Aloha und willkommen zurück in der tropischen Alola-Region! Es hat sich einiges getan seit unserem letzten Aufenthalt im sonnigen Poké-Paradies in Pokémon Sonne und Mond für Nintendos 3DS - auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht. Der Beginn des Spiels versetzt uns nämlich in eine Art Déjà Vu: Professor Kukui grinst uns per Videochat entgegen und erklärt uns die Grundzüge des Pokémon-Universums. Anschließend wachen wir als Kind auf, das neu nach Alola gezogen ist.
Im weiteren Spielverlauf zeigt sich allerdings schnell, dass Pokémon Ultrasonne und Ultramond zwar dieselbe Geschichte wie die Vorlagen erzählen, die aktuellen Titel uns aber durch einen versetzten Blickwinkel in eine alternative Version der Geschehnisse mitnehmen.
Vielgelobte Vorgänger
Solltet ihr nicht wissen oder vergessen haben, dass die neuen Ultra-Sequels auf Pokémon Sonne und Mond aufbauen, dann schaut doch in unseren Test zu den beiden Vorgänger-Titeln rein. Dort fassen wir alles Grundlegende über die Alola-Region zusammen. In diesem Artikel hier konzentrieren wir uns hingegen auf die Änderungen, die euch in Pokémon Ultrasonne und Ultramond erwarten.
Während wir mit unserem Starter-Pokémon losziehen, um uns den Herausforderungen der Inselwanderschaft zu stellen, treffen wir in der wunderschönen und vielfältigen Tropen-Welt auf bisher unbekannte Gebiete, Aufgaben und Charaktere. Neben dem Pokémon-Resort auf der Insel Mele-Mele befindet sich jetzt zum Beispiel ein Strand. Von dort aus können wir in einem spaßigen Mini-Spiel auf dem Rücken von Mantax zur nächsten Insel surfen - wer braucht da schon Professor Kukuis Yacht?
Pokémon Ultrasonne & Ultramond - Screenshots ansehen
Ultra viel zu tun
Tatsächlich bieten Ultrasonne und Ultramond einige liebevoll eingebaute Extras und haufenweise Quests, die als verdiente Verschnaufpause zwischen dem nach wie vor stimmigen Gameplay-Mix aus Kämpfen, Sammeln und Rätseln dienen.
So posieren wir beispielsweise zwischendurch in Fotoshootings mit unseren liebsten Taschenmonstern oder begeben uns auf Sticker-Sammeljagd. Überall auf den Inseln versteckt funkeln uns nämlich neuerdings goldene Herrscher-Sticker entgegen und fordern den inhärenten Sammeltrieb von Pokémon-Fans auf ein Neues heraus. Ein wenig unbefriedigend ist es dabei jedoch, dass wir sie nach dem Abziehen nirgendwo einkleben, betrachten oder zählen können. Finden wir genügend Bildchen, winkt uns im Austausch eins der gigantischen Herrscher-Pokémon, überreicht von einem braungebrannten Professor Eich-Klon.
Wenn ihr daran arbeitet, euren Pokédex zu vervollständigen, haben wir gute Nachrichten für euch: In Pokémon Ultrasonne und Ultramond wimmelt es nur so von Monstern, die in den Vorgängern noch nicht zu fangen waren. Als wir im hohen Gras von Alola erstmals auf das Wrestling-Monster Resladero gestoßen sind, wanderte es ohne Umwege in unser Team. Ebenso findet ein kleines, aber feines Repertoire an neuen Ultrabestien seinen Weg in die farbenfrohen Rollenspiel-Sequels. Ihr Design fügt sich stimmig in die bisherige Taschenmonster-Welt ein und insbesondere das Aussehen vom neuen Gift-Pokémon Venicro gefällt uns sehr gut.
Als letzte Ableger auf Nindendos aktuellem Handheld kitzeln Pokémon Ultrasonne und Ultramond gleichzeitig den letzten Rest Performance aus dem 3DS. Ob beim Erkunden, Kämpfen oder Surfen - der Handheld hält den Anforderungen bei unserem Spieldurchlauf fast immer stand. Nur bei Kämpfen mit mehr als zwei Monstern geht die Bildrate manchmal in die Knie.
