Frankensteins Monster und Cinderella haben genau eine Gemeinsamkeit: Beide sind sozusagen neu aufgelegt worden. Die Prinzessin hat im Seidenkleid ihren Traumprinzen gefunden, das Monster mit seinem Arrangement aus Leichenteilen nur Fackeln und erhobene Mistgabeln.
Auch die Helden der dritten Pokémon-Generation von 2003, Pokémon Saphir und Rubin, kommen als Pokémon Alpha Saphir und Omega Rubin in fescher Optik für den Nintendo 3DS auf den Markt. Was ist bei dieser Generalüberholung herausgekommen? Körperpuzzle oder Kindertraum?
Aufgewärmte Story?
Nun ja, zumindest das Grundmaterial ist klar erkennbar. Story, Figuren und Spielprinzip sind in weiten Teilen gleich geblieben: Wir beginnen entweder als Tochter oder Sohn des Arenaleiters von Blütenburg City. Sobald wir uns für eines der drei Starterpokémon (Hydropi, Flemmli oder Geckarbor) entschieden , machen wir uns auf, alles an Viehzeug zu schnappen, was bei drei nicht im hohen Gras verschwunden ist.
Beinahe sofort wird unsere Reise aber von einer Gruppe Pokémon-Extremisten unterbrochen, die je nach Edition einen anderen Beweggrund haben. Team Aqua in Alpha Saphir will zusammen mit dem legendären Kyogre den Wasserpokémon ihren Lebensraum zurückgeben, indem es die Kontinente flutet.
nIn Omega Rubin nennen sich die Rabauken Team Magma und planen die Austrocknung aller Ozeane mit Hilfe von Groudon, seines Zeichens ebenfalls legendär, um den Landpokémon das Leben zu erleichtern. Zum Schluss eskaliert das Ganze in einem armageddonhaftigen Handlungsstrang, der neu für die 3DS-Version entwickelt wurde. Zwischen dem Erlangen diverser Arena-Orden müssen wir also wieder mal die Welt retten.
Auf der Pirsch
Dazu benötigen wir ein Team, das wir uns traditionell in den unterschiedlichen Gegenden einfangen. Die Treue der kleinen Monster müssen wir uns nämlich erkämpfen. Dabei hilft uns in der Neuauflage ein Poké-Radar, das uns Exemplare mit besonderen Fähigkeiten anzeigt. Wir halten Ausschau nach verdächtig raschelndem Gras.
Jetzt benutzen wir unsere - ebenfalls neue - Schleichfähigkeit, um so nahe wie möglich an den wackelnden Grasbüschel heranzukommen, und greifen dann an. Wir haben so zum Beispiel ein Fiffyen gefangen, das Eiszahn beherrscht, eine wunderbare Ergänzung zu seinen Unlicht-Fähigkeiten.
Außerdem sind jetzt Protomorphosen möglich, in der manche der Pokémon ihre urzeitliche Form annehmen können und dadurch völlig neue Kräfte entwickeln.
Das Kampfsystem an sich hat allerdings keine Neuerungen. Die Monsterchen haben wie immer Stärken und Schwächen gegenüber anderen Elementen, und Charaktereigenschaften, zum Beispiel Naivität oder Kauzigkeit, beeinflussen Werte wie Initiative oder Verteidigung. Im Original von 2003 wurden Doppelkämpfe eingeführt, die heute natürlich ein alter Hut sind.
Nach den Gruppenbegegnungen aus Schwarz und Weiß reißen die uns aber nicht mehr vom Hocker. Nach wie vor verzichtet Nintendo auf unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, wodurch es uns teilweise zu leicht gemacht wird. Unsere Pokémon leveln so schnell auf, dass wir kaum mit den Orden hinterherkommen, und selbst die Arenaleiter stellen keine wirkliche Herausforderung dar. Auch wenn die Serie traditionell auf ein jüngeres Publikum abzielt: Viele derjenigen, die mit Pokémon aufgewachsen sind, fühlen sich hier unterfordert.
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