Seite 2: NeverDead im Test - Zerschnetzelbarer Schlitzer

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Lieber Arm ab als arm dran!

Die Verstümmelung soll aber nicht nur eine gewisse Schwierigkeit ins Geschehen bringen, sondern auch viele Vorteile. Wer im Spielverlauf fleißig Erfahrungspunkte sammelt, kann sie für dämonische Verbesserungen eintauschen. Zum Beispiel machen wir einen abgerissenen Arm kurzerhand zur explosiven Granate. Ein einzelner Kopf erreicht für den Körper unzugängliche Stellen, wodurch im Spiel Platz für Sammelobjekte und Rätsel geschaffen wird.

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Lüftungsschächte und Basketballkörbe werden zum Tummelort für Erfahrungspunkte und auch das ein oder andere Rohr-Labyrinth müssen wir ohne unseren gestählten Körper durchqueren. Ganz nach dem Motto: Lieber Arm ab als arm dran, bringen wir mit unseren körpereigenen Waffen einen Hauch von Taktik ins Spiel. Bei genauerem Hinsehen fällt aber auf, dass die meistens völlig unnötig ist und auch die Rätselpassagagen wurden nach ein, zwei lieblosen Ansätzen ihrem langweiligen Schicksal überlassen.

Wenn Untote sterben!

Nur weil Bryce unsterblich ist, sind wir nicht vor dem Game Over gefeit, denn das wäre ja auch langweilig. Die hübsche Acardia ist nämlich mit weniger Glück gesegnet und während Bryce bei einem Angriff nur den Kopf verliert, verliert sie schon mal ihr Leben. Dann heißt es zurück zum letzten Checkpoint und alles noch mal von vorne.

Aber auch Bryce hat eine Schwachstelle. Wie uns die Zombiefilme von George A. Romero gelehrt haben, gibt es noch einen zweiten Weg, Untote von ihrem Leiden zu erlösen: Man muss das Gehirn zerstören. Gefährlich wird es also, wenn ein hungriges kleines Dämonenmonster den Kopf erwischt. Dann haben wir nur einen Versuch, den rechten Knopf zur rechten Zeit zu drücken, sonst verschluckt es uns ... und das bedeutet Game Over.

Ausgefallenes und skurriles Gegnerdesign ist eine der Stärken von Neverdead, trotzdem müssen wir das Kerlchen töten. Ausgefallenes und skurriles Gegnerdesign ist eine der Stärken von Neverdead, trotzdem müssen wir das Kerlchen töten.

Technisch mangelhaft!

Wo der Macho-Held und seine eigenwillige Partnerin nach und nach unsere Sympathie gewinnen, verlieren wir stetig Gefallen an der eigenwilligen Kameraführung und dem sturen Anvisieren falscher Gegner. Viel zu oft stehen wir in Ecken, aus denen wir nicht herauskommen, weil unaufhaltsame Monstermassen uns keine Möglichkeit geben, zu sehen wo der Ausgang ist.

Ohne Körper kommt wir an viele verstecke Stellen um dort geheime Sammelobjekte zu finden. Ohne Körper kommt wir an viele verstecke Stellen um dort geheime Sammelobjekte zu finden.

Vor allem im Schwertkampf lässt sich die Kamera nicht manuell drehen und so verfehlen wir oft unser Ziel, weil wir stattdessen eine zerstörbare Säule, Vase oder Wand anvisieren. In Kombination mit der hakeligen und ungenauen Steuerung drückt das den Spielspaß an einigen Stellen stark.

Die gelungene Atmosphäre, die durch die gute englische Sprachausgabe, harte Hintergrundmusik an actiongeladenen Stellen und dem Macho-Humor des Jägerduos erzeugt wird, wird oft von der technisch veralteten Grafik zu Nichte gemacht. Starkes Kantenflimmern, schlechte Schatteneffekte sowie hässliche Clippingfehler sind an der Tagesordnung und trüben die Spielfreude zusätzlich.

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