Seite 4: Rise of the Tomb Raider im Test - Von der Heulsuse zur Heldin

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Granatenregen

Freilich kann Lara auch einfach wild ballernd mit der Tür ins Haus fallen, die Schießereien funktionieren sogar spürbar besser als im Vorgänger. Denn die KI der unterschiedlichen Gegnertypen gibt sich gegenseitig Feuerschutz, wechselt die Position und nutzt Granaten oder Sperrfeuer, um uns aus der Deckung zu locken. Ein Feind, dem wir zunächst einmal den massiven Mettalschild wegballern müssen, ist zwar nichts neues, im Zusammenspiel mit seinen Kollegen macht er uns bisweilen aber trotzdem ordentlich Probleme. Meist ist es nicht möglich, sich einfach nur hinter einer Deckung zu verschanzen und von dort aus alles niederzumähen, da die Gegner sehr schnell vorrücken.

Die Feuergefechte laufen viel flüssiger als im Vorgänger. Die Feuergefechte laufen viel flüssiger als im Vorgänger.

Neben dem Bogen sind andere Waffen wie die Pumpgun, ein Repetier-Gewehr oder der Revolver freischaltbar, wenn wir ihre Teile vorher aus diversen Kisten gesammelt haben. Der Weg der größten Explosion wird übrigens ebenso großzügig mit Erfahrungspunkten belohnt wie der lautlose Angriff aus der Deckung. Das ist auch gut so: Ein Schuss mit der Pumpgun, der unsere Feinde von den Füßen reißt, ist nämlich genau so befriedigend wie ein perfekt ausgeführter Stealth-Kill.

Das Schleichen, das Schießen und das Klettern leiden allerdings unter einem gemeinsamen Problem: Die Steuerung ist bisweilen wirklich fummelig. Dosen lassen sich nicht aufheben, in Kämpfen springt Lara gern mal in eine Ecke, aus der sie nicht wieder herauskommt, und beim Klettern verfehlt sie des Öfteren direkt vor ihr liegende Plateaus. Das stört vor allem in den Rätselpassagen. Wenn Lara im Abgrund landet, liegt das dann daran, dass wir den falschen Lösungsweg gewählt haben oder daran, dass die Kamera ein wenig zu weit nach links ausgerichtet war? Gerade, wenn wir kurz vorm Ziel einer langen Kletterpartie stehen und die junge Dame, anstatt sich festzuhalten, in den Abgrund springt, ist das einfach nur frustrierend, zumal wir nicht frei speichern dürfen und so manche Kletterpassage unnötig oft wiederholen müssen.

Flüssig töten

Wenn die Bewegung jedoch funktioniert, geraten wir in einen richtigen Flow. Ein Lager vom höchsten Baum ausspionieren, die äußeren Posten im Geheimen erledigen und den harten Kern dann mit gut gezielten Schüssen oder vernichtendem Sperrfeuer erledigen: Das macht nicht nur Spaß, sondern sieht dank der vielfältigen Kampfanimationen auch noch toll aus. Abseits der Kämpfe erforschen wir monumentale Gräber, die in eindrucksvollen Kamerafahrten dargestellt werden und deren Rätsel uns angenehm fordern, oder helfen den Einheimischen beim Kampf gegen einen richtigen Filmbösewicht.

Die vielen Höhlen enthalten nicht nur Schätze: Auch Bären und andere Wildtiere haben es sich hier bequem gemacht. Die vielen Höhlen enthalten nicht nur Schätze: Auch Bären und andere Wildtiere haben es sich hier bequem gemacht.

Zusammengefasst hat Rise of the Tomb Raider alles, was ein Tomb Raider braucht. Das, was die Serie ausmacht - Rätsel, Kämpfen, und natürlich Lara - wird voll bedient. Die vielen Gräber laden mit ihren Rätseln und Schätzen zum Erkunden ein und die Kämpfe sind anspruchsvoll, machen aber trotzdem Spaß. Und Hauptfigur Lara ist nach ihrer Transformation zur Kämpferin jetzt endlich eine Heldin, der man ihre Stärke abnimmt.

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