Seite 2: Outcast: Second Contact im Test - Das Open-World-Museum

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Trash-Charme vom Feinsten

Dass Outcast: Second Contact irgendwo zwischen oldschool und altbacken feststeckt, wird schon beim Intro klar: Die Sequenz passt in ihrem gezeichneten Stil so gar nicht zum Rest des Spiels. Obendrein hört man zwar die Dialoge, doch die Lippen der Figuren bewegen sich nicht dazu - merkwürdig.

Auch die Geschichte kommt nicht über B-Movie-Charme hinaus: Als Navy-Commander und klischeeharter Spieleheld Cutter Slade bekommen wir die Aufgabe, in eine exotische Parallelwelt unserer Erde namens Adelpha zu reisen. Dort müssen wir eine beschädigte Sonde sichern, die eben die Existenz anderer Universen beweisen sollte. Gelingt uns das nicht, könnte durch den Energierückstoß der kaputten Sonde ein gewaltiges schwarzes Loch entstehen, das die Erde und die andere Welt verschlingt. Alles klaro?

Neben der Rettung der Erde hat Slade aber noch ganz andere Probleme: Die attraktive Marion Wolfe, mit der er (natürlich) eine komplizierte Vergangenheit teilt, soll ihn gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern begleiten. Allerdings geht die Reise schon zu Beginn gründlich schief: Wir verlieren unsere Ausrüstung sowie unser Team und stehen also irgendwo auf dem fremden Planeten Adelpha vor dem Nichts.

Unsere einzige Chance ist es, den Talanern zu helfen. Diese friedlichen Einwohner der Paralleldimension werden von Soldaten unterdrückt und halten uns für den "Ulukai", der einer Prophezeiung nach ihr Retter sein soll. Helfen wir ihnen, indem wir die fünf so genannten Mons aufspüren und ihre Welt von den bösen Kriegern befreien, bringen sie uns im Gegenzug zu unserer Ausrüstung und zur Sonde. Eine Hand wäscht die andere.

Nicht alle Kreaturen sind uns feindlich gesinnt. Die niedlichen Twôn-Hâ lassen uns sogar auf sich reiten. Nicht alle Kreaturen sind uns feindlich gesinnt. Die niedlichen Twôn-Hâ lassen uns sogar auf sich reiten.

Schöne, fremde Welt

Die Mons sind besondere Artefakte, die in den einzelnen Regionen versteckt sind. Diese Bereiche sind über Portale verbunden, ähnlich wie in der SciFi-Serie »Stargate«. Outcast bietet also keine durchgehende offene Spielwelt, aber inklusive Anfangswelt insgesamt sechs unterschiedliche Hub-Regionen.

Eine Wüstenstadt, ein verschneites Dorf, eine Sumpfgegend, ein Dschungel, hohe Berggipfel samt Lavaströmen und eine Maya-artige Tempellandschaft sorgen insgesamt für viel Abwechslung.

Outcast entspricht zwar dennoch nicht heutigen Grafik-Standards, sieht mit seinen außerirdischen Landschaften aber durchaus stimmungsvoll aus. Gerade wenn das Licht durch die Äste eines blühenden Kirschbaumes fällt oder am Horizont die Silhouette eines riesigen Mondes thront, stören wir uns nicht an dem ein oder anderen klobigen Objekt.

In Dialogen stehen uns haufenweise Fragen nach Kultur und Persönlichkeiten der Talaner zur Verfügung. In Dialogen stehen uns haufenweise Fragen nach Kultur und Persönlichkeiten der Talaner zur Verfügung.

Kein vollständiges Remake

Bevor es richtig losgeht, bekommen wir aber erst in einem Tutorial die Grundzüge der Steuerung erklärt. Das ist auch bitter nötig, denn Outcast bekleckert sich hier nicht mit Ruhm. Im Gegensatz zur Optik, fühlt sich diese trotz Verbesserungen beim Laufen, Ausweichen und Schießen nicht zeitgemäß an.

Unsere Figur steuert sich ungenau, rutscht bockig an Abhängen herum, springt ungeschickt an Plattformen vorbei oder kämpft mit der wirren Kamera, die in Dialogen mal zu nah, mal zu weit weg festhängt. Mit dem Controller sind zudem die Dialogmenüs etwas lästig. Hier müssen wir den Stick auf das passende Feld ziehen und dann per Knopfdruck bestätigen, machen wir das zu schnell oder zu langsam, schließt sich der Dialog einfach.

Auch die Kämpfe werden wegen der Steuerung zur Zerreißprobe für die Nerven. Dank Zielhilfe gestaltet sich das Treffen zwar nicht sonderlich schwer, fühlt sich aber unpräzise und damit unbefriedigend an. Wir zielen gefühlt auf den Oberkörper, um überhaupt in die Nähe des Kopfes zu kommen. Unzählige Schüsse gehen dabei sonst wohin.

Schießereien sind keine große Herausforderung, machen durch die holprige Steuerung aber auch nicht so recht Spaß. Schießereien sind keine große Herausforderung, machen durch die holprige Steuerung aber auch nicht so recht Spaß.

Dass nicht noch mehr Frust aufkommt, liegt hauptsächlich an der dummen KI. Die wurde zwar verbessert, ist mobiler und reagiert schneller, Soldaten oder gefährliche Tiere laufen dann aber trotzdem wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend, bleiben an Gebäuden hängen und schaffen es nur in großen Gruppen, uns wirklich gefährlich zu werden. Das war schon im Original nicht viel besser, die Kämpfe liefen aber gemächlicher ab und wirkten durch langsame Projektile zumindest taktischer. Jetzt kommt alles sehr hektisch und unkontrolliert daher.

Durch die schwachen Gegner büßt Outcast viel Potenzial ein. Wir sammeln im Spiel immer wieder coole Gadgets ein, mit denen wir uns zum Beispiel unsichtbar machen können oder die Hologramme als Ablenkung erzeugen. Wir brauchen solche Mätzchen nur nie. Ähnlich verhält es sich mit dem Schleichen. Was uns im Tutorial als unglaublich wichtig verkauft wird, benutzen wir im Spiel so gut wie gar nicht - auch weil ein richtiges Deckungssystem fehlt.

Da die Gegner ohnehin einfach zu besiegen sind, lohnt sich Anschleichen nicht wirklich. Da die Gegner ohnehin einfach zu besiegen sind, lohnt sich Anschleichen nicht wirklich.

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