Fans und Kritiker lieben die Zeichentrickserie Rick and Morty von Justin Roiland und Dan Harmon. Sie gehört zweifelsohne zum Besten, was das Fernsehen in den letzten Jahren hervorgebracht hat. In den Episoden der Show geht es um Rick, einen genialen, aber egomanischen Erfinder und seinen Teenager-Enkel Morty, der ihn bei seinen verrückten Reisen begleitet. Die humorvolle, teils vulgäre und skrupellose Science-Fiction-Serie schneidet gekonnt tiefgreifende Themen an und ist gespickt mit Anspielungen und Hommagen.
Das VR-Erlebnis Rick and Morty: Virtual Rick-ality für Sonys PSVR lässt uns nun aktiv an diesem durchgeknallten Serien-Multiversum teilhaben und versetzt uns als treudoofer Morty-Klon in die Garage, in der die meisten Abenteuer des dynamischen Duos beginnen. Anfangs müssen wir als austauschbare Hilfskraft Wäsche für den verrückten Wissenschaftler waschen und werden daraufhin kurzerhand von Rick erschossen. Doch es soll nicht die letzte Aufgabe gewesen sein, für die uns Rick rekrutiert.
Nach einem kurzen Aufenthalt in der Vorhölle für nicht mehr benötigte Morty-Klone, müssen wir weitere Aufgaben für den launischen alten Mann erledigen. Diese kurze, als Tutorial fungierende Sequenz umreißt ganz gut, auf was man sich in den darauffolgenden Stunden einstellen kann: Eine große Portion schwarzer Humor, jede Menge Anspielungen auf Episoden der TV-Serie und viel händische "Arbeit".
"Wubba Lubba Dub Dub"
In regelmäßigen Abständen meldet sich Rick bei uns über eine Hologramm-Armbanduhr mit Anweisungen, irgendeine seiner verrückten Apparaturen zu benutzen. Meist sind diese jedoch defekt, haben keinen Strom mehr, oder es passiert etwas Unvorhergesehenes. Unsere Aufgabe besteht dann darin, die Garage nach passendem Werkzeug oder Ersatzteilen zu durchsuchen und die Maschine wieder zum Laufen zu bekommen. Die Playstation Camera erfasst die Bewegungen der beiden Move-Controller und bildet unsere virtuellen Hände zuverlässig im Raum ab. Wir können nahezu alles in unserem Umfeld greifen, öffnen, werfen, hochheben oder einfach miteinander kombinieren.
Lediglich Schränke, Sofas, Haustiere und Mitbewohner sollten vor und während des Spiels gründlich aus dem Weg geräumt werden, denn Virtual Rick-uality ist eine sogenannte "Roomscale"-VR-Erfahrung. Das bedeutet, dass wir uns auch tatsächlich "in echt" auf entfernte Gegenstände zubewegen müssen, um sie zu erreichen. Voller körperlicher Einsatz ist also gefragt. Wir laufen durch den Raum, bücken uns, um Gegenstände vom Boden aufzuheben, machen typische Handbewegungen, um Schranktüren zu öffnen, und stellen uns auf Zehenspitzen, um eine Schachtel vom Schrank zu heben.
Größere Entfernungen lassen sich durch eine Teleportfunktion überbrücken, die allerdings auf drei fixe Arbeitsstationen in der Garage limitiert ist. Diese Steuerungsmethode sorgt durch ihre natürliche und intuitive Art für eine starke Immersion und wird auch ungeübteren VR-Spielern und Neulingen keine (Magen)-Schwierigkeiten bereiten. Der Nachteil liegt im großen Platzbedarf. Falls Dinge nicht erreicht werden können, weil der Move-Controller in der schnöden Realität an die Wand stößt, wird eine nervige Neukalibrierung des Spielbereichs nötig.
Etwas Abhilfe schaffen die auf Knopfdruck jederzeit verfügbaren "Meeseeks"-Klone. Diese Helferlein ahmen alle unsere Bewegungen nach und können durch einen geschickten Wurf frei im gesamten Raum platziert werden. Damit sind auch Gegenstände erreichbar, die außerhalb unseres Radius liegen. Nicht ideal, aber immerhin thematisch passend, denn die blauen Figuren tauchen auch als eine von Ricks Erfindungen in der Serie auf.
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