Ein lebendiges Ökosystem
Die beste Ausrüstung und die besten Koop-Mitjäger nützen aber nichts, wenn der Zufall ins Spiel kommt. Monster Hunter World besitzt nämlich ein eigenes Ökosystem. Alle Lebewesen verhalten sich sehr authentisch, dadurch aber auch teilweise unvorhersehbar, und legen sich gerne auch mal mit anderen Monstern an. So kommt es gelegentlich zu spektakulären Revierkämpfen, in denen ihr es plötzlich nicht nur mit einem, sondern mit zwei oder gar drei Monstern zu tun bekommt.
Dieses Verhalten könnt ihr natürlich ausnutzen, denn wenn zwei sich streiten, freut sich bekanntlich der Dritte. Wenn der Anjanath dem Groß-Jagras an die Gurgel geht, verkürzt das die Lebensdauer des Groß-Jagras ordentlich. Außerdem habt ihr nun ein kurzes Zeitfenster, den Anjanath anzugreifen, da er ohnehin beschäftigt ist.
Jagdgruppen (Clans)
Gemeinsam jagt es sich besser als allein. Besonders bei starken Monstern wie Rathalos, Legiana oder Nergigante ist eine Gruppe Gold wert. In Monster Hunter: World könnt ihr zwar nur mit bis zu drei Mitspielern auf die Jagd gehen, Jagdgruppen können aber bis zu 50 Mitglieder umfassen. Jagdgruppen sind wie Clans und besitzen unter anderem ein eigenes Emblem. Im Lager gibt es für Jagdgruppen einen eigenen Chatkanal und sogar einen eigenen Hub, in dem ihr etwa Armdrücken könnt. Ihr könnt bis zu acht Jagdgruppen beitreten, seid also nicht auf euren eigenen Clan festgelegt.
Es gibt unzählige solcher Beispiele. Ein Barroth wälzt sich putzend im Schlamm? Ideal für einen Überraschungsangriff. Der feuerspeiende Rathalos zeigt sich nicht? Dann greift sein Weibchen Rathian an. Rathalos traut sich dann aus seinem Versteck, um seine Liebste zu beschützen. Auf diese Weise kommt es immer wieder zu coolen "Was zur Hölle?!"-Momenten, die zu euren Gunsten, aber auch zu eurem Nachteil ausfallen können.
Die Aufgaben eines Jägers
Abgesehen von der Monsterjagd gibt es zahlreiche weitere Beschäftigungsmöglichkeiten in Monster Hunter World. Ihr könnt die Gebiete auf einer Expedition erforschen, Kleintiere fangen und als Haustier in eurem Zimmer halten, Nebenquests (unter Zeitdruck) absolvieren, in der Arena gegen Monster kämpfen und euch in einer Bestzeit-Rangliste mit anderen Spielern messen oder die neuen Beutezüge abhaken.
Dabei führt das Spiel alle Mechaniken im Laufe der Story erst nach und nach ein, sodass ihr anfangs nicht erschlagen werdet. Allgemein bietet das Abenteuer ein sehr gutes Progressionssystem. Stück für Stück werden euch einzelne Motivationskarotten vor die Nase gehalten, sei es ein neues Spezial-Item, die Schmelze zum Umwandeln von Ressourcen, die Zuchtstation oder neue Zutaten fürs Kochen (siehe Kasten).
Jägersmahlzeit
Wer dicke Monster bekämpfen will, braucht eine üppige Mahlzeit im Bauch. Das Kochen in Monster Hunter ist essenziell, weil die Speisen eure Statuswerte erhöhen und euch außerdem Boni verleihen. Ihr solltet daher vor jedem Kampf die Kantine im Lager oder alternativ den Kochstand im Camp aufsuchen. Hier könnt ihr bis zu vier Zutaten zusammenwürfeln, um ein Gericht eurer Wahl zuzubereiten. Die Ingredienzien bestimmen dabei, welche Boni ihr erhaltet. So erhöht ihr eure Gesundheit und Ausdauer, steigert eure Angriffskraft und Verteidigung oder erhaltet einen Bonus auf Elementarwiderstand. Bequemerweise könnt ihr auch auf einige vorgegebene Gerichte zurückgreifen.
Trotz der tollen, aber linearen Inszenierung der Story werden sich Profis vielleicht unterfordert fühlen. Die bekommen mit den teils extrem happigen Untersuchungs-Quests aber trotzdem genügend anspruchsvolle Inhalte serviert. Außerdem gibt es ja noch die Drachenältesten, die erlegt werden müssen, um die epischsten Rüstungen und Waffen zu craften.
Das beste und schönste Monster Hunter
Monster Hunter World ist eine rundum gelungene Neuausrichtung mit einer tollen, anpassbaren Steuerung, vielen Komfortfunktionen wie der Wunschliste zum Notieren nötiger Materialien und einer vor allem auf PS4 Pro und Xbox One X fulminanten Präsentation bei stets flüssiger Bildrate. Ihr habt sogar die Wahl zwischen drei Grafikmodi und könnt euch somit zwischen 4K-Auflösung, mehr Grafikdetails oder der besten Framerate entscheiden.
Trotzdem gibt es ein paar Kritikpunkte. Nervig ist zum Beispiel, dass ihr zwar mit anderen Jägern im Lager per Chat kommunizieren könnt, diese aber nicht wie in einem MMO herumlaufen seht - vom Clan-Hub (siehe Kasten) einmal abgesehen. Verschenktes Potenzial.
Darüber hinaus ist es unverständlich, warum euch Händler und andere NPCs selbst nach 50 Stunden immer noch mit den gleichen drei Dialogzeilen zutexten, obwohl ihr doch eigentlich nur eure Belohnung abholen wollt. Und auch der Koop-Modus selbst ist etwas umständlich gelöst worden, weil jeder Mitspieler zum Beitreten einer Quest erst zur Questtafel stiefeln muss, statt einfach auf ein Knöpfchen zu drücken. Das sind jedoch Kleinigkeiten, die Veteranen nicht stören dürften. Und Neulinge sollten spätestens jetzt mit der Jagd beginnen. Ihr werdet es nicht bereuen.
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