Schwieriger, aber immer noch keine Herausforderung
Die Entwickler haben den Schwierigkeitsgrad im Vergleich zu den Vorgängern angehoben. Herrscher-Pokémon können jetzt beispielsweise Monster zu Hilfe rufen, die ihre Werte mit Wetter- und Status-Attacken boosten und damit den Boss-Kämpfen eine neue Würze verleihen.
Im Kampf gegen Herrscher Mantidea kommen wir zum Beispiel ziemlich ins Schwitzen, als das vom Boss herbeigerufene Curelei eine Floraschutz-Attacke nach der nächsten einsetzt und damit der Verteidigungs-Wert von Mantidea ins Unermessliche ansteigt. Der Kampf endet dann doch glimpflich, als wir nicht mehr auf physische, sondern starke spezielle Feuer-Attacken zurückgreifen.
Nach wie vor ist es dank OP-, pardon, EP-Teiler allerdings relativ einfach, seine Pokémon zu überleveln. Mit dem übermächtigen Item verteilten sich die Erfahrungspunkte, die wir nach jedem Kampf erhalten, gleichmäßig auf alle Mitglieder unseres Teams und stärken jedes Pokémon. Wer sich selbst herausfordern will, schaltet das Gerät also schnellstmöglich ab und levelt manuell.
Kurz und knapp: Was ist neu?
Pokémon Ultrasonne und Ultramond recyceln große Teile der Vorgänger, erweitern die Taschenmonster-Welt aber auch um neue Story-Elemente, Ultrabestien, Z-Attacken, Charaktere, Schauplätze, Rotom-Dex-Funktionen (Rotom beschenkt euch mit diversen Bons, die nach dem Einlösen für kurze Zeit mehr Erfahrung, höhere Statuswerte etc. bringen), Sammelobjekte, Mini-Spiele und Songs. Auch eine verbesserte Benutzeroberfläche optimiert den Spielspaß: In dem hübschen neuen Menü finden wir uns schnell zurecht und die Item-Suche verläuft im überarbeitete Beutel dank zentraler Anordnung weniger chaotisch.
Verspätetes Dimensionschaos
Die wohl markanteste Neuerung in Ultrasonne und Ultramond sind die Begegnungen mit dem sogenannten Ultraforschungsteam, das uns mit seinem außerirdischen Aussehen und robotorartigen Verhalten während unseres Insel-Hoppings im Gedächtnis bleibt.
Je nach Spieledition erscheinen entweder das Forscher-Paar Darus und Amamo oder Mirin und Cyonir in regelmäßigen Zeitabständen und bringen noch mehr Zwischensequenzen ins Spiel. Sie machen uns bei jedem Aufeinandertreffen auf die Präsenz einer mysteriösen Macht aufmerksam, die wortwörtlich nicht von dieser Welt ist.
In der ersten Hälfte der Story spüren wir allerdings nicht viel von dieser ominösen Bedrohung. Stattdessen erleben wir auf den ersten Inseln die Geschichte von Sonne und Mond mit angepassten Herausforderungen und anderen interessanten, aber größtenteils nebensächlichen Details.
Die Dschungel-Prüfung lässt uns beispielsweise nicht mehr frei im gesamten Urwald nach Zutaten suchen, sondern schickt uns in drei geschlossene Gebiete, die uns vor eigene Rätsel stellen. Das wirklich Neue an der Geschichte entfaltet sich erst in der zweiten Hälfte des Spiels, wenn wir dem Geheimnis des bedrohlichen Pokémon Necrozma auf die Spur gehen und dafür sogar in eine andere Dimension reisen.
Je länger wir spielen, desto deutlicher zeigt sich, dass die größte Stärke von Pokémon Ultrasonne und Ultramond im Endgame liegt. Dort lockt nicht nur die multidimensionale Geschichte. Wir treffen auch auf Bösewichte früherer Generationen, denen wir in alter Manier in Poké-Duellen die Leviten lesen. Gleichzeitig erhalten wir Zugang zur Kampfagentur, einer Einrichtung, in der wir uns Monster ausleihen und sie in Dreier-Teams auf Kontrahenten losschicken.
Oder wir messen uns im Kampf an allen legendären Pokémon der letzten 20 Jahre. Die Neuerungen bergen stundenlangen zusätzlichen Spielspaß und sind vor allem für langjährige Fans der Reihe tolle Extra zu der erweiterten Geschichte, die Ultrasonne und Ultramond erzählen. Also, zieht die Cap und eure Turbotreter an - es gibt wieder viel zu tun!
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