht Team Sonic Racing am meisten Laune, weil hier der Teamgedanke natürlich erst richtig durchschlägt. Offline gibt es einen spaßigen Splitscreen-Modus für vier Spieler, in den Optionen habt ihr zudem auch die Möglichkeit, "klassische" Einzelrennen und Meisterschaften zu fahren, also die Team-Funktion zu deaktivieren.

Beim Online-Modus für bis zu 12 Spieler gibt es dank Schnellsuche, anpassbaren eigenen Lobbies, diversen Rennoptionen und Leaderboards genügend Optionen, zum Testzeitpunkt waren die Server aber noch leer, weswegen wir den Modus nicht ausreichend spielen konnten.

Team Sonic Racing - Ankündigungs-Trailer zum Sega-Rennspiel Video starten 0:22 Team Sonic Racing - Ankündigungs-Trailer zum Sega-Rennspiel

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