Wem Monkey Island nicht sagt, der braucht sich bei der ersten der fünf Episoden des Wii-Adventures, Launch of the Screaming Narwhal, kein Wissen anzulesen: Tales of Monkey Island hat keinen Anknüpfpunkt zu den Vorgängern, das Spiel beginnt im Nichts der offenen See. Dort lernen wir kennen: den Zombie-Piraten LeChuck, Erzfeind der Serie, der auf einem Schiff einen vernichtenden Voodoo-Zauber vorbereitet. Elaine Marley, bildhübsche Gouverneurin, von LeChuck entführt und gefesselt. Und Guybrush Threepwood, mächtiger Pirat, der seiner Ehefrau Elaine auf einem zweiten Schiff zur Rettung eilt.
Guybrush ist der Held der Adventure-Reihe, und als solcher neben Lara Croft, Gordon Freeman & Co zu einer der seltenen Ikonen der Spielegeschichte aufgestiegen. Die gute Nachricht vorab: Tales of Monkey Island trifft Guybrushs Charakter zielsicher. Wenn der Piratenheld in allerhand Seitenhiebe über Elaines Famile spottet, sich in wunderbaren (allerdings englischen) Wortspielen verliert oder mit dem Hauptbösewicht der Episode debattiert, fühlen sich Serienkenner wieder an der Seite eines alten Freunds versetzt. Mit ähnlich gutem Händchen hat Telltale das überschaubare übrige Personal gestaltet, das zwar wenig Tiefgang entfaltet, aber mit klar geschnittenen Persönlichkeiten und sorgfältig ausgefeiltem Sprachstil auch in längeren Dialogen vorzüglich unterhält.
Wie funktioniert die Handlung?
Die Rettungsaktion für Elaine, die wir in Launch of the Screaming Narwhal als Einleitung durchspielen, geht dramatisch schief, Guybrush wird allein auf Flotsam Island angespült. Auf dem abgelegenen Eiland findet der Hauptteil der ersten Episode statt, die bei gemütlicher Spielweise rund vier Stunden lang dauert. Guybrushs Ziel: ein Schiff finden, in See stechen und nach Elaine suchen! Mit der Abreise von Flotsam endet Launch of the Screaming Narwhal, davor liegen aber diverse Widrigkeiten. In dem kleinen Piratennest gibt’s nur ein Schiff, und dessen Kapitän erweist sich als unkooperativ. Zudem weht der Wind stets auf die Insel zu, das Absegeln wird so unmöglich -- ein Mysterium, dessen Lösung im dichten Dschungel von Flotsam verborgen zu sein scheint.
Vor allem aber sucht Guybrush nach einem Heilmittel für seine linke Hand. Die hat sich bei LeChuck mit einem Voodoo-Fluch angesteckt, ist seitdem grünlich und entwickelt ein beängstigendes Eigenleben. Die Handproblem löst Launch of the Screaming Narwhal nicht auf, wie die gesamte Handlung generell nur den Grundstein für einen übergreifenden Storybogen legt, der in den folgenden Episoden weitergesponnen wird. Unter anderem gewinnt Guybrush einen neuen Widersacher und trifft (neben Elaine und LeChuck) nur einen einzigen Bekannten aus den bisherigen Serienteilen. Das lässt viel Spielraum für die Fortsetzungen.
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