Als ich die schwere Metalltür nach außen öffne, blendet mich die Sonne. Meine Augen brauchen einen Moment, sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Während sich die verschwommenen Bilder langsam zu klaren Umrissen formen, rücken meine anderen Sinne in den Vordergrund. Aus der Ferne höre ich das Rascheln der Blätter im Wind, meine Ohren registrieren die vielfältige Geräuschkulisse eines lebendigen Dschungels. Die frische Luft tut gut, ich nehme einen tiefen Atemzug, fasse meinen ganzen Mut zusammen und trete beherzt aus meiner Rettungskapsel. Meine Füße berühren den festen Boden, und ich genieße das Gefühl der Freiheit, das sich sofort einstellt, als ich die enge Kabine verlasse, die seit dem Absturz mein Zuhause geworden ist.
Für einen kurzen Augenblick hatte ich die Ursache meines Besuchs auf diesem Planeten vergessen. Das Wrack unseres Raumschiffs, das ich in diesem Moment aus meinem Augenwinkel wahrnehme, holt mich jedoch sofort in die Realität zurück.
Ich bin Robin – und nach meinem jetzigen Wissenstand der einzige Überlebende des Forschungsraumschiffs Esmeralda, das sich auf einer Kolonialisierungs-Mission befand. Wo genau wir hinfliegen wollten, weiß ich auch nicht. Einem 12-jährigen Jungen erzählt man nun mal nur das Nötigste. Ich weiß lediglich, dass wir wegen eines Zwischenfalls an Bord auf diesem Planeten notlanden mussten. Ein wenig mulmig ist mir ja schon bei dem Gedanken daran, dass die anderen alle … also … nun, ich glaube einfach fest daran, dass alle irgendwo da draußen genau wie ich in ihrer Rettungskapsel heil gelandet sind.
Higgs, mein schwebender Hilfsroboter, sagt auch, dass ich mir keine Sorgen machen soll – wir müssen sie nur finden. Außerdem habe ich ja noch Laika. Laika ist so süß! Ich habe mir immer einen Hund gewünscht, aber auf der Esmeralda durften wir keine Haustiere haben. Ich habe ihr sogar schon ein paar Tricks beigebracht, ich glaube, sie hält mich für ihren Papa! Habe ich erwähnt, dass Laika aus einem Dinosaurier-Ei geschlüpft ist? Wie cool ist das denn? Mein eigener Tyrannosaurus! Auf jeden Fall werde ich mich nun auf die Suche nach meinen Eltern machen. Ich bin mir sicher, heute finde ich sie!
Wohl oder Übel: Der Preis der Freiheit
Das VR-Abenteuer Robinson: The Journey zieht Spieler ab der ersten Spielminute in seinen Bann. Durch das PSVR-Headset entsteht tatsächlich das Gefühl, auf einem fremden Planeten zu stehen. Crytek gelingt es, diese Illusion dank einer glaubwürdigen und stimmungsvollen Licht- und Soundatmosphäre und viel Liebe zum Detail aufrecht zu erhalten. Die saftig grüne Kulisse des an eine prähistorische Erde erinnernden Planeten begeistert und lädt zum Erkunden ein. Wir ertappen uns immer wieder dabei, wie wir am Rande eines Felsvorsprungs stehen bleiben, den Blick ins Tal schweifen lassen, um das riesige Raumschiffwrack am Horizont und die umherflatternden Flugsaurier zu bestaunen.
Im Gegensatz zu den meisten bisher verfügbaren VR-Spielen können wir uns als Robin in der First-Person-Perspektive per Dualshock-Controller völlig frei bewegen. Der Blickwinkel wird durch das Tracking der echten Kopfbewegungen eingefangen. Für Magen und Orientierungssinn von VR-Neulingen eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. In der Redaktion haben einige Kollegen das Spiel nach den ersten 20 Minuten wegen einsetzender Übelkeit abgebrochen, anderen dagegen schien die hohe Bewegungsfreiheit nichts auszumachen. Löblich: In den Einstellungen lassen sich etliche Feinjustierungen bei Steuerung und Kamera vornehmen, um das Spiel an den persönlichen Komfortlevel anzupassen.
Übelkeit und Schwindel
Auf VR-Spiele reagiert jeder anders. Durch die völlige VR-Bewegungsfreiheit im Sitzen birgt Robinson: The Journey ein mittleres Übelkeits-Potenzial. Der Körper kann die vorgegaukelten Laufbewegungen nicht immer mit der ruhenden Position des Spielers in Einklang bringen. Wir empfehlen deshalb regelmäßige Pausen nach 30 bis 60 Minuten.
